Die Uhrmacherkunst

VERBANDSZEITUNG DER DEUTSCHEN UHRMACHER 56. JAHRGANG / HALLE (SAALE), 22. MAI 1931 / Nummer 21 MIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIMIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Elite Lehrlingsarbeitenprüfung des Zentralverbandes der Deutschen Uhrmacher E.V. am 26. u. 27. April 1931 in Leipzig Am Sonnlag, 26., und Montag, 27. April, fand in den Räumen der Gesellschaft der Freunde des Lehrlings und Fachschulwesens im Uhrmachergewerbe in Leipzig die diesjährige Prüfung der Lehrlingsarbeiten statt. An wesend waren vom Lehrlings- und Prüfungsausschuß des Zentralverbandes die Herren Kollegen: Linnarß, Boeckle, Firl, Fischer, Inkoferer, Rofh, Sack mann und Scheibe; von der Gesellschaft der Freunde des Lehrlings- und Fachschulwesens im Uhrmacher gewerbe die Herren Kollegen: Magdeburg, Gebser, Horrmann, Meißner, Prell, Rothe, Rügheimer, Schmidt, Schneider, Tittel, Wacker, Weiße, Dr. Rühle und Bungenstock. Herr Kollege Magdeburg eröffnete um 9 1 i Uhr die Prüfung, hieß die Anwesenden im neuen Heim der Gesellschaft der Freunde herzlich willkommen und dankte Herrn Dr. Rühle für die — wie in den früheren Jahren — von so großem Entgegenkommen zeugende gastliche Aufnahme bei diesen Prüfungstagen. Herr Kollege Linnarß gab im Anschluß hieran noch einige besondere Hinweise, die bei Bewertung der Arbeiten zu beachten seien, und betonte besonders, daß Lehrlingsarbeiten und keine Meisterstücke zu bewerten wären. Zu seiner be sonderen Freude habe ihm Herr Dr. Rühle die ersten Exemplare der von der Gesellschaft der Ereunde heraus gegebenen Broschüre: „Aufgabensammlung für Lehrlings arbeiten" für jeden der Anwesenden überreicht, wofür der Gesellschaft der Ereunde ganz besonderer Dank auszusprechen sei. ln dieser Aufgabensammlung liege ein willkommener methodischer Aufbau der leßten zehn Jahre vor, die sowohl für unsere weiteren Ausschreibungen als auch den Prüfungsausschüssen der einzelnen Ver einigungen in ihrem örtlichen Prüfungsbereiche eine wert volle Unterlage biete für weitere Vorbereitungen von Zwischenprüfungen. Die Zusammenseßung der Prüfungsgruppen geschah wie bisher so, daß in jeder Gruppe Prüfungsmeister des Zentralverbandes und der Gesellschaft der Freunde ver treten waren, daß ferner kein Prüfungsmeister in einer Gruppe prüfte, in der einer seiner Lehrlinge beteiligt war, und daß in jeder Gruppe Praktiker und Fachlehrer vertreten waren. Eingegangen waren insgesamt 253 Arbeiten, und zwar: 1. aus Meisterlehrwerkstätten im ersten Lehrjahr 45, im zweiten 45, im dritten 55 und im vierten 38 Arbeiten; 2. aus Schulwerkstätfen im ersten Lehrjahr 11, im zweiten 13, im dritten 10 und im vierten 23 Arbeiten. Außerdem lagen noch 13 Sonderarbeiten vor, die den gestellten Aufgaben nicht entsprachen. Diese wurden in einer Sonderprüfung bewertet, wofür die Gesellschaft der Ereunde des Lehrlingswesens wieder besondere Prämien vorgesehen hafte. Die Bewertung geschah wie bisher nach dem Zehner- punktsystem, und zwar nach drei Gesichtspunkten: 1. Äußerer Eindruck, 2. Genauigkeit der Maße, 3. Aus führung und Vollendung. — Jeder Preisrichter sammelt diese drei Punktwertungen, teilt die Summe durch drei und gibt das Ergebnis dem Obmann, der wiederum die abgegebenen Punktwertungen der Preisrichter summiert und durch die Zahl der Preisrichter teilt. Die Prüfung und Bewertung der Arbeiten wurde mit peinlichster Sorg falt uni} Genauigkeit vorgenommen. Um Irrtümer aus zuschließen, fand noch eine Nachprüfung der Rechnungen statt. Nach Schluß der Gruppenprüfungen hatte eine gemeinsame Besprechung über die Bewertung wiederum das erfreuliche Ergebnis, daß die Güte der Ausführung und Vollendung immer besser wird. Das Diplom des Zenfralverbandes konnte zwölf Lehr lingen des vierten Lehrjahres zugeteilt werden; die übrigen Preisträger erhielten für 9 — 10 Punkte eine erste Auszeichnung und für 8 — 9 Punkte eine zweite Aus zeichnung. Für weitere Prämien standen aus der Rudolf- Flume - Stiftung und aus der Georg-Jacob-Stiftung je 600 'Jl)l zur Verfügung, die aus Mitteln des Vorstandes Der Zentralverband veranstaltet in Frankfurt a. M. vom 20. — 28. Juni 1931 seine erste große internationale Fachausstellung IlllllllllllllH Audi Sie müssen zum Gelingen beitragen!