Milieuwechsel in der Arbeitspause Martin Decker/Conrad Merkel Kurzer Weg nach oben Bei großen Industrieanlagen haben de zentrale Sozialeinrichtungen den Vor teil, daß sie schnell erreichbar sind. So beträgt zum Beispiel der maximale Ein zugsbereich für Kurzpausenräume 60 m im Radius. Das entspricht etwa einer Minute Wegezeit. Und nur in diesem Bereich werden Kurzpausenräume auch wirklich genutzt. Die Kopplung der Pausenräume mit sanitären Einrichtun gen, Speiseräumen und Umkleideanla gen vermeidet unnötige Doppelungen solcher Anlagen am Arbeitsplatz. Für die Langpause sind 300 m Entfernung vom Arbeitsplatz zumutbar und bestim men die Lage des zentralen Speise saales. Von diesen Bedingungen geht der folgende Vorschlag zur Einordnung der Sozialanlagen aus. In Zusammen arbeit mit der Hochschule für indu strielle Formgestaltung Halle entstand er für den VEB Spinnereimaschinenbau Karl-Marx-Stadt. Im folgenden stellen wir zwei Entwürfe für dezentrale Pausenzonen vor. Die Architekten Martin Decker und Conrad Merkel legen die Pausenzone und wei tere Sozialanlagen in die Dachzone. Dagegen siedelt der Entwurf eines Diplomanden an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar die Sozial- und Erholungszone in einer zweiten Ebene über der Produktion an. Im Anschluß an frühere Erkenntnisse wurden als dezentral die Einrichtungen für Pausenverpflegung und -erholung, die Sanitäreinrichtungen sowie die Um kleide- und Reinigungsräume unter sucht. Beiden Entwürfen liegen konkrete Situationen zugrunde, die sicher man ches Nichtvergleichbare enthalten. Gleichzeitig aber sind beiden Vorschlä gen perspektivische Akzente eigen. Sie verweisen auf Denkansätze für die wei tere Entwicklung des Industriebaus. r T S V i i 12