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Mittheilungen über die Verhandlungen des Landtags im Königreiche Sachsen
- Bandzählung
- 1836/37,Nov./Febr.
- Erscheinungsdatum
- 1837
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.I.118-V,1836/37,Nov./Febr.
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20028233Z7
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20028233Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20028233Z
- Sammlungen
- Sächsische Landtagsprotokolle
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1836/37
- Titel
- 75. Sitzung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Protokoll
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1837-02-22
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftMittheilungen über die Verhandlungen des Landtags im Königreiche ...
- BandBand 1836/37,Nov./Febr. 1
- Protokoll1. Sitzung 1
- SonstigesMitglieder der Ständeversammlung des Königreichs Sachsen im ... 8
- Protokoll2. Sitzung 13
- Protokoll3. Sitzung 25
- Protokoll4. Sitzung 33
- Protokoll5. Sitzung 41
- Protokoll6. Sitzung 53
- Protokoll7. Sitzung 69
- Protokoll8. Sitzung 81
- Protokoll9. Sitzung 97
- Protokoll10. Sitzung 109
- Protokoll11. Sitzung 121
- Protokoll12. Sitzung 137
- Protokoll13. Sitzung 149
- Protokoll14. Sitzung 165
- Protokoll15. Sitzung 177
- Protokoll16. Sitzung 189
- Protokoll17. Sitzung 201
- Protokoll18. Sitzung 217
- Protokoll19. Sitzung 229
- Protokoll20. Sitzung 245
- Protokoll21. Sitzung 261
- Protokoll22. Sitzung 273
- Protokoll23. Sitzung 289
- Protokoll24. Sitzung 305
- Protokoll25. Sitzung 317
- Protokoll26. Sitzung 325
- Protokoll27. Sitzung 337
- Protokoll28. Sitzung 349
- Protokoll29. Sitzung 361
- Protokoll30. Sitzung 373
- Protokoll31. Sitzung 389
- Protokoll32. Sitzung 405
- Protokoll33. Sitzung 417
- Protokoll34. Sitzung 433
- Protokoll35. Sitzung 445
- Protokoll36. Sitzung 457
- Protokoll37. Sitzung 469
- Protokoll38. Sitzung 485
- Protokoll39. Sitzung 501
- Protokoll40. Sitzung 513
- Protokoll41. Sitzung 529
- Protokoll42. Sitzung 545
- Protokoll43. Sitzung 557
- Protokoll44. Sitzung 577
- Protokoll45. Sitzung 593
- Protokoll46. Sitzung 609
- Protokoll47. Sitzung 625
- Protokoll48. Sitzung 645
- Protokoll49. Sitzung 661
- Protokoll50. Sitzung 681
- Protokoll51. Sitzung 697
- Protokoll52. Sitzung 713
- Protokoll53. Sitzung 729
- Protokoll54. Sitzung 749
- Protokoll55. Sitzung 765
- Protokoll56. Sitzung 785
- Protokoll57. Sitzung 801
- Protokoll58. Sitzung 817
- Protokoll59. Sitzung 833
- Protokoll60. Sitzung 853
- Protokoll61. Sitzung 869
- Protokoll62. Sitzung 889
- Protokoll63. Sitzung 909
- Protokoll64. Sitzung 925
- Protokoll65. Sitzung 941
- Protokoll66. Sitzung 961
- Protokoll67. Sitzung 977
- Protokoll68. Sitzung 997
- Protokoll69. Sitzung 1013
- Protokoll70. Sitzung 1029
- Protokoll71. Sitzung 1045
- Protokoll72. Sitzung 1065
- Protokoll73. Sitzung 1081
- Protokoll74. Sitzung 1101
- Protokoll75. Sitzung 1117
- Protokoll76. Sitzung 1133
- Protokoll77. Sitzung 1149
- Protokoll78. Sitzung 1169
- Protokoll79. Sitzung 1185
- Protokoll80. Sitzung 1205
- BandBand 1836/37,Nov./Febr. 1
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unter, indem sie sagten: die Herrenda oben wollen nur ihr Plaisir wohlfeiler haben. Daß solche Aeußerungen wirklich gefallen und mir zu Ohren gekommen 'sind, nicht etwa nur von Geistlichen, die man in solchen Puneten so gern eines ein seitigen, unzeitigen und überspannten Rigorismus und Zelö- tismus beschuldigt, sondern, daß von Personen aller Stände, aller Bildungsstufen, aus allen Theilen des Landes solcheAeu- ßerungen ausgegangen sind, kann ich auf das Wort versichern und berufe mich deshalbausdrücklich aufJhre eigene Erfahrung darüber, die bereits in diesen Kammern einige Mal laut ge worden ist. Ich fühle mich daher berechtigt und verpflichtet, auf Wiederherstellung einer'Strafe der einfachen Unzucht anzutra gen. Meine Gründe dafür sind folgende: Die Unzucht im Allgemeinen ist ein Vergehen, das die heiligsten Güter und Rechte der Menschen auf das schwerste beeinträchtigt. Schon ihre Motiven stellen sie von dieser Seite dar; denn ohne alle sittliche Annäherung geht sie hervor aus einer verderbten Phan tasie, aus einer ausschweifenden Sinnlichkeit, aus der herr schenden Ueppigkeit, mit einem Wort, aus niederer Selbstsucht, die nach augenblicklicher Befriedigung schmachtet. Schon darum ist sie höchst verwerflich, weil sie den Andern als Mittel für den eignen selbstsüchtigen Zweck behandelt, die Freiheit und die Unschuld bloß als Werkzeug einer gemeinen Befriedigung braucht und die Würde des Menschen entehrt. Allein eben so Verwerflich sind die Mittel, die sie für ihren Zweck in Bewegung setzt, denn es läuft hier Alles auf Betrüg und Täuschung hin aus. Unter dem Schein erheuchelter Freundschaft, unter den heiligsten Zusicherungen der Liebs, unter den feierlichsten Eid schwüren und Verheißungen ewiger Treue sucht sie ihre Opfer. Und ihre Folgen sind in jeder Hinsicht heillos und ver derblich. In physischer Hinsicht ist bereits am letzten Land tage erwähnt worden, daß die'Mnschenrace dadurch ge schwächt, entkräftet, verderbt werde; die auf solche Weise er zeugten Kinder unter dem Druck der Noch und des Elendes in früher Kindheit verkümmern und auf der andern Seite wieder weder Erziehung, noch Beispiel, noch Unterricht genie ßen, was sie zu gebildeten Menschen machen könnte. Ist aber der Reichthum an gesunden, kräftigen und gebildeten Menschen einer der edelsten Schätze des Staates, so zeigt sich die Verderb lichkeit derselben schon auf diese Weise. Zn moralischer Hin sicht tritt dieses Verderben noch mehr hervor. Der Werth der Zucht, Ehrbarkeit und Keuschheit wird dadurch unendlich ver mindert. Die Heiligkeit der Ehe wird herabgesetzt, die Rein heit der Sitten befleckt und entweiht, das Prinzip der Mono gamie wird angetastet, und ost sogar Verbrechen werden veran laßt, welche über Einzelne wie über ganze Familien Unglück, Jammer und Schande verbreiten» Endlich zeigt sie ihre ver derbliche Natur auch in politischerHinsicht; denn durch Vichts wird die Festigkeit der Staaten so tief untergraben und so gewal tig erschüttert, als durch die Sünden der Anßeuschheit. Ws ihr gehen jene Proletarier Hervor, die zu Allem fähig, für jeden Zweck zu gebrauchen, für Jeden zu haben sind, der sich ihrer bemächtigen will. Natürlich, sie haben kein Vaterland, sie stehen isolirt da ohne Famrlienverbindung, man kann" daher wederVaterlandssinn, noch Bürgertugend und Gemeinsinn bei ihnen suchen; denn einzelne rühmliche Ausnahmen könnest die Regel nicht umstoßen. Dem Staate kann nicht gleichgültig sein, wie er sich in dieser Hinsicht benimmt, und ob er Ernst zeigt oder nicht. Er muß hier einschreiten, die Würde des Staates und die Consequenz der Gesetzgebung fordert das drin gend. Unser Staat ist ein christlicher Staat, der auf christ lichem Glauben und christlichem Geiste ruht, das sind seine ei gentlichen Grundfesten. Die christlichen Ideen nehmen seinen Schutz gegen Alles in Anspruch, was ihrer Realisirung hinder lich in den Weg tritt. Der Staat darf Nichts unterlassen, was zur Erhaltung der Reinheit der Sitten erforderlich ist. Denn ohne Reinheit der Sitten giebt es auch keine Reinheit des Glaubens, ohne beide aber kein Gedeihen des Staates, kein Gedeihen der Gesellschaft, kein wahres Lebensglück. Das Eine ist durch Has Andere bedingt. Also muß der Staat hier eingreifen, das ist mir klar und gewiß, und unsere Sächsische Negierung hat dazu, wie es mir scheint, doppelte Ursache, weil die Ansicht des hohen Ministeriums mehrfach in dieser Kammer laut geworden ist und sich geltend gemacht hat, der Staat sei mehr als eine bloße Rechtsansialt, er sei ein sittliches Gemein wesen und umfasse als solches alle Zwecke der Menschheit. Geht man von dieser-Ansicht aus, so frage ich: Kann wohl der Staat seiner Pflicht genügen, wenn er dabei stehen bleibt, wie es in dem Gesetze über fleischliche Vergehen geschehen ist, überhaupt nur zu erklären, daß er die Unzucht für ein verab scheuungwürdiges,Verbrechen ansehe? Kann man ihm glau ben, daß es ihm Ernst damit sei, wenn er diese Versicherung nicht durch eine thatsächüche Mißbilligung bestätigt? Und kann diese in anderer Weise sich aussprechen, als eben durch Strafe? Würde nicht sonst die Unzucht auf thierische Weise überhand nehmen, und die Menge der ohne Zucht und Gehorsam, ohne Bildung und Sitte aufwachsenden Kinder sich nicht auf eine beispiellose Art vermehren? Würde nicht der Staat mit sich selbst in offenbaren Widerspruch treten und zu einer todten und leblosen Maschine herabsinken, die voll von praktischer Ge- schäftsthatigkeit, kluger Berechnung, einem klaren von oben bis unten durchgeführten Mechanismus der Verwaltung, alles Andere sein kann, nur nicht ein ethisches Gemeinwesen, was er doch selbst sein will und in seinem höchsten Interesse sein muß! Man wird einwenden r Unzucht zu verhüten, das ist Sache der Kirche und ihrer Diener, die sind dazu da, und das ist ihre Bestimmung und ihr Verdienst. Das ist wahr auf der einen Seite; allein ich frage, warum unterstützt der Staat die kirch liche Ordnung in allen Puneten? Warum sorgt er z. B. da für, daß kein Kind der Tauft entzogen werde, daß jede unge hörige Störung der Sonntagsfeier unterbleibe, daß die Anstal ten und Einrichtungen für dm Eultus aller Confessionen, die Gebräuche und Gebäude, die dazu gehören, unverletzt erhalten werden? Aber hier, wo er bisher schützend eingegriffen hat, will er auf einmal Aergerniß geben und seine Hand ahziehen? Wird ja doch öffentliches Aergerniß selbst nach Artikel 3.G. un-
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