Die Uhrmacherkunst

VERBANDSZEITUNG DER DEUTSCHEN UHRMACHER 56. JAHRGANG / HALLE (SAALE), 3. JULI 1931 / Nummer 27 miiiiiiMiiiiimiiniimiiiiiiiiiHiiimiiiiiiiiiiiiiiimiimiiimMiiMMiMiiimimimimiimimiiiiiiiMiiiiiiiiiiiimiiiiimimiiiiMiiiimimiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiimmiiHiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiimiimiiimiimii Reichstagung des Zentralverbandes der Deutschen Uhrmacher in Frankfurt a. M., 18. bis 23. Juni ls , Herr Kollege G o h 1 k e übernimmt den Vorsiß mit fol genden Ausführungen: Meine Herren! Sie hoben mich zum Nochfolger Enno Kerckhoffs gewühlt! Er war ein geborener Führer und großer Könner. Er hot ausgleichend gewirkt und Be ruhigung in die Reihen der Mitglieder getrogen. Wir sind dem toten Führer noch heute wärmsten Donk schuldig. Noch eines Kollegen möchte ich ober in diesem Augenblick gedenken, unseres Herrn Kollegen Kochendörffer, dem wir es zu danken hoben, daß wir einen Zentralverband hoben. Ich höbe leuchtende Vorbilder als Verbondsvor- sißender und werde meine Klüfte zusommennehmen, um dos zu erholten, was meine Vorgänger geschaffen, um ihr Werk zu erhalten und zu pflegen für unsere Deutschen Uhrmacher. Auch will ich die Ereundschoft zur Fachpresse pflegen und fördern. Den Herren, die mir ihr Vertrauen geschenkt, danke ich herzlich. Ich nehme die Wahl an! (Lebhafter Beifall.) Damit schließt der erste Sißungstag, die erste Plenar versammlung der Reichstagung in Frankfurt a. M. Sißung vom Dienstag, 23. Juni Vorsißender G o h 1 k e eröffnet kurz nach 9 Uhr vor mittags die Sißung, übermittelt der Versammlung Grüße des Herrn Kollegen Kochendörffer, der dem zweiten Ver handlungstag wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht beiwohnen könne, und macht sodann Mitteilung über die Neueinteilung der Tagesordnung. An erste Stelle kommt der Bericht des Präsidenten des Internationalen Verbandes. Herr Z i g e i I i legt dar, welche Resolu tionen und Beschlüsse bei der Frankfurter Tagung des Internationalen Verbandes gefaßt worden sind. Aus diesem Bericht ergibt sich in ganz knapper Zusammen fassung folgendes: Feststellungen und Resolutionen des Internationalen Uhrmacherverbandes vom 18. bis 19. Juni in Frankfurt a. M. 1. Der Bericht der Geschäftsstelle über ihre Tätigkeit vom 10. April 1931 wird einstimmig genehmigt. Desgleichen die Rechnung, abgeschlossen am 15. Juni 1931. 2. Als Geschäftsstelle werden wiedergewähll bis zur nächsten Zusammenkunft die Herren Zigerli in Bern und Dr. Staehelin in Zürich. 3. Die Resolution Nr. 1 des Internationalen Kongresses in Zürich wird einstimmig ratifiziert. Es wird beschlossen, daß sämtliche Fabriken, welche gegen die Resolution verstoßen, der Zentralstelle gemeldet werden sollen, welche ihrerseits die Liste dieser Fabrikanten an die einzelnen Verbände zur Weitergabe an ihre Mitglieder abgeben wird. 4. Die Resolution Nr. 2 des Internationalen Kongresses in Zürich wird ebenfalls einstimmig ratifiziert. Die dies bezügliche I.iste soll ebenfalls bei der Zentralstelle ge führt und an die einzelnen Verbände abgegeben werden. 5. Die Resolution Nr. 3 sowie der Zusaß zu dieser Resolulion werden ebenfalls einstimmig ratifiziert. Zu dieser Resolution wird festgestellt, daß heute die Ver hältnisse in den verschiedenen Ländern wie folgt stehen: a) Deutschland. Bei Taschenuhren sollen die Auf schläge RS — NS 0 () beiragen. b) In der Schweiz wurde eine Vereinbarung mit den Lieferanten abgeschlossen, wonach die Zuschläge RR-/ ;? ° n betragen. c) Italien stimmt im Prinzip Zuschlägen zu von RS — NS °/ 0 , betont jedoch, daß diese Ansäße bis jeßt nicht durchgedrungen sind. d) In Österreich wird auf dem Lande mit RS 0 0 kalkuliert. In Wien billiger. Billigere Uhren werden billiger berechnet. e) Die Tschecho - Slowakei ist ebenfalls mit RS° i(l einverstanden und wird ihr diesbezügliches Abkommen mit der Omega entsprechend korrigieren. Bei ganz billigen Uhren wird billiger gerechnet mit Rücksicht auf die Warenhäuser. f) Skandinavien berechnet Taschenuhren mitUS ( ’i 0 Zuschlag plus 3 Kronen, Armbanduhren mit US " 0 plus 6 Kronen für Reglage. g) Holland rechnet mit RS 0 () auf Ankauf. h) Belgien rechnet mit US 0 0 auf Ankauf. Allgemein wird beschlossen, daß sämtliche Länder sich bemühen sollen, auf Basis der ratifizierten Resolution Abkommen mit den Lieferanten abzuschließen. Die Zentral stelle ist auf dem laufenden zu halten und soll wo möglich die Verhandlungen unterstüßen. Speziell soll die Zentralstelle die Lieferanten aufmerksam machen auf die Nachteile, welche daraus entstehen, wenn Werke aus der Schweiz bezogen und in leichte Gehäuse eingebaut werden. Die Lieferanten sollen die Kaliber nictit zu rasdi wechseln und namentlich in die Armband uhren einen besseren Staubschuß um die Werke einbauen.