Die Uhrmacherkunst

VERBANDSZEITUNG DER DEUTSCHEN UHRMACHER 61. JAHRGANG / BERLIN NW 7, 6. MÄRZ 1936 / NUMMER 10 Die Uhrmacher stellen aus! Für das „Haus des Deutschen Handwerks“ in Berlin wird augenblicklich eine große Ausstellung von der Gemeinschaftswerbung vorbereitet, die als eine der größten Werbemaßnahmen für unser schönes Hand werk anzusprechen ist. Das „Haus des Deutschen Handwerks“ ist eine der geeignetsten Stätten für diese Schau, da es dem Handwerk durch seinen Namen und sein Äußeres — das Sie unten im Bild sehen — einen schönen Rahmen gibt. Auf dem Grundriß sehen Sie den Umfang der Aus- sfellungsräume, die punktiert ausgefüllt sind. Die Aus stellung zeigt schöne, alte Uhren, aus den Sammlungen von Triebold, Dr. Bodong und Franz Steggemann. Dazu kommt noch eine Anzahl Uhren aus einer privaten Samm lung. Prächtige Tischuhren, einige Spieluhren, Gold- Email-Uhren werden vertreten sein unter dem Motto: „Die Uhr im Wandel der Zeiten.“ Den Gegensah dazu werden die hervorragendsten Arbeiten der heutigen Uhrmacher bilden, die mit selbst gebauten Taschenuhren, Gangmodellen, Chronometer, Tourbillons aufwarten. Namen wie O. Firl, W. Prell, Herrn. Linfert, E. Wichelhaus, Seifert, Frenzel, Reichert und viele andere taudien auf. Dieser Teil der Aus stellung wird durch die tatkräftige Unterstüßung unserer Uhrmacherschulen in Glashütte (Sa.), Furtwangen und Schwenningen ganz besonders reichhaltig sein. Auch die Industrie hat Material geliefert. „Die Uhr im Leben des Menschen“ — so wird eine große Uhr benannt werden, wo der riesige Sekunden- Der Ausstellungsraum ist punktiert zeiger eines Synchronwerkes zwölf große Fotos be- streidit, die Ausschnitte aus dem menschlichen Leben darstellen in Verbindung mit der Uhr. Besonders originell wird die Gegenüberstellung alter und neuer Muster der verschiedensten Uhren gattungen sein, die also die Entwicklung der Uhren mode zeigt. „Einst und jeßt“, so wird dieser Teil be nannt sein. Für die fachliche Aufklärung von größter Bedeutung wird der Uhrmacher sein, der ständig in dieser Aus stellung am schneeweißen Werktisch der „Uhrmacher kunst“ arbeitet. Das wird ,J1err Karl Schaefer sein, der zw'ei Diplome des Zentralverbandes besißt und die Glas- hütter Uhrmacherschule besucht hat. Eine von ihm unter Anleitung seines Lehrmeisters K. Kißky gebaute astro nomische Pendeluhr wird ebenfalls ausgestellt. Der Firma R. Flume ist besonders zu danken für die großzügige leihweise Lieferung einer vollständigen, über reichen Werkzeugausstattung, die in mehreren Vitrinen mit ausführlicher Beschriftung ausgestellt wird und Be rechtigung gibt zur Bezeichnung: „Das Handwerk der 1000 Werkzeuge". Toto: Henschke Haus des Handwerks X