Die Uhrmacherkunst

ik % t hcrtmnrt Alleiniges und eigenes Organ des Zentroloerbandes der Deutschen Uhrmacher E. V. Halle (Saale) 30. ]uli 1926 Nachdruck sämtlicher Aufsätze und Notizen ohne ousdrückllohe Genehmigung der Sohrlftleltung verboten 51. JAHRGANG NUMMER 31 ".«»fr 5 rtsett°5J^ Herzlich willkommen in Köln! Schon feit Jahren war es unfer Wunfch, eine Reichstagung im Weften unteres deutfchen Vaterlandes abzuhalten. Leider mußten wir der Befetzung wegen immer wieder diefen Wunfch zurückftellen. Die Reichstagung Breslau hatte jedoch die Zuverficht, daß in diefem Jahre Köln befreit fein wird, und diefe Zuverficht ift in Erfüllung gegangen. Köln ift von fremdem Drucke frei. Die Stadt Köln und alle rheinifchen Kollegen haben fich gerüftet, um ihre Kollegen aus ganz Deutfchland am freien Rhein herzlich zu begrüßen. • Wenn auch diefes Jahr wiederum, wie in den vorhergehenden beiden, die Wirtfehaftslage außerordentlich fchwer, viel leicht die fchwerfte überhaupt ift, die wir jemals durchgemacht haben, fo wird trotz allem die Reichstagung Köln zeigen, daß das deutfehe Uhrmachergewerbe nicht gewillt ift, fich durch wirtfchaftliche Schwierigkeiten ganz niederdrücken zu laffen. Wir wollen gerade in Köln Mittel und Wege fuchen, wie wir auch diefe Schwierigkeiten überwinden. Die Reichstagung foll unter dem Zeichen ftehen: „Was kann der einzelne und was kann die Organifation tun, um unfer Gewerbe über die jetzigen Notzeiten hinwegzubringen?“ # Wirtfchaftsaufgaben follen gelöft und Wirtfchaftshilfe muß jedem einzelnen geboten werden. # Die Reichs tagung Köln fteht fo unter einem fehr weiten Gefichtspunkte. Nicht die Nöte des Alltags und nicht die Kleinlichkeit des alltäglichen Ablaufs follen uns dort be- fchäftigen, fondern Zukunftsfragen unteres Gewerbes. Warnend haben wir oft im Laufe des Jahres untere Stimme erhoben und darauf hingewiefen, daß fich über den Ernft der jetzigen Stunde viele Kollegen nicht klar find. Es handelt fich um den fchwerften Kampf der Kollegenfchaft, um ihre Exiftenzberechtigung. Von allen Seiten ziehen fchwere Gefahren für den Uhrenfachhandel herauf. Nur die gefchloffene Front aller Kollegen wird in der Lage fein, die Kräfte aufzubringen, die zur Abwehr notwendig find. 9 Klarheit über die jetzige Lage zu fchaffen, alle Kräfte zu fammeln und fie einheitlich und gefchloffen auf das eine Ziel zu richten, wird die Aufgabe der Reichstagung in Köln fein! OErnfte und fchwere Arbeit muß geleiftet werden,doch die rheinifchen Kollegen werden es fich nicht nehmenlaffen, auch fröhliche Stunden ihren deutfchen Brüdern zu bereiten. • Den Rheinländer können wiruns ja nur im Frohfinn vorftellen. Auch er hat fchwere Zeiten, fchwere Bedrückung hinter fich, und hat trotzdem nicht den Mut, nicht feine Fröhlichkeit verloren. Lernen wir deshalb von unteren Brüdern am Rhein, kommen wir zum Vater Rhein, um wieder Frohfinn zu lernen. # In diefem Sinne ein herzliches „Willkommen“ allen deutfchen Kollegen im heiligen Köln! Vorfitzender des Zentralverbandes der Deutfchen Uhrmacher E.V. ft. “ ,;ü