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Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer
- Bandzählung
- 1913/14,4
- Erscheinungsdatum
- 1914
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.I.118-V,1913/14,2.K.,4
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20028364Z9
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20028364Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20028364Z
- Sammlungen
- Sächsische Landtagsprotokolle
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1913/14
- Titel
- 88. Sitzung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Protokoll
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1914-05-13
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Abgeordneter Schnabel: Meine Herren! Der Herr Abgeordnete Sindermann hat vorhin auf das Wett laufen hingewiesen, das die kleineren Städte unter nähmen, um auch an die Sonne der Regierung zu kom men. Ich gebe ohne weiteres zu, daß dieses Wett rennen durchaus zu verurteilen ist. (Sehr richtig!) Ich verurteile es auch von dem Standpunkte aus, daß die Staatsregierung wohl selbst darauf hinwirkt, daß von den Städten möglichst große Opfer gebracht wer den. Aber andererseits dürfen wir auch nicht vergessen, daß gerade von den großen Städten immer beson dere Anstrengungen gemacht werden, alles zu be kommen. (Sehr richtig!) Im vorliegenden Falle sehen wir es auch wieder von Zwickau. Zwickau will alles haben. (Sehr richtig! — Ausgezeichnet!) Es beschwert sich, daß ihm seinerzeit ein Teil der Kreis hauptmannschaft genommen wurde, es beschwert sich jetzt, daß ein kleiner Teil seiner allzu großen Amts hauptmannschaft abgetrennt werden soll; es beschwert sich aber nicht darüber, daß es seinerzeit 500 000 M. für das Seminar bewilligt hat. (Sehr gut!) Damals war Zwickau allen „über" mit dem Gebot. Infolgedessen mußten alle anderen Städte ausschal ten ! Zwickau hätte vielleicht auch 1 Million gegeben! Diese Art und Weise, wie von großen Städten vorge gangen wird, ist unbedingt zu verurteilen, nament lich auch deswegen, weil dadurch die kleinen Gemeinden auch veranlaßt werden, über ihre Mttel hinauszu gehen. (Lebhafte Zustimmung.) Das muß ohne weiteres zugegeben werden. Der Herr Vizepräsident Bär hat darauf hinge wiesen, daß ich vor zweiJahren, als die Teilung der Amts hauptmannschaft Zwickau erstmalig in Frage kam, be tont habe, daß, man möge die Teilung vornehmen, wie man wolle, immer Unbequemlichkeiten entstehen würden, vielleicht auch Ungerechtigkeiten. Auch hin sichtlich der jetzt vorgeschlagenen Teilung habe ich schon bei der allgemeinen Vorberatung die Tatsache hervor gehoben, daß die Zuteilung verschiedener Orte zu der neuen Amtshauptmannschaft Werdau durchaus nicht auf gegebenen historischen Verhältnissen beruht und nicht den tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnissen entspricht. Wenn man Neumark, Schönbach, Ober-M neumark und noch einige weitere Ortschaften von der Amtshauptmannschaft Plauen der Amtshauptmann- schaft Werdau zuteilt, so kann ich mich nicht anders ausdrücken, als daß man einen Gewaltstreich begeht. Die Industrie der betreffenden Orte, die durchaus nach Reichenbach und Plauen gravitiert, hat mit Werdau keinerlei Verbindung. Ebenso haben Lichtentanne und Schönfels keine Beziehung zu Werdau, höchstens daß man einmal zum Jahrmarkt nach Werdau ge gangen ist. Man sieht, daß die Regierung bei jeder Teilung auf eine schiefe Ebene gerät. Deshalb wäre vielleicht der Vorschlag, auf den ich bereits vor zwei Jahren hin gewiesen habe, nämlich auf eine allgemeine Neu organisation zuzukommen, unzweifelhaft richtig ge wesen. Ich freue mich, daß auch der Herr Vizepräsident Bär darauf hingewiesen hat. Vielleicht wäre man dann allerdings auch dazu gekommen, Zwickau ganz auszuschalten, denn ebensogut könnte neben einer Amtshauptmannschaft in Werdau eine solche viel leicht auch in Reichenbach und, was ich besonders be tonen möchte, vielleicht auch eine neue Amtshaupt mannschaft in Kirchberg in Frage kommen. Kirchberg, das innerhalb eines Kreises größerer Ortschaften liegt, könnte meiner Überzeugung nach durchaus für eine W Amtshauptmannschaft in Betracht kommen. Ich be- daure, daß die Finanzdeputation nicht auf den Aus weg zugekommen ist, daß man gesagt hat: Wenn zwei sich streiten, soll sich der Dritte freuen. Ich hätte ge wünscht, daß dann Kirchberg in Vorschlag gebracht worden wäre. (Heiterkeit.) Vielleicht hätten wir dann diese ganze Debatte nicht, vielleicht hätte man sich ohne weiteres auf Kirchberg geeinigt. Ich bedaure das! Jedenfalls möchte ich nochmals hervorheben, daß Vorwürfe, die man gegen die verschiedenen Städte erhebt, wenn sie zu Opfern bereit sind, um etwas zu bekommen, im vorliegenden Falle nicht gerechtfertigt erscheinen. Ich glaube, man wird, wie der Herr Abgeordnete Günther schon ge sagt hat, heute vielleicht bloß darauf zukommen, die Vorschläge der Finanzdeputation zu bewilligen, obwohl ich namentlich auch im Interesse der von mir vertretenen Stadt Hartenstein die Errichtung einer Amtshauptmannschaft in Aue warm befürworte. Wer, meine Herren, für fernerhin möchte ich aller dings wünschen, daß bei Teilung von Amtshaupt mannschaften mehr als im vorliegenden Falle die
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