Die Uhrmacherkunst

VERBANDSZEITUNG DER DEUTSCHEN UHRMACHER 62. JAHRGANG / BERLIN W 35, 12. FEBRUAR 1937 / NUMMER 7 Die Oster-Uhrengemeinschaftswerbung Uber die Entwicklung des Umsakes der Uhrenfachgeschäfte im Dezember und im ganzen Jahr 1936 liegen jefet die Zahlen vor. Die Umsafcentwicklung ist eine recht er freuliche gewesen. Das gesamte Jahr 1936 schlofj gegen über dem Jahre 1935 mit einer Umsak- steigerung von 10,5 °/ 0 . Damit ist der seit dem Jahre 1934 zu beobachtende Aufstieg der Umsakkurve noch erheblicher gewesen als 1935. Die Steigerung des Jahres 1935 betrug gegenüber 1934 nur 5 °/ # . Der Dezemberumsak 1936 liegt 19 °/ 0 höher gegen über Dezember 1935. Nimmt man den Reparaturumsak heraus uud vergleicht man nur den Ladenumsak, so er gibt sich sogar eine Steigerung von 23 °/ 0 . Diese günstige Entwicklung haben wir in erster Linie der Arbeit der Berufskameraden in ihren Geschäften, der allgemeinen Besserung der Wirtschaftslage und, das können wir in aller Bescheidenheit sagen, unserer Ge meinschaftswerbung zu verdanken. Das wirkt alles zusammen, und wir wollen uns freuen, dak das Uhrengewerbe so lebendig für sich kämpft. Wir wissen am besten, dak auch die Aukenseiter rege sind und die grökten Anstrengungen machen. Diese Aukenseiter beginnen sich über uns zu beschweren; wir quittieren dies dankend. Es ist der Beweis dafür, dak wir auf dem richtigen Wege sind, und deshalb wollen wir diesen Weg weiter rüstig beschreiten. Bei der Osterwerbung, die bereits eingesekt hat, haben wir die Erfahrungen der Herbstwerbung benukL und wir hoffen, dak die Osterwerbung nicht nur ihre Wirkung bei den Lesern der 65 Zeitschriften, in denen unsere Anzeigen erscheinen, hat, sondern dak diese Werbung auch unseren Berufskameraden gefallen wird. Das ist an und für sich nicht wesentlich für den Erfolg, aber trokdem ist es wesentlich für uns, unsere Berufs kameraden zu überzeugen, dak die Gemeinschaftswerbung auf dem richtigen Wege ist, um die grökten Erfolge herauszuholen. (Siehe die am Schluk angeführten Zeit schriften.) Denken wir einige Jahre zurück, so können wir als wesentlichen Gewinn feststellen, dak die Meinung des Publikums einschlieklich der Tagespresse über die Uhr und den Uhrmacher eine völlig andere geworden ist. Man beginnt zu begreifen, dak der Uhrmacher eine schwierige Kunst ausübt, und dak eine Uhr keine be liebige Ware ist, die einfach, verpackt oder unverpackt, über den Ladentisch verkauft werden kann. Man sieht ein, dak es beim Uhrenkauf wichtig ist, sich an jemanden zu wenden, der genügende Fachkenntnisse über Uhren besikt. Die auf den folgenden Seiten abgebildeten Anzeigen sind sorgfältig überlegt und abgewägt; sie sind auf die Leistungsfähigkeit des Fachgeschäftes abgestellt. Die Anzeigen berücksichtigen auch die besonders zu Ostern auftretenden Kaufgelegenheiten, wie die in diesem Jahr besonders wichtigen Abiturientenprüfungen der Ober und Unterprimaner, den Eintritt in den Arbeits- bzw. Wehrdienst, in die Lehre, zur Einsegnung und Kommunion, und endlich zu Ostern. Die Anzeigen erscheinen in den Zeitschriften von Anfang Februar bis Ende März. Bei der Auswahl der Zeitungen haben wir uns da von leiten lassen, dak wir Zeitschriften wählten, die eine sehr groke Verbreitung in allen Schichten der Bevölkerung haben. Es sind dies Zeitschriften, in denen besonders Versandgeschäfte inserieren, und so kann der Leser dar über nachdenken, ob es nicht doch richtiger ist, eine Uhr im Fachgeschäft zu kaufen, als sie sich unbesehen zu senden zu lassen. Die Texte sprechen für sich selbst, so dak wir nichts hinzuzufügen brauchen. Das neue Fachzeichen (die Abbildung brachten wir bereits) wird in einer erstklassigen Ausführung hergestellt. Es besteht aus Glas, in das das Zeichen eingebrannt ist. Der Hintergrund ist schwarz, um den Kittrand un sichtbar zu machen; die Schrift „Das Zeichen des Uhren fachgeschäftes“ ist durchscheinend, ebenso das Ankerrad und der Zahlenkreis. Das Ankerrad ist in Gold, das Zifferblatt in Weik, und die Zahlen sind in Schwarz ge halten. Das Wappen ist hellblau. So wirkt das Fach zeichen nicht nur am Tage vornehm, sondern auch am Abend. Auf eine vornehme Wirkung ist besonders Bedacht genommen worden. Die Ausführung ist so, dak sie den bei uns feilgebotenen guten Waren entspricht. Diese sorgfältige, gute Ausführung bedingt natürlich auch eine lange Herstellungszeit, so dak die Lieferung der Fachzeichen erst Ende Februar und Anfang März möglich ist.