Die Uhrmacherkunst

462 DIE UHRMACHERKUNST Nr. 23 V ersammlungskalender IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIII1IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIII Versammlungen finden statt am: 22. 6. in Gotha. 21. bis 23. 6. in Uberlingen 21. bis 23. 6. in Lübeck 6. 7. in Lippspringe 15. 6. in Guben 14. u. 15. 6. in Frankfurt a. M. 15. u. 16. 6. in Schw. Gmünd 15. 6. in Neuruppin 19. 6. in Goslar Näheres in den Bekanntmachungen in den Vereinsnachrichten der heutigen und vorigen Nummer. Punkt 5: Verschiedenes. II. Obermeister Hermann Faber gibt bekannt, dak die Kollegen in Frlangen noch keiner Innung angeschlossen sind. Er möchte in Werbeabsicht einen Ausflug nach Erlangen während der Bergkirchweih veranstaltet wissen, um die dortigen Kollegen für den Fürther Bezirk zu gewinnen. Voraussichtlich findet vom 6. bis 8. September 1930 die Landes tagung in Nürnberg statt. Die Kollegen werden noch rechtzeitig davon unterrichtet, damit sie sich beteiligen können. (VII 421) I.A.: Paul Damucke, II. Schriftführer. Altona (Elbe). (Zwangsinnung.) Bericht über die zweite Viertefiahrsversammlung. Der Obermeister Direktor E. Sackmann spricht seinen Dank aus für die vielen Ehrungen anläßlich seines Ausscheidens aus dem Amte des Direktors der Uhrmacherfach schule zu Allona. — Ein Antrag, die Ernst-Sackmann-Stiftung als juristische Person anzuerkennen, war vom Ministerium ab gelehnt worden, deshalb wurde nach entsprechenden Sabungs- änderungen genehmigt, die Stiftung auf die Altonaer Innung zu übernehmen. Diesem Antrag stimmte die Versammlung zu. Es wurden für das Kuratorium der Ernst-Sackmann-Stiftung folgende Kollegen bestimmt: Sackmann, Brinkmann, linder, Lahndorff, Mosemann, Rings und Otschik. — Uber die Lehrhngspriifung zu Ostern berichtete Kollege Lähndorff als Mitglied der Prüfungs kommission der Handwerkskammer. In diesem Jahr haben sich neun Lehrlinge der Prüfung unterzogen, es wurden gute Er gebnisse erzielt. Ein Lehrling des Kollegen Kibky (Altona), Hans Jürgen Heuer aus Hamburg, bestand seine Prüfung mit Aus zeichnung. Kollege Helm überreichte ihm in der Versammlung mit anerkennenden Worten ein in der kunstgewerblichen Werk statt von Stenzel (Altona) hergestelltes Diplom der Innung. — Der Obermeister wies sodann auf den diesjährigen Unter verbandstag des Verbandes Norden vom 21. bis 23. Juni in Lübeck hin. Auf Anregung des Kollegen Helm wurde folgender Antrag gestellt: Dak der Unterverband beim Zentralverband vorstellig werde, der Zentralverband möge nach Möglichkeit dahin wirken, dak die sogenannten wilden Ausverkäufe oder, was ziemlich das selbe ist, das Geben hoher Prozente an die Kauter von Uhren, Goldwaren und den sonstigen Artikeln, die bei dem Uhrmacher zu haben sind, verboten werden, oder dak doch wenigstens die dafür bestimmten gesetzlichen Vorschriften strenger innegehalten werden müssen. Eine Sammlung für die Grenzland-Kinderhilfe ergab den Betrag von 15,05 7?)/. (VII 431) J. Lahndorff, Schriftführer. Bielefeld. (Uhrmacherfachschule.) Am Montag, 16. Juni, be ginnt an der Fachschule ein Kursus über elektrische Uhren, ebenso ein Vorbereitungskursus für die Meisterprüfung. Nähere Auskunft erteilt Fachlehrer Herrn. Margraf (Bielefeld, I riedridi- Ebert-Strake), an den auch die Anmeldungen zu richten sind. (VII 432) Goslar. (Zwangsinnung.) Da in der lebten aukerordenthchen Hauptversammlung die Zahl der Anwesenden zur Besdilukfalngkeit nicht erreicht wurde, berufen wir luerdurdi nochmals zu Donners tag, 19. Juni, nadimittags 2 Uhr, im Handwerkerhaus Goslar eine aukerordenthdie Hauptversammlung ein. Einziger Punkt der Tagesordnung: Auflösung der Innung. Wir machen darauf aufmerksam, dak Lud Sabung die Sibung unter allen Umstanden beschlukfalug ist, und weisen ausdrücklich auf die §§ 58 und 59 Abs. 2 u. 3 und deren Folgen hin. (VII 430) Der Vorstand. A. Schulz, Schriftführer, iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiihihiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinii Geschäftsnachrichten Augsburg-Pfersee. J. N. Eberle & Cie. Dieses grokte süd- deutsdie Unternehmen der Sägen- und Uhrfedernbranche mit 2,24 Mill. //?)/ Aktienkapital lakt immer nodi mit Vorlage der Abschlüsse für die beiden lebten Gesdiäffsiahre auf sidi warten. Die Zusammenlegung des Aktienkapitals wird wahrscheinlidi 10 zu 1 ertolgen. Die unter dem Druck der Rationalisierung entstandenen Bank- und Lieferantenschulden von mehr als 2 Mill. 'Jl)l und besonders die hohen Steuerschulden haben die Unterbilanz verursacht. Es schweben Verhandlungen mit dem Finanzamt über eine Ermäkigung der Steuerschulden. Aufträge aus dem In- und Ausland zu guten Preisen liegen ausreicfiend vor. (VI 2 88/) Bardenfleth i. Oldbg. Herr Kollege Delger eröffnete hier ein Uhren-, Gold- und Silberwarengeschäft mit Optik. (VI 2 868) Burgdorf i. Hann. Wilhelm Tappe, Goldwarenfabrik. Inhaber ist jebt Ehefrau Emil Tappe. An Wilhelm Tappe ist Prokura erteilt. (VI 2 873) Geislingen-Steige. Die Württembergische Metallwaren fabrik AG gibt an, dak in Geislingen trob der Depression der Umsab durch die neu aufgenommenen Erzeugnisse gesteigert wurde, dagegen in Göppingen nicht; die Zweigfabriken in Berlin und Köln hälfen befriedigend gearbeitet; die Fabrikation der Wiener Zweigfabrik sei ausRationalisierungsgründen zum Teil nach Geislingen übertragen. Im neuen Jahr sei der Umsab im wesent lichen derselbe wie im Vorjahr. In der Ertragsrechnung sind die Fabrikationseinnahmen zu sammen mit Gewinnen aus Filialen und Beteiligungen, wie schon in früheren Jahren, erst nach Abzug der Unkosten usw. aus gewiesen, so dak man nicht erfährt, ob der Rückgang um über 270000 ‘Ji)l (vgl. Tabelle) durdi geringeren Fabrikationsertrag, durch höhere Unkosten oder durch vermehrte Abschreibungen entstanden ist. Die Steigerung der sonstigen Erträgnisse um rund 170000 3?)/, über deren Zusammensebung der Bericht keine Aufklärung gibt, steht möglicherweise in Verbindung mit höheren Zinseinnahmen. Bilanz (i. Mill. m.) 31. 12. I926J 31. 12. 1927 31 12. 1928 31 12. 1929 ! trfolgs- rechnung j (i. 1000 .7?>/) 1926 1927 1928 1929 Akt-Kap. . Reserven . 20.2.3 12,67 20.25 12.67 20.25 12.67 20 25 12.67 ^Vortrag . . Fbr. u Bet - 673 151 167 145 Ilypoth. . . 0.44 0.44 0.44 0.45 Gewinn . . 611 1552 1778 1506 Kreditoren 3.40 3.54 3.43 3.7/ Sonst. Frtr 145 175 131 300 Anlaqen . . 26 28 24.87 23 45 J 22.33 (Abschrb.) 1578 2022 2228 7 1 ilialen. . . 3 39 3 85 3.00 Reingew.') | 1429 1877 1910 1806 Beteilig. . . 0.48 0.48 044 0.48 Sozialfond. 200 200 200 200 Wertpap. . 0.52 0 51 0.52 0.60 Tantieme . . 66 93 112 116 Vorräte . . 3 61 3.69 3.48 5.91 Dividende 1013 1418 1620 1620 Oeb u. Bk. 3.75 5.14 7.00 9.28 .. in ( 7 0 Vortrag . . . 5 / 8 8 Bil -Summe | 38.28 r-w 00 38.98 39.21 151 167 145 16 ') Ohne Vortrag Der Reingewinn (ohne Vortrag) zeigt infolge des Ausgleichs durch die höheren sonstigen Erträge einen geringeren Rückgang als der Bruttoertrag. Die Dividende wird, wie in der General versammlung am 31. April beschlossen wurde, auf 8° 0 belassen, aber bei Verminderung des Vortrages auf 15734 3?)/ (145141). (VI 2/818) Gotha. Handelsgerichtliche Eintragung. Adolf Schaar, Uhr machermeister. (VI 2 870) Heide. Herr Kollege Hans Jessen hat sein Geschäft am 27. Mai von Wulf-Isebrand -Plab 6 nach Friedrichstrake 38 verlegt. (VI 2 878) Ludwigshafen a. Rh. Fachgeschäft für Uhren- und Gold waren Carl Sidlin vorm. Carl Chormann. Das Geschäft ist mit Firmenfortführungsrecht, mit Aktiven und Passiven auf Oskar Sdiwarz übergegangen, der es unverändert fortführt. An Thea Schwarz, Ehefrau von Oskar Schwarz, wurde Prokura erteilt. (VI 2 871) Pforzheim. Armbruster & Böhringer, Alpakawarenfabrik. Karl Bauer und Ernst Vögele sind in das Geschäft als persönlich haftende Gesellschafter eingetreten. Offene Handelsgesellschaft seit 1. April 1930. Die Prokura Ernsl Vögele ist erloschen. (VI 2 874) Pforzheim. Rudolf Hofsäk Nadif , jebt G. m. b. H. Her stellung von Lorgnetten und sonstigen optischen und Bijouterie artikeln. Geschäftsführer ist Diplomkaufmann Werner Maringer (Pforzheim). (VI 2 872) Pforzheim. Uber Gesdiäftsgang und die Aussichten der Kollmar & Jourdan AG., Uhrkettenfabrik, erfahren wir: Der Ge schäftsgang und die Umsäbe waren im abgelaufenen Geschäfts jahr an sidi mdit schledit; aber die Preise waren gedrückt, und es fehlte audi nidd an Verlusten. Die Kaufkraft der Bevölkerung im In- und Auslande wild immer geringer; es besteht nur Nach frage nadi den billigsten Fabrikaten. Dazu kommt der anhaltende Wechsel der Mode, durch den immer neue Musterkollektionen mit erheblichen Kosten und ohne die entsprechenden Ergebnisse notig werden, sowie die Zölle, mit denen die meisten Staaten die Einfuhr drosseln, oder gar die Einfuhrverbote, wie nach Rukland (früher grokes Absabgebiet) und Bulgarien. Alles dies in Verbindung mit den drückenden Steuern und anderen Lasten schmälert den Verdienst, und so kommt es, dak in der ganzen einst so blühenden Pforzheimer Bijouterieindustrie eine schwere Depression eingetreten ist. — Ein abschliekendes Urteil über das abgelaufene Geschäftsjahr ist noch nicht möglich. Die Bilanz- sibung wird erst im Juni stattfinden. Die Verteilung einer Divi dende ist aber aus den angeführten Gründen wenig wahrscheinlich. Augenblicklich ist der Geschäftsgang schwach, und die Verwaltung