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Form + Zweck
- Bandzählung
- 16.1984,3
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Form und Zweck 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198400300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id416501729-19840030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-416501729-19840030
- Sammlungen
- Zeitgenössische Kunst
- Form und Zweck - Fachzeitschrift für Industrielle Formgestaltung in der DDR
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Historizität und Innovation
- Autor
- Grönwald, Bernd
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftForm + Zweck
- BandBand 16.1984,3 -
- DeckelDeckel -
- ArtikelInhaltsangaben russisch, englisch, französich, Impressum -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- ArtikelBildungszentrum Bauhaus Dessau eröffnet 2
- ArtikelSeminar Designforschung in Helsinki 2
- ArtikelDem sozialen Bauen verpflichtet: Kurt Junghanns „Bruno Taut ... 2
- ArtikelAufbruch in die Sachlichkeit: Bernd Meurer, Hartmut Vinçon ... 3
- ArtikelPublikationsreihe zur Arbeitsumweltgestaltung 4
- ArtikelKonstruktive Spiele 5
- ArtikelSpielkalligraphie der Schnur 6
- ArtikelAuf der Suche nach neuen Spielformen 12
- ArtikelSelektieren durch Gebrauch 15
- ArtikelSinn für Gesetz und Freiheit 18
- ArtikelQuerschnittsveränderungen 24
- ArtikelStapeln (4) 26
- ArtikelImpressionen 30
- ArtikelFahrrad 31
- ArtikelKesselwärmepumpen 34
- ArtikelSanitärkeramik 36
- ArtikelHistorizität und Innovation 39
- ArtikelBaudesign in der Ausbildung 41
- ArtikelDas fotografierte Objekt: Die Wohnung 44
- ArtikelKonstruktive Spiele -
- DeckelDeckel -
- BandBand 16.1984,3 -
- Titel
- Form + Zweck
- Autor
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zur frühkapitalistischen Entwicklungsphase der ökonomischen Gesellschaftsformation Kapitalismus und reift aus im Übergang vom Imperialismus in die Frühphase der ökonomischen Gesellschaftsformation Kom munismus. Bezüglich des Gestaltwandels in der Architektur als Gesamtprozeß sind das Nebeneinanderbestehen und der Kampf so wie die revolutionären Übergänge zwischen den Gesellschaftsformationen historisch be dingte Ursache widerstreitender und wech selnder Gestaltungstendenzen bezüglich der Wahl und Schöpfung der Bedeutungs träger der Architektur. Die ausschlagge benden innovativen Fortschritte in der Architektur resultieren aus der Produktiv kraftentwicklung (wissenschaftlich-techni scher Fortschritt) und den sozial bedingten Veränderungen in der ästhetischen Wert bildung der Nutzer. Die Industrialisierung des Bauens steht immer in einem historisch gebundenen Verhältnis zum Entwicklungs fortschritt der allgemeinen Industrialisierung. Der wissenschaftlich-technische Höchststand wird heute repräsentiert durch Raumfahrt, Elektronik, Mikroelektronik, biogenetische Verfahrenstechniken und vieles andere mehr, nicht durch den technischen Entwick lungsstand des Bauens. Jedoch erhält mit der Industrialisierung des Bauens die Ent wicklung des Bauwesens selbst zunehmend rückwirkende Impulse aus der Entwicklung von Wissenschaft und Technik, da sie Kom plikationen im ökologischen Gleichgewicht in großen Dimensionen mit sich bringt und damit auch grundlegende Veränderungen in der Formbildung der Architektur bewirkt. Die stofflichen und energetischen Beson derheiten des industriellen Bauens führen in unserer Zeit zu zwingenden Eigengesetz lichkeiten der Formbildung. Es gibt inzwi schen interessante Ansätze für die Gestalt bildung architektonischer Bauwerke und -räume im Verständnis eines energieökono mischen Bauens, aber sie sind noch außer ordentlich umstritten, weil die volkswirt schaftliche Komplexität beim Hervorbringen solcher architektonischer Lösungen bisher nicht ausreichend beachtet wurde. Ein anderes wichtiges Problem des Zusam menhangs zwischen industriellem Bauen und Gestaltfortschritt besteht in der ge staltbildenden Eigengesetzlichkeit der Fer tigung und Vorfertigung bei industriellen Bauweisen. Die effektiven Bauweisen für die Zukunft sind noch nicht entwickelt, fest steht jedoch, daß Standardisierung und Ty pisierung als unverzichtbare Methoden un serer Arbeit einer auf den Produktions und Gestaltfortschritt ausgerichteten Wand lungsfähigkeit bedürfen. Die Möglichkeiten der Formbildung sind meines Erachtens in keiner Weise ausgeschöpft. Für die gesell schaftlich notwendige, massenweise Produk tion von Bauelementen müssen die Bauele mente selbst eigenständige Gestaltqualität mit hohem ästhetischen Anspruch besitzen, die den Gesetzmäßigkeiten ihrer Herstel lungsweise, ihrer Anforderungen in der Mon tage und ihres Gebrauchs entsprechen müs sen. Die zu erreichende Stufe ästhetisch technischer Gestaltqualität von Bauelemen ten bezeichne ich mit dem Begriff Baudesign, weil hier ähnliche, wenn nicht gleiche Bil dungsgesetze und Methoden vorliegen, wie sie in kreativen Prozessen der industriellen Formgestaltung in den verschiedensten Be reichen der gesellschaftlichen Produktion Anwendung finden. Damit wird aber noch keine eigentliche Architektur gebildet, son dern es wird lediglich die Designqualität industriell produzierter Bauelemente und damit der Gestaltneuwert der ganzheitli chen Architektur erhöht. Die architekto nische Komposition wird nicht aufgehoben, jedoch die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der Gestaltbildung in der Architektur müs sen mit veränderten materiellen gestaltbil denden Elementen vermittelt bzw. ange wandt werden. Die stärkere Verbindung der Architektur und des Designs bei Aus- bildungs- und Entwurfsprozessen halte ich für eine gesicherte Erkenntnis, die auf hi storische Erfahrungen verweisen kann (Bau haus, WCHUTEMAS, Hochschule für Ge staltung Ulm, finnische Architekturproduk tion). Allerdings soll nicht verschwiegen werden, daß es in der Architekturentwick lung der letzten Jahrzehnte extreme Rich tungen der Designadaption gegeben hat. Richtungen, wo formale Gestaltungsele mente aus der Produktgestaltung gleichsam formal von der Architektur übernommen wurden bzw. wo einseitig gebrauchte techno logische Gestaltungsdetermination zur Aus prägung technizistischer Richtungen in der Architektur führte. Die Gestaltbarkeit der Architektur des in dustriellen Bauens kann erhöht werden, wenn 1. der Prozeß der Herstellung der Bauele mente zu einem unbestrittenen Mitwir- kungs- und Verantwortungsfeld des gestal tenden Architekten erkämpft wird (Das schließt weitreichende Veränderungen in der Ausbildung von Architekten ein.); 2. die Antizipation des architektonischen Gesamtausdrucks zu Gestaltanforderungen an die Erzeugnisse in der Produktion führt (und nicht umgedreht die Starrheit der Pro duktionstechnologie zu starren Elementesor timenten führt, die die Formbildung ein engen) ; 3. die derzeitig notwendige arbeitsteilige Kooperation in den geistig vorbereitenden Prozessen (Projektierung) dialektisch als Entwicklungsproblem verwirklicht wird (Qualitätsfindungsprozeß im Sinne der opti malen gestalterischen Lösung als ein Krite rium höchster Ökonomie). Damit in Verbindung steht, daß die mo derne Projektierungstechnik (unter Anwen dung der EDV und der Mikroelektronik) schöpferischen Freiraum für den Gestalter schafft und ihn nicht einengt oder gar über die Architektur selbst entscheidet, wenn nur die geometrischen Grundparameter einge geben sind und ein Elementesortiment zur Verfügung steht. Ich halte es für völlig un strittig, daß der wissenschaftlich-technische Fortschritt in der Industrialisierung des Bau wesens nicht bei der Simulationsmethode endet, sondern daß er der Schaffung von gestaltbildendem Freiraum für den schöpfe risch tätigen Architekten dienen wird. ("Dieser Artikel entstand auf der Grundlage eines Vortrages, den der Autor auf der Bundesvorstandssitzung des BdA/DDR am 5. Mai 1983 in Dresden hielt. Zum Problem des Baudesigns siehe auch form + zweck: Jean-Marie Delarue, Die Kraft des Verstehens, in: 6/82, S. 14 ff. Enzo Frateili, Annäherung und Distanz, in: 6/80, S. 33 ff. ders., Leichte Vorfertigung, in: 3/82, S. 37 ff. Bernd Grönwald, Thesen zum Baudesign, in: 3/81, S. 15 ff. Günter Schmitz, Flächentrag werke, in: 3/82, S. 16 ff. Ottokar Uhl, Ein Experiment im Wohnbau, in: 5/81, S. 25 red.)
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