- 16 II. Seit 1559 war Spanien am papstlichen Hofe durch Francisco de Vargas vertreten. Derselbe erfreute sicli nicht des Eiuflusses, der fur Pliilipp wiinschenswerth war. Barsch und anmassend und hochmiithig trat er auf; leicht und oft geriet er in Zank und Streit mit dem reizbaren Papste. Die Romer hiitten seine Abberufung nur zu gerne gesehen; auch er verlangte von Rom weg. Schon Ende 1562 war fur ihn der Nachfolger erwahlt, Don Luis de Requeseus y Zuniga, der Grosskomthur von Kastilien; schon am 18 Dezember 1562 wurde seine Instruction fertig. Aber noch bevor er seinen Posten antrat, wurde ein anderer Staatsmann nacli Rom entsendet, welcher neben Yargas dahin arbeiten solite, dass alie Reibungen und Zwistigkeiten zwischen Spanien und dem Papstthum ausgeglichen und ein eintragliches Zusammengehen der beiden leitenden katholischen Factoren angebahnt wurde. Mit dieser Aufgabe betraute Pliilipp einen alten Freund seines Yaters, Don Luis de Avila, den Grosskomthur von Alcantara, den uns Deutschen sattsam bekannten Geschichtsschreiber des Sclimalkaldischen Krieges. Am 4. Dezember 1562 trat Avila seine Reise an; erst am 13. Miirz 1563 kam er nacli Rom und hatte am 16. Marz die erste Audienz beim Papste. Ueber seine Thatigkeit und seine Erfolge soil hier einiges neue vorgelegt werden. Avila’s Instruction ist vom 30. November 1562 datirt; sie umfasst 36 grosse Folioseiten; eine besondere Denkscbrift sobre las cosas dei con cilio war ihm mitgegeben. Zu derselben wurde ilini am 28. Dezember noch eine Erganzung zugestellt (Heine-Dollinger, 478—482). Ausser- dem hatte er in der Frage der Konigswahl Maximilians und ihrer Be- statigung durch den Papst besondere Weisung erhaiten, datirt vom 9. Dezember (H. D. 468—470). Wahrend der Anwesenheit Avila’s in Rom erfolgte eine doppelte Berichterstattung, von ihm und ebenso noch von Vargas; es ist naturlich, dass mitunter die Berichto verwandtes oder dasselbe be- ricliten, an anderen Stellen erlautern und ergiinzen sie einander. Und der