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Form + Zweck
- Bandzählung
- 1964,2
- Erscheinungsdatum
- 1964
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Form und Zweck 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-196400206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id416501729-19640020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-416501729-19640020
- Sammlungen
- Zeitgenössische Kunst
- Form und Zweck - Fachzeitschrift für Industrielle Formgestaltung in der DDR
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Zur Ästhetisierung des Arbeitsmilieus
- Autor
- Tučný, Petr
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftForm + Zweck
- BandBand 1964,2 -
- DeckelDeckel -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- ArtikelFormgestaltungskonferenz in Tbilissi 7
- ArtikelZur Ästhetisierung des Arbeitsmilieus 17
- ArtikelNotizen zur Methodik und Organisation der ungarischen ... 25
- ArtikelBritische Industrieformgestaltung in Warschau 29
- ArtikelAngewandte Kunst in Schweden 37
- ArtikelFormgestaltung eines Universalbaggers 51
- ArtikelPorzellan von Ilse Decho 61
- RegisterBildnachweis -
- DeckelDeckel -
- BandBand 1964,2 -
- Titel
- Form + Zweck
- Autor
- Links
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äußerst dringend, alle Formen der kulturellen Wandlungen in den konkreten Bedingungen des Lebens und der Arbeit so konsequent und ziel bewußt zu Ende zu führen, daß diese neuen Formen des Seins sich auch im Denken und in der Ideologie der Menschen widerspiegeln. Wenn heute noch ein beträchtlicher Teil der Durchführung der Arbeit den überwundenen Produktionsverhältnissen unterliegt, so gehört zu unseren vordringlichsten Aufgaben der kultu rellen Revolution die unaufschiebbare Sicherung der grundlegenden kulturellen Bedingungen der Arbeit durch die Realisierung der notwendigen Maßnahmen hinsichtlich der Physiologie, Hy giene, Psychologie und Sicherheit. In der sozialistischen Gesellschaft geht es uns aber noch um etwas mehr. Durch die Anerken-' nung und Gewährleistung der Ansprüche auf Arbeit, durch die Beseitigung der Angst um die nackte Existenz, durch die unaufhörliche Festi gung der materiellen Sicherheit und durch das Ansteigen Bes Lebensstandards werden in den Menschen alle Fähigkeiten freigelegt, ihre edel sten Beziehungen zueinander und zur Welt ver tieft und auch als notwendige Folge ihr ästhe tisches Interesse an allen Bedingungen des Le bens erweckt und entwickelt. Wenn das Milieu optimal und in ästhetischem Sinne auf den Men schen einwirkt, befriedigen diese Eindrücke den Menschen nicht nur zutiefst, sondern schaffen in ihm auch gleichzeitig die subjektiven Vorausset zungen für ein ausgesprochen positives Verhält nis zu diesem Milieu. Sie stärken den Organis mus und machen die Arbeit zu einem notwendi gen, zutiefst schöpferischen Akt und Quell höch ster Zufriedenheit. Vom ökonomischen Standpunkt aus äußert sich die Erreichung dieses Zustandes auch in einer progressiven Erhöhung der gesellschaftlichen Arbeitsproduktivität. Wenn unter diesen Bedingungen die Arbeit an fängt, als erstrangiges Lebensbedürfnis betrach tet zu werden, ist die materielle ästhetische Kul tur eines der bedeutsamsten Mittel zur Errei chung der kommunistischen Vormen der Arbeit, die auch zu einer kommunistischen Verteilung nach den Bedürfnissen führen. Die allgemeine Schaffung aller grundlegenden hygienischen, physiologischen und psycholo gischen Arbeitsbedingungen bleibt im Kapitalis mus das unerreichbare Ideal der Arbeiter. Die Werktätigen unserer Gesellschaft dagegen be trachten diese Maßnahmen mit vollem Recht nur als eine selbstverständliche Voraussetzung, und so stellen sie noch höhere Anforderungen an die Kultur der Arbeit und verlangen die Befriedi gung ihrer ästhetischen Ansprüche, die sich aus den materiellen Lebensbedingungen der sozia listischen Gesellschaft ergeben. In diesem Zusammenhang erklärt sich uns auch das Verhältnis der ästhetischen Gestaltung des Arbeitsmilieus zu den grundlegenden Maßnah men der materiellen Kultur der Arbeit, die der Forderung der Sicherheit, der Hygiene, der Phy siologie und Psychologie entspringen. Alle For derungen an das Arbeitsmilieu, einschließlich der technischen Arbeitsmittel, müssen bereits während der Konstruktion und bei der eigent lichen Durchführung geltend gemacht werden. Unter Ästhetisierung verstehen wir die zielbe wußte ästhetische Gestaltung aller materiellen Gegenstände des Arbeitsmilieus, die bei der Be herrschung und Lenkung technischer Produk tionsmittel auf die menschlichen Sinne einwirken. Diese Definition legt auch den Umfang der ästhetischen Gestaltung fest. Die materielle Seite des Arbeitsmilieus beginnt zweifellos dort in Er scheinung zu treten, wo das individuelle und öffentliche Milieu aufhört zu wirken. Die Phy siologie hat festgestellt, welch große Bedeutung die äußeren Bedingungen in der Periode der Vorbereitung des Organismus auf die Arbeit be sitzen. Gegenstand des Interesses der tech nischen Ästhetik werden deshalb auch alle ma teriellen Mittel und Formen des Milieus sein, die diese Vorbereitungsperiode beeinflussen. Das betrifft beispielsweise die Verkehrsmittel für den Weg zum Arbeitsplatz, die unmittelbare natürliche und künstliche Umgebung des Betrie bes, die Eingangsräume im Betrieb, die Um kleideräume, die hygienischen Einrichtungen, den Speisesaal, den Ruheraum u. ä. mehr. Die Grundsätze der ästhetischen Kultur müssen in allen baulichen Objekten, die in irgendeiner Weise mit dem Produktionsprozeß Zusammen hängen, respektiert werden. Selbstverständlich wird sich das besondere Interesse auf die tech nischen Mittel der Arbeitstätigkeit, die Maschi nen, Werkzeuge, Geräte und übrigen Einrich tungsgegenstände, konzentrieren. Gleichzeitig mit diesem Problem ist es erforder lich, auch die Bewegungskultur der Arbeit zu lösen und für sie die materiellen Bedingungen bereits in der Grundkonzeption der technischen Einrichtungen und in der Arbeitsorganisation zu schaffen. Auch die Arbeitskleidung und die, soweit notwendig, eine sichere und gesunde Ar beit gewährleistenden Schutzmittel können nicht ohne eine ästhetische Gestaltung bleiben. Außer dem dürfen wir nicht vergessen, daß zu den materiellen Faktoren, die im Arbeitsmilieu auf die menschlichen Sinne einwirken, auch das na türliche oder künstliche Licht, die mit der Be leuchtung zusammenhängende Farbe und schließlich auch die akustische Qualität der Um gebung gehören. Licht, Farbe und Ton dürfen nicht von der komplexen ästhetischen Gestal tung ausgeschlossen werden; im Gegenteil, sie stellen die Anregungen, die die wichtigsten 18
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