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Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin
- Bandzählung
- 207.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- ZB.14-207.1885
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id401554635-188502072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id401554635-18850207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-401554635-18850207
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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I. Anatomie u. Physiologie. 7 Kindcsalter falle. Dass das Polster, welches R. Tomentum suctus bitceale nennt, bei der Atrophie der Kinder der Fettresorption za widerstehen pflegt, bringt R. mit dem Umstande in Verbindung, dass es gewöhnlich bis zum Tode in fast beständiger Funktion erhalten und deshalb reichlicher als andere Organe mit Blut versorgt wird. Tliätige Organe (Hirn, nerz) zeigen im Allgemeinen eine Stoffabnahme nicht; dasselbe würde mit dem genannten Polster der Fall sein. Schon äusserlich lässt sich bei atrophi schen Kindern eine durch das Fettpolster bedingte Geschwulst der Backe häufig wahrnehmen. Deut licher noch lässt sie sich durch Betastung feststellen. Die Anschwellung zeigt sich hierbei ziemlich rund abgegrenzt, fühlt sich weich an und kann, wenn sie durch den befühlenden Finger zwischen beiden Kiefern hin und her bewegt wird, für den Unge übten selbst Fluktuation Vortäuschen. Der vorliegenden Abhandlung sind zwei Tafeln beigegeben, welche das Angegebene in trefflicher Weise illustriren. Am Schlüsse macht R. darauf aufmerksam, dass die erste auf das Saugpolster be zügliche Bemerkung bei L. Heister (1732) zu fin den sei. Heister hielt das Gebilde für eine Drüse und beschrieb es als Glandula molaris. (Raube r.) 328. Ueber die Funktionen der Thyreoi dea; von Dr. H. CI. Lombard. (Revue mdd. de la Suisse Rom. III. 11. p. 593—604. 1883.) Vf. giebt eine Uebersicht über die hauptsäch lichsten Theorien, welche über die Funktion der Thyreoidea aufgestellt worden sind, und untersucht zuerst ihre Beziehungen zum Kreislauf. Diese zei gen sich unter anderem auch zur Zeit der erwachen den Geschlechtsreife, bei der Menstruation, bei der Schwangerschaft und Entbindung; sie zeigen sich auch bei der Operation der Aussclmeidung der Thy reoidea und können den Anschein erwecken, dass die Thyreoidea auf die Beschaffenheit des Blutes einen bestimmenden Einfluss ausübt. Nach einer Ausschneidung der Thyreoidea entwickelte sich in einem Falle eine beträchtliche Anschwellung der Milz ; umgekehrt übt die Entfernung der Milz einen Einfluss aus auf die Beschaffenheit der Thyreoidea. Ricou, welcher an der Thyreoidea sonderbarer Weise eine Aehnliehkeit der histologischen Struktur mit derjenigen der Milz annehmen zu können glaubt, stellte die Theorie auf, dass die Verminderung des Sauerstoffs der Luft und des Trinkwassers auf die Entstehung des Kropfes von Einfluss sei, eine Theorie, welcher Vf. zustimmt, indem er an den ge ringen Sauerstoffgehalt der Luft hochgelegener Ge birgsgegenden erinnert. Es findet nach seiner An nahme gleichzeitig mit den Wirkungen des geringem Sauerstoffgehalts eine Anhäufung der Kohlensäure insbesondere in jenen beiden Organen statt, die er als Reinigungsapparate des Blutes anspricht. Mucin, colloide Massen und Cholestearin kommen in Kropf cysten bekanntlich in der Regel vor, und sie zeich nen sich sämmtlich durch einen hohen Kohlenstoff gehalt aus, insbesondere das Cholestearin, welches 85°/ 0 Kohlenstoff enthält und in Kröpfen oft che misch rein in grösser Menge gefunden wird. Das Eintreten von anämischen Zuständen nach Entfer nung der Thyreoidea hält Vf. für nicht constant; doch kann manchmal längere Zeit verfliessen, bis dennoch Anämie als Folgezustand der Thyreoidek- tomie eintritt. Ausserdem ist der Einfluss auf die Lymphe den Ausführungen des Vfs. zufolge hoch anzuschlagen; denn das Organ ist von einem reichen Netz von Lymphbahnen durchsetzt. Vf. gedenkt ferner der Annahme, welche eine Rückwirkung der veränderten Drüse auf den Sympathicus für wahrscheinlich hält; sowie jener, welche an die Aehnliehkeit der Erschei nungen bei Pachydermie und Thyreoidektomie erin nert, ohne indessen denselben eine besondere Beweis kraft zuzugestehen. Für unleugbar erachtet er da gegen die erwähnte hämatopoetische Funktion, den Einfluss auf die Blutbildung. Es giebt ferner einen operativen Cretinismus; er ist gekennzeichnet durch die in Folge der Entfernung der Thyreoidea auf tretende Verdunkelung der geistigen Fähigkeiten und Behinderung ihrer Entwicklung, sofern die Aus schneidung zwischen dem 5. und 20. Lebensjahre erfolgte. Ebenso geht Muskelschwäche mit der Aus schneidung einher, Aufgedunsenheit und Kältegefühl. So ist also die Integrität der Thyreoidea von grösser Wichtigkeit für die normale Entwicklung des Kör pers und des Geistes, sowie für das Verharren in gesunden Zuständen bei dem Erwachsenen. (Raube r.) 329. Ueber die respiratorischen Falten des Zwerchfells und die Diaphragmafalten der Leber; von Prof. W. Z a h n in Genf. (Revue med. de la Suisse Rom. II. 1. p. 19—24. 1882.) Z. hatte beim Befühlen der Unterfläche des Zwerchfells öfter Falten dieses Muskels wahrgenom men , welche in der Richtung von vorn nach hinten verliefen, mehr oder weniger vorspringend und zahl reich waren. Sie fanden sich besonders an Personen vor, die während ihres Lebens an starker Athem- noth, vor Allem an Emphysem gelitten hatten. Gewöhnlich fanden sich bei stark entwickelten Falten auf der convexen Leberoberfläche, meist rechterseits, ebenfalls Furchen vor, die den Zwerch fellfurchen nach Richtung und Tiefe entsprachen. Den Ursachen weiter nachgehend, hebt Z. hervor, dass das Zwerchfell bei dauernden Athemhinder- nissen genöthigt ist, starke Inspirationsanstrengun gen zu machen, welche zur Hypertrophie desselben führen. Und zwar hypertrophiren wesentlich die Costalzaeken des Zwerchfells, als diejenigen Theile, die am meisten Widerstand zu überwinden haben. So bilden sich verdickte Stränge aus, welche der Richtung der Costalbündel entsprechen. Diess ist die erste Phase der Veränderung, die Leber zeigt noch keine Beeinflussung. Letztere aber stellt sich ein, sowie das Zwerchfell allmälig einen niedern
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