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Form + Zweck
- Bandzählung
- 19.1987,5
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Form und Zweck 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198700501
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id416501729-19870050
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-416501729-19870050
- Sammlungen
- Zeitgenössische Kunst
- Form und Zweck - Fachzeitschrift für Industrielle Formgestaltung in der DDR
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Designpolitik in der Dialektik von Ökonomie – Kultur – Ästhetik
- Untertitel
- Beiträge
- Autor
- Jungnickel, Monika
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Formgestaltung, Produktivkraft und Wertbildung
- Untertitel
- Beiträge
- Autor
- Spiller, Gisela
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftForm + Zweck
- BandBand 19.1987,5 -
- DeckelDeckel -
- ArtikelInhaltsangaben russisch, englisch, französich, Impressum -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- ArtikelGeorg Opitz 1921-1987 2
- ArtikelDesignerverband in der UdSSR 2
- ArtikelLebensbilanzen: Günter Schmitt „Hugo Junkers und seine Flugzeuge“ 2
- ArtikelLebensbilanzen: Michael Grüning „Der Wachsmann-Report“ 3
- ArtikelStreifzug durch eine Kunstepoche: Bärbel Schrader, Jürgen ... 3
- ArtikelMichael Ritscher „Der Schutz des Design“ 4
- ArtikelSiemens Design 4
- ArtikelDesign Process Auto 4
- ArtikelDesignpolitik in der Dialektik von Ökonomie – Kultur – Ästhetik 4
- ArtikelFormgestaltung, Produktivkraft und Wertbildung 6
- ArtikelDamals in der Sowjetunion: Aufbaujahre (2) (Gespräch) 8
- ArtikelCIM-KONZEPT 16
- ArtikelPrinzip wiederholt (Gespräch) 20
- ArtikelFreizeit gebaut 25
- Artikel… die Schönheit darf sich niemals der Zwecke schämen 30
- ArtikelWNIITE in Jerewan 39
- ArtikelSTUDIE: Badzelle 43
- ArtikelService-Wagon, U.S. Patent 2,309,513 -
- DeckelDeckel -
- BandBand 19.1987,5 -
- Titel
- Form + Zweck
- Autor
- Links
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Karl Marx von besonderer Aktualität: »... um nach vielen Seiten hin zu genie ßen, muß er (der Mensch, M. J.) genuß fähig also zu einem hohen Grad kultiviert sein. .. ." 5 Zur .kultivierten Genußfähig keit“ der Persönlichkeit als Prozeß der In dividualitätsentfaltung gehören das Ver mögen, die arbeitsteilig produzierten Er zeugnisse sinnvoll anzueignen, und die Fähigkeit, mit diesen aktiv umzugehen. Der Ausprägungsgrad dieser Fähigkeit hängt von einer Vielzahl gesellschaftlicher Determinanten (Produktivität der Arbeit, Reifegrad der sozialistischen Produktions verhältnisse, Wirksamkeit ideologischer und ethischer Faktoren etc.) und persön licher Lebensbedingungen (zeitliche Rege lung der Arbeit, Inhalt der Arbeit, Quali tät der Kollektivbeziehungen, Größe und Altersstruktur der Familie, Freundeskreis, Wohnumwelt etc.) ab. Wie soziologische Untersuchungen belegen, führen die zuneh menden Geldeinnahmen der Werktätigen, die Steigerung der Haushaltnettoeinkom men zu einem weiteren Wachstum breiter kultureller Bedürfnisse, für deren Befriedi gung auch die Bereitschaft da ist, mehr Geld auszugeben. Die quantitative Bereit stellung materieller Werte führt aber nicht automatisch zu einem höheren Kulturni veau der Persönlichkeit. Entscheidend ist die Qualität des „Angebotscharakters" ma terieller Werte für die Erschließung geisti ger und schöpferischer Betätigungsfelder desjenigen, der mit ihnen umgeht. Deshalb stellt der XI. Parteitag der SED die Auf gabe, Konsumgüter nicht nur in ausrei chender Menge, sondern vor allem in ho her wissenschaftlich-technischer und ästhe tischer Qualität herzustellen. Dazu gehö ren vor allem Erzeugnisse für den indivi duellen Bedarf zur funktional-ästhetischen Ausstattung der Wohnungen, zur Erleich terung der Hausarbeit und für eine sinn volle Freizeitgestaltung und Erholung. Das steigende Bildungsniveau der Bevölke rung, die erhöhten Anforderungen an die Disponibilität der Werktätigen, aber auch die vielfältigen technischen Möglichkeiten, zum Beispiel auf dem Gebiet der Unter haltungselektronik, erfordern langfristig neue kulturästhetische Ansprüche an die Produktgestaltung, an die Einheit von Funktionalität der Erzeugnisse und ästhe tischem Erleben der gegenständlichen Umwelt. 4 Dies schließt den Wunsch nach Konsumtion materieller Güter ein, die der kulturellen Gestaltung eigener Vorstellun gen in der Privatsphäre und in der Wohn umwelt den nötigen Spielraum bieten. Eine unter diesen Aspekten hochwertige und bedarfsgerechte Produktions- und Designleistung bei Konsumgütern ist auch eine Voraussetzung, um einer kritiklosen und spontanen Übernahme von Normen kapitalistischer Konsumtion Alternativen zu setzen und trägt zur Entwicklung einer kultivierten und bedürfnisgerechten Le bensweise bei. Mehr noch, die von der SED bis über das Jahr 2000 hinaus formu lierten kulturpolitischen Grundsätze sozia listischer Wirtschafts- und Sozialentwick lung zielen auf eine neue, kulturästhetisch gebildete Nutzergeneration. Unsere Erfah rungen im Prozeß der Gestaltung der ent wickelten sozialistischen Gesellschaft bele gen, daß die Kulturansprüche sozialisti scher Lebensweise nicht nur Folge der öko nomischen Entwicklung, sondern auch di rekte Bedingungen für den ökonomischen und kulturellen Leistungsanstieg und die sozialen Effekte unserer Volkswirtschaft sind. Zur bewußten Beherrschung dieses Zusammenhanges sind das Schöpfertum und die Kreativität der Formgestalter zur Schaffung innovativer Designleistungen direkt herausgefordert. Monika Jungnickel Anmerkungen 1 Marx, K.: Das Kapital. Dritter Band, in: MEW Bd. 25, S. 828 2 Keim, M.: Die Wirtschaftsstrategie der SED und die Aufgaben der Formgestaltung. Vortrag auf der 5. Tagung des Zentralvorstandes des VBK der DDR, in: Industrie und Gestaltung, S. 5 3 Brecht, B.: Schriften zur Politik und Gesellschaft, Bd. I, Berlin und Weimar 1968, S. 121 4 Hacks, P.: Die Maßgaben der Kunst, Berlin 1978, S. 171 5 Marx, K.: Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie, in: MEW, Bd. 42, S. 322 ff. 6 Hirdina, K.: Sozialistische Kultur und Gestaltung der Umwelt. Einführung in die marxistisch-leninisti* sehe Kulturtheorie. Lehrbrief 17, herausgegeben von der Akademie für Weiterbildung beim Ministerium für Kultur, S. 14 Formgestaltung, Produktivkraft und Wertbildung International zeichnet sich eine beschleunig te Entwicklung und Erhöhung des Wirkungs grades der Produktivkräfte ab. Dieser Ten denz müssen wir entsprechen, müssen in die sem Prozeß Schritt halten und unser eigenes Entwicklungstempo forcieren, 1 eine unab weisbare Aufgabe, die an Anwendung und ökonomische Verwertung von Wissenschaft, Technik und Formgestaltung im volkswirt schaftlichen Reproduktionsprozeß wachsende Anforderungen stellt. Wissenschaft, Technik und Formgestaltung werden in ihrer Komplexität immer stärker zu einem entscheidenden Faktor der Effi zienz, wenn sie im Produktionsprozeß ihre Materialisierung erfahren. Denn die „Pro dukte der menschlichen Industrie" sind „von der menschlichen Hand geschaffene Orga ne des menschlichen Hirns; vergegenständ lichte Wissenskraft“, und schließlich geben die in der materiellen Produktion wirken den Produktivkräfte Aufschluß, „bis zu wel chem Grade das allgemeine Wissen, know- ledge, zur unmittelbaren Produktivkraft ge worden ist ... Bis zu welchem Grade die gesellschaftlichen Produktivkräfte produziert sind, nicht nur in der Form des Wissens, sondern als unmittelbare Organe der ge sellschaftlichen Praxis; des realen Lebens prozesses." 2 Für die wissenschaftstheoretische Fundie rung ist es erforderlich, die Einflußsphären und Wirkungsrichtungen der industriellen Formgestaltung im Prozeß des wissenschaft lich-technischen Fortschritts im allgemeinen und der sich gegenwärtig vollziehenden wis senschaftlich-technischen Revolution im be sonderen genauer zu analysieren. Ein diskussionswürdiges Problem ist in die sem Zusammenhang, ob und unter welchen Bedingungen industrielle Formgestaltung zur Produktivkraft werden kann oder als solche fungiert. Wenn wir den Marxschen Auffassungen zur Definition Produktivkraft folgen, dann schließt diese Kategorie jene Kräfte ein, die vom Werktätigen, der „er sten Produktivkraft der ganzen Mensch heit" 3 , eingesetzt werden, um materielle Güter, Gebrauchswerte, zur Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse, zu erzeugen, die den „Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur, (als) ewige Naturbedingung des menschlichen Lebens" 4 vollziehen. Industrielle Formgestaltung kann meines Erachtens diesen Anforderungen entspre chen und zur Produktivkraft werden, wenn sie — unter den Bedingungen der gesell schaftlichen Determiniertheit und damit im philosophischen Sinne — formbestimmend wirkt bzw. selbst zur Formbestimmung wird, das heißt wenn Formgestaltung Ausdruck bestehender Produktionsverhältnisse ist oder auf die Produktionsverhältnisse deter minierend wirkt. Bei der Bejahung der Frage, ob industriel le Formgestaltung Produktivkraft ist, bleibt die Beantwortung nach der Einordnung in die Struktur der verschiedenartigen Produk tivkräfte noch offen und bedarf der weite ren Untersuchung. Wenn zu den gesell schaftlichen Produktivkräften zum Beispiel die Organisation der Produktion, die Tech nologie der Produktion in Form des Zu sammenwirkens der Menschen mit den Ar beitsmitteln bei der Formung des Arbeits gegenstandes nach technischen Gesetz mäßigkeiten oder auch die interdisziplinä ren und internationalen Formen des gesell schaftlichen Zusammenwirkens im Rahmen der sozialistischen Staatengemeinschaft ge hören, liegt die Zuordnung der Formge staltung in diese Produktivkraftbereiche nahe. Andererseits sind die inzwischen in ternational existierenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Formgestaltung einorden bar in die Wissenschaft als Ganzes, die ihrerseits unzweifelhaft Produktivkraft ist, soweit ihre Erkenntnisse dazu beitragen, den Wirkungsgrad der produktiven Arbeit zu erhöhen und sich in den Arbeitsmitteln, technologischen Prozessen und neuen Ma terialien vergegenständlichen bzw. das ef fektivere Wirken des Produktionsapparates fördern. Wenn es das Charakteristische für die gegenwärtige wissenschaftlich-techni sche Revolution ist, daß die Wissenschaft in ihrer technologischen und ökonomischen Anwendbarkeit immer mehr zur unmittel baren Produktivkraft wird, muß die Wis senschaft von der Formgestaltung durch Vorlaufforschung und die Formgestaltung selbst mit ihrem hohen Kreativitätsanspruch einen eigenständigen Bestandteil des Ge samtensembles der Produktivkräfte bilden. Diese Voraussetzungen erfüllt industrielle Formgestaltung, wenn sie, ebenso wie Wis senschaft, Technik und Technologie, Aus druck spezifischer abstrakter, potenzierter gesellschaftlicher Arbeit und Teil der gesell schaftlichen Gesamtarbeit ist und damit zum integrierten Bestandteil und zu einem Teil des Wirkungsmechanismus des gesell schaftlichen Reproduktionsprozesses wird. Denn „wie der Productionsproceß zur An wendung der Wissenschaft, wird umgekehrt die Wissenschaft zu einem Factor, so zu sa gen zu einer Function des Productionspro- zesses." 4 Industrielle Formgestaltung er füllt diese Forderung dann, wenn sie auf die Produktionstechnologie zur Erhöhung des Wirkungsgrades aller Elemente des Produktionsprozesses Einfluß nimmt und auf diese Weise zur gezielten Ausnutzung der Wirkungsbedingungen der ökonomi schen Gesetze beiträgt, zugleich aber auch rückwirkend durch diese neue Impulse er hält. Deutlich wird das belegt durch das Gesetz der Ökonomie der Zeit und das Gesetz der stetigen Steigerung der Arbeitsproduktivi tät, wenn durch formgestalterische Aktivi- 6
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