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Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer
- Bandzählung
- 1913/14,4
- Erscheinungsdatum
- 1914
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.I.118-V,1913/14,2.K.,4
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20028364Z9
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20028364Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20028364Z
- Sammlungen
- Sächsische Landtagsprotokolle
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1913/14
- Titel
- 86. Sitzung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Protokoll
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1914-05-11
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(Abgeordneter Frätzdorf.) (L) vertrauen vermissen; die führt nicht dazu, daß der Mittel stand die Fährnisse, die auch ihm beschieden sind, aus eigener Kraft überwindet. Erst schlägt man vor, die Warenhäuser und Konsumvereine durch Erdrosselungs steuern zu beseitigen, um dem Mittelstände die Kon kurrenz aus dem Wege zu räumen; dann kommt man weiter dazu, Submissionsämter mit Staatshilfe ein zurichten; dann kommt man dazu, mit Staatshilfe die Gelder einzutreiben. Nun fehlt bloß noch, daß Sie von der Regierung verlangen, daß die Polizei letzten Endes die Kunden in die Läden hineintreibt. (Sehr richtig! links.) Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden auch solche Forderungen noch gestellt werden. Wie der Bericht uns sagt, ist darüber geklagt worden, die Handwerker verstünden sich in den seltensten Fällen dazu, nach kaufmännischen Grundsätzen usw. die Rechnung sofort dem Kunden zu übermitteln. Ja, meine Herren, warum tut denn der Handwerker das nicht? Wenn sie zusammenkommen, dann verpflichten Sie doch gefälligst Ihre Leute dazu, daß sie sofort die Rechnungen mit schicken! Verpflichten Sie sie aber nicht nur immer dazu, ihre Gehilfen und Lehrlinge zu drangsalieren, sondern verpflichten Sie sie vorerst einmal dazu, vor der eigenen Tür zu kehren und Ordnung in dem eigenen Betriebe zu schaffen I (Sehr richtig! links.) Wir sind natürlich dafür, daß die Handwerksausstellung subventioniert wird. Dieser Unterstützung treten wir gern bei. Wir sind der Meinung, wo es gilt, dem Handwerk Gelegenheit zu geben, aus eigener Kraft etwas zu tun, da wollen wir ihm auch die erforderlichen Mittel, die nun einmal bei einer solchen Ausstellung notwendig sind, aus dem Staatssäckel bewilligen. Da zeigen wir, wie ich schon gesagt habe, daß wir auch auf anderem Ge biete bereit sind, eine wahre Mittelstandspolitik zu treiben und zu unterstützen. Nun hat der Herr Geheime Rat vr Roscher uns zureden wollen, daß wir dem Anträge des Herrn vr. Zöphel nicht zu stimmen möchten, daß wir vielmehr die 35000 M. bewilligen möchten. Dabei hat er uns, gelinde gesagt, etwas aufreden wollen, dem ich nachdrücklich widersprechen muß. Er hat uns gesagt, die Mittelstandsvereinigung sei eine rein wirt schaftliche Organisation. Ja, haben Sie denn, Herr Ge heimer Rat, nicht gelesen, daß in den letzten Tagen erst die Mittelstandsvereinignng beschlossen hat, sich selbständig an den Landtagswahlen zu beteiligen? (Sehr richtig! links.) Ist denn das auch eine rein wirtschaftliche Angelegenheit? M Was würden denn die Herren im Ministerium des Innern sagen, wenn die Gewerkschaften oder gar die Konsum- Vereine einen Beschluß faßten, sich an den Landtags wahlen zu beteiligen? Würden Sie dann auch noch fügen: Das sind dennoch rein wirtschaftliche Vereinigungen? (Zuruf links: Ja, das ist etwas anderes!) Die Mittelstandsvereinigung ist eben eine wirtschaftliche Vereinigung wie der Bund der Landwirte. Die Mittel standsvereinigung segelt, wie mir hier eben zugerufen wird, unter falscher Flagge im vollen Sinne des Wortes. Wenn es irgend eine politische Vereinigung gibt, so ist es die Mittelstandsvereinigung im vollen Sinne des Wortes, ebenso wie der Bund der Landwirte. Nun, wir werden uns diese Ausführungen vom Re gierungstische aus merken, und wenn wieder einmal be hauptet wird, daß unsere Gewerkschaftsversammlungen politisch sind, dann wollen wir darauf verweisen, daß es der Regierung bekannt sein muß, daß die Mittelstands vereinigung die Beteiligung an den Landtagswahlen be schlossen hat; wenn die Regierung dann dennoch erklärt, daß die Mittelstandsvereinigung eine rein wirtschaftliche Vereinigung ist, dann werden wir die Konsequenzen dar aus ziehen und sehen, ob die Regierung dann immer noch dabei bleibt, daß wirtschaftliche Vereinigungen keine D) politischen sind, selbst dann nicht, wenn sie sich an den politischen Wahlen beteiligen. (Bravo! links.) Präsident: Das Wort hat der Herr Abgeordnete vr. Seyfert. Abgeordneter Dr. Seyfert: Ich habe mich zum Worte gemeldet, als der Herr Kollege Biener gesprochen hat, um das zurückzuweisen, was er gegen unsere Partei unternahm, als er auf einen früheren Vorgang in der Kammer hinwies. Der Herr Abgeordnete vr. Zö phel hat das ganz richtig gekennzeichnet; es war ein Versuch, uns bei den heute in Frage kommenden Kreisen zu diskreditieren. Der Herr Abgeordnete vr. Zöphel hat das bereits zurückgewiesen, und ich kann mich infolgedessen darauf beschränken, nur noch ein paar Worte zu sagen. Ich stimme dem Herrn Kollegen Biener in vielen Stücken zu. Er hat meiner Ansicht nach, als er von dem Nachwuchse und von den Prüfungen sprach, seine Ausführungen nicht in dem Sinne gemeint, wie der Herr Abgeordnete Fraßdorf es aufgefaßt hat. Im Gegenteil, ich habe herausgefunden, daß ihm
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