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Form + Zweck
- Bandzählung
- 8.1976,6
- Erscheinungsdatum
- 1976
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Form und Zweck 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-197600604
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id416501729-19760060
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-416501729-19760060
- Sammlungen
- Zeitgenössische Kunst
- Form und Zweck - Fachzeitschrift für Industrielle Formgestaltung in der DDR
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Bauhaus in Dessau
- Untertitel
- 50 Jahre Bauhaus Dessau
- Autor
- Schädlich, Christian
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftForm + Zweck
- BandBand 8.1976,6 -
- DeckelDeckel -
- RegisterInhaltsangaben russisch, englisch, französich, Impressum -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- ArtikelDas Bauhaus in Dessau -
- ArtikelFür eine neue Architektur 8
- ArtikelModell für das Neue Bauen 15
- ArtikelFarbe in der Festebene 19
- ArtikelLeuchten von Max Krajewski 22
- ArtikelRaumtextilien aus der Weberei 23
- ArtikelGeorg Muche und sein Werk in der DDR 25
- ArtikelDas Stahlhaus in Dessau 28
- ArtikelEntwurf einer Arbeitersiedlung 31
- ArtikelHannes Meyer und das Bauhaus 33
- ArtikelDie Gruppe Hannes Mayer in der Sowjetunion 40
- ArtikelDie ersten sowjetischen Diplom-Formgestalter 44
- ArtikelStudienarbeit aus der Baulehre von Hannes Meyer -
- DeckelDeckel -
- BandBand 8.1976,6 -
- Titel
- Form + Zweck
- Autor
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Bayer (Druckerei), Marcel Breuer (Tisch lerei), Hinnerk Scheper (Wandmalerei), Joost Schmidt (Plastik) und Gunta Stölzl (Weberei). Von den Weimarer Meistern waren weiterhin Laszlo Mo- holy-Nagy (Metallwerkstatt), Oskar Schlemmer (Bühne), Georg Muche so wie Wassily Kandinsky und Paul Klee (freie malerische und plastische Ge staltung tätig. Ende 1926 erhielt das Bauhaus das Recht, sich Hochschule für Gestaltung zu nennen. Zwei Jahre später wurde als Abschlußzeugnis der Ausbildungs richtung Bau ein Bauhausdiplom ein geführt. Die Satzungen von 1928 formulierten das Ziel der Schule folgendermaßen: „Zweck des Bauhauses ist 1. die gei stige, handwerkliche und technische Durchbildung schöpferisch begabter Menschen zur bildnerischen Gestal tungsarbeit, besonders für den Bau, und 2. die Durchführung praktischer Versuchsarbeit, besonders für Hausbau und Hauseinrichtung, sowie die Ent wicklung von Modelltypen für Industrie und Handwerk." 2 Bildungsstätte und Entwicklungswerkstatt für die Industrie, Ausrichtung der Lehre auf maschinelle Massenproduktion — darin lag die be merkenswerte Fortbildung des päda gogischen Programms. Die Weichen dafür wurden schon in Weimar gestellt. Ist die These von der Besinnung auf das Handwerk auch vielfach mißver standen und falsch interpretiert wor- massenweise herzustellende Industrie- nicht Endzweck, sondern Mittel zur Schulung technischen Könnens —, so wurden aber doch erst mit der 1923 verkündeten Devise: „Kunst und Tech nik — eine neue Einheit" die roman tischen Tendenzen des ersten Pro gramms überwunden. Und schon 1924 formulierte Gropius nun so: „Die Bau hauswerkstätten sind im wesentlichen Laboratorien, in denen vervielfälti gungsreife, für die heutige Zeit typi sche Geräte sorgfältig im Modell ent wickelt und dauernd verbessert wer den. Das Bauhaus will in diesen La boratorien einen neuen, bisher nicht vorhandenen Typ von Mitarbeitern für Industrie und Handwerk heranbilden, der Technik und Form in gleichem Maß beherrscht." 3 Ziel gestaltender Tätig keit ist nicht mehr das handwerkliche Einzelstück, sondern das Modell für massenweise herzustellende Industrie produkte. Dieser Kerngedanke der „Grundsätze der Bauhausproduktion" enthält im Keim das Berufsbild des Industrieformgestalters moderner Prä- gunq. Die für ein solches Bildungsziel not wendige Verbindung zur Industrie konnte nur im Rahmen der kapitalisti schen Wirtschaftsorganisation herge stellt werden. Eine im November 1925 gegründete Bauhaus G.m.b.H. vergab als Vertriebsgesellschaft Lizenzen für Muster und Erzeugnisse. 1928 wurden über 40 Modelle der Metallwerkstatt vervielfältigt. In dem Maße, wie in der Tätigkeit des Bauhauses die Architek tur den ihr zugedachten Platz einnahm, entstanden günstige Bedingungen, Produktgestaltung und Bau in der an gestrebten Komplexität zu entwickeln. Bei der Ausstattung des neuen Schul gebäudes, der gleichzeitig gebauten Meisterhäuser und der Siedlung Des sau-Törten fanden die Bauhauswerk stätten ein breites Betätigungs- und Experimentierfeld. Diese Neuorientierung der Bauhaus arbeit verlief nicht widerspruchsfrei. Sie wurde von subjektivistischen Auf fassungen über die Autonomie der Kunst, formalistischen Tendenzen und äußeren Zwängen privatkapitalisti schen Wirtschaftens behindert. Der Schritt aber vom Kunsthandwerk zur Industrieformgestaltung ist ein Stück Pionierleistung des Bauhauses und das Erreichte geschichtlich bedeutsam: Mit der Entwicklung von Möbeln, Leuchten, Geräten, Geweben sowie (später) Ta peten und ihrer Überführung in die Massenproduktion schufen die Werk stätten Prototypen für gut gestaltete industriell gefertigte Erzeugnisse, die weithin anregend wirkten. Die auf Gestaltung des industriellen Erzeugnisses gerichtete pädagogische und praktische Tätigkeit entfaltete sich vor dem gesellschaftlichen Hintergrund der relativen Stabilisierung des Kapi talismus. Sie entsprach den damit ver bundenen Bestrebungen zur Rationali sierung der Produktion und erhielt von dort starke Impulse. Trug das Bauhaus auf diese Weise bestimmten objektiven Prozessen in der Entwicklung der spät bürgerlichen Gesellschaft Rechnung, so geriet es andererseits zu ihnen auch in Widerspruch, weil es einen sozialen Gedanken vertrat: Gestaltung der technischen Erzeugnisse auf der Basis von Typisierung, Standardisierung und Rationalisierung der Produktion nicht im Dienste des Profits, sondern für die allseitige Entwicklung des Menschen, für die Erleichterung und Verschöne rung seines Lebens. Auch in Dessau mußte der Leiter des Bauhauses von Anfang an einen aufreibenden Kampf um die materiel len Arbeitsbedingungen führen und sich ständig mit den eigens in einem „Bürgerverein" zusammengeschlosse nen konservativen und reaktionären bürgerlichen Bauhausgegnern ausein andersetzen. Damit hängt es wohl zu sammen, daß Walter Gropius am 1. April 1928 das Amt des Direktors auf gab und das Bauhaus verließ. Mit ihm gingen Herbert Bayer, Marcel Breuer und Laszlo Moholy-Nagy. Der neue, auf Vorschlag von Gro pius berufene Direktor Hannes Meyer, Titelholzschnitt des ersten Bauhausprogramms (Lyonei Feininger, 1919) Leiter der Bauabteilung, war ein fort schrittlicher Architekt, der der proleta rischen Bewegung nahestand. Deut licher als sein Vorgänger betonte er die soziale Mission aller Bauhausar beit: „Als eine ,hohe Schule der Ge staltung’ ist das Bauhaus Dessau kein künstlerisches, wohl aber ein soziales Phänomen." 4 Endziel aller Bauhaus arbeit ist für ihn „die Zusammenfas sung aller lebenbildenden Kräfte zur harmonischen Ausgestaltung unserer Gesellschaft". 5 Dabei gibt er dem all gemeinen gesellschaftlichen Bezug einen zunehmend konkreten, an den sozialen Erfordernissen und politischen Zielen der Arbeiterklasse orientierten Inhalt. Arbeit des Gestalters im Dienst der breiten Massen, „Volksbedarf statt Luxusbedarf" — das war seine Devise. Deutlich zeigt sich dies in der inhalt lichen und methodischen Vertiefung der Baulehre. Sie wurde erweitert durch Unterricht in Städtebau (Mart Stam als Gastlehrer, Ludwig Hilbers- eimer) und technischen Disziplinen, wie Baukonstruktionen und Statik (Alcar Rudelt), Baustofflehre (Wilhelm Mül ler), Betriebswissenschaft (Hanns Rie del). Bemerkenswert die Einführung gesellschaftswissenschaftlicher Vor träge: Hermann Duncker sprach über Marxismus, der tschechische Architekt Karel Teige wurde Anfang 1930 für einen Kurs über Soziologie in der Architektur gewonnen. Wissenschaft liche Methoden wurden in den Ent wurfsprozeß eingeführt. Die planeri sche Lösung einer Bauaufgabe grün dete sich auf umfangreiche analytische Untersuchungen über den Tagesab lauf des Menschen, seine physischen 4
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