Sozial- und Arbeitshygiene: Lasten und Belastungen erleichtern X t\ r rn*mß t *- , Kinder vor Beginn des Unterrichts. Was bedrückt sie? Ist es eine zu er wartende Mathematikarbeit? Ist es ein unbequemer Ranzen? Oder scheint ihnen ganz einfach die Sonne ins Ge sicht? Wir wissen es nicht. Fest steht jedoch, daß Schulkinder Bücher, Hefte, Turn sachen, Schreibzeug, Tuschkasten zwi schen Wohnung und Klassenraum zu transportieren haben. Freilich, der Formgestalter kann keinesfalls die er forderliche Schulbuchmenge beeinflus sen. Wohl aber kann er tragegerechte Ranzen entwickeln. Unsere Autoren, die Mediziner Karlheinz und Ursularenate Renker, fordern moderne Schulmappen in ausreichender Größe. Ein Ehepaar benutzt einen Fußgän gertunnel. Straßenunterführungen dienen der Beschleunigung des Verkehrs und er höhen die Sicherheit. Und Kinder wagen? Zu klein für den Fahrdamm, zu groß für die Treppen. Keinesfalls sind die heutigen Kinderwagenmodelle auf trageunumgängliche Situationen ein gerichtet. Zwei Beispiele nur? Ja im einmali gen, nein im allgemeinen, denn sie führen uns direkt in wesentliche Be reiche der Sozialpolitik, der Sozial- und Arbeitshygiene, aber auch der mensch lichen Arbeitstätigkeit und der Lebens freude. Und mit ihnen sind Probleme der Formgestaltung direkt angespro chen. Der VIII. Parteitag beschloß ein umfangreiches sozialpolitisches Pro gramm, das der Erfüllung der Haupt aufgabe dient. Sozialistische Arbeits kultur wird zur Schlüsselfrage der Kul turentwicklung und der sozial- und arbeitshygienischen Bedingungen in den Betrieben. „Verbesserung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus" bedeutet aber auch, die „gesundheitliche und soziale Betreuung sowie das Erho lungswesen weiterzuentwickeln". Im Rahmen der „Forschung und Ent wicklung“ ist die Formgestaltung ange sprochen, die materiellen Arbeitsbedin gungen „schrittweise so zu gestalten, daß sie Gesundheit und die Produktivi tät weiter fördern“. In Vorbereitung der V. Nationalen Konferenz für Gesundheitserziehung formuliert Dr. med. Elfriede Gerboth: „Fragen der Gestaltung der Maschinen, der Anlagen, der Einrichtungen der Versorgung, die gesundheitliche und hygienische Betreuung gehören auch zur sozialistischen Arbeitskultur." Arbeits- und Sozialhygiene sowie Formgestaltung sind in den umfassen den Prozeß der Reproduktion mensch licher Arbeitskraft integriert. Im gemeinsamen Beschluß des Polit büros des ZK der SED, des Minister rats der DDR und des Bundesvorstan des des FDGB vom 25. September 1973 wird der ethische Anspruch sozialisti scher Sozialpolitik begründet: „Die Er haltung, Förderung und Wiederherstel- luna von Gesundheit und Lebensfreude 10