Die Uhrmacherkunst

VERBANDSZEITUNG DER DEUTSCHEN UHRMACHER 62. JAHRGANG / BERLIN W 35, 30. JULI 1937 / NUMMER 31 hüt Sit, Ueuj QeUitfcl / Da steht in der UHRAAACHERKUNST wieder eine schöne Stelle ausgeschrieben! Ein be kanntes Geschäft in einer schönen Stadt! Da bewerbe ich mich! Gesagt — getan' — Und so kommt es, daß am Sonnabend — die UHRAAACHERKUNST erscheint doch be reits am Freitag — der Chef schon eine Reihe Angebote erhält. Zu nachstehender Bewerbung hat der junge Mann sogar eine kleine Mappe zurecht qe- . Ie . m ei 9 enen Fotos alle die Geschäfte zeigt, in denen er als Gehilfe tätig war '£ ■ 6 !?■ P B atente : Kerl ' denkt der Meister. - Und am Abend prüft er mit der Frau Meisterin die Bewerbung sehr eingehend. Sehr geehrter Herr Müllerl Aus der UHRMACHERKUNST ersah ich, daß Sie für Ihte Werkstatt etnen Gehilfen für feinste Arbeiten suchen, der Sie auch im Laden vertreten kann. Ich interessiere mich sehr für dieses Angebot und gestatte mir, mich um diese Stellung zu bewerben. Ich bin 26 Jahre alt, ledig und ohne körperliche Gebrechen. Im Alter von 22 Jahren bestand ich in B. die Meist rprüfung, die im fach lichen Teil mit „ausgezeichnet“ bewertet wurde. Durch jahre lange praktische Tätigkeit in guten und allerfeinsten Werk stätten konnte ich mir die nötie e fachliche Erfahrung aneign*n. Besondere Fähigkeiten besitze ich in der Reparatur und Reglage der feinsten und kleinsten Armbanduhren. Auch Dreharbeiten und sonstige Neuanfertigungen kann ich schnell und sicher ausführen, da ich mir hierzu eine ganze Anzahl von Werk zeugen selb st gefertigt habe. In meiner letzten Stellung, die ich zwei Jahre inne hatte, mußte ich häufiger im Laden aushelfen, so daß ich auch in dieser Beziehung einige Erfahrung besitze. Es liegt mir von Natur aus, mit der Kundschaft zu verkehren, und wie Sie aus dem letzten Zeugnis ersehen können, war mein Chef im Be dienen mit mir durchaus zufrieden. . Es wird stets mein Bemühen sein, Ihren Wünschen in jeder Weise gerecht zu werden und ganz im Sinne Ihres Geschäftes handeln. Aus den weiter beigefügten Zeugnisabschriften wollen Sie bitte ersehen, daß ich meine Herren Chefs jederzeit vollauf zufnedenstellen konnte. Alle genannten Herren werden Ihnen a«/ Wunsch gern weitere Auskunft über mich erteilen. Bezüglich der Bezahlung bin ich mit Ihrem Angebot ein verstanden, doch hoffe ich, durch eigene Leistung allmählich mit etner Stetgerung des Gehalts rechnen zu können. Es wäre mir eine besondere Freude, recht bald von Ihnen eine Zusage zu erhalten. Mit Deutschem Gruß Beigefügt: 6 Zeugnisabschriften 1 Lichtbild (Ij/j 49 ) In der Firma W. Gutzeit Unruhstadt, Ankerstr. 13 war ich vom 1. 5. 1933 bis zum 31. 12. 1934 als Gehilfe tätig