Die Uhrmacherkunst

Bezugspreis für Deutschland: vierteljährlich 3,75 01H, (einschließlich Versand kosten), für das Ausland nach Anfrage. Die „Uhrmacherkunst" erscheint an jedem Frei tag. Anzeigenschluß: Mittwoch mittag. Briefanschrift: Verlag der „Uhrmacherkunst", Halle (Saale), Mühlweg 19. Preise der Anzeigen: Grundpreis '/i Seite 184 Vioo Seite — 10 mm hoch und 48 mm breit — für Geschäfts- u. vermischte Anzeigen 1,84 M, für Stellen-Angebote und -Gesuche 1,38 tftH. Auf diese Preise Mal- bzw. Mengen- Nachlaß laut Tarif. Postscheck-Konto: Leipzig 169 33 Telegramm-Anschrift: „Uhrmacherkunst" Hallesaale. Fernsprecher: 264 67 und 283 82. Offizielles Organ des Reichsinnungsverbandes des Uhrmacherhandwerks Vereinigt mit der „Fachzeitung der Uhrmacher Österreichs" (Wien) und mit der „Mitteleuropäischen Uhrmacher - Zeitung " (Tiefenbach / Desse, Sudetengau) 64. Jahrgang Halle (Saale), 25. August 1939 Nummer 35 fjetbrtmeffe Lcipiig 1939! Allein im Messepalast Specks Hof warien über 170 Aussleller auf den Besuch der Uhrmacher; ins gesamt sind in der Gruppe Uhren, Schmuck, Galanteriewaren etwa 1760 Firmen zusammengefaßt, wobei allerdings auch die Lederwaren in begriffen sind. Die Herbstmesse 1939 isl noch stärker beschickt als die Vormessen. Ihr Besuch ist für jeden Berufskameraden immer mehr ein Erfordernis, wenn er wissen will, wie sich das Angebot zusammenstellt. Für die Lagerergänzung — wohlgemerkt natürlich in dem Rahmen, den das Geschäft fordert — ist die Leipziger Messe eine günstige Gelegenheit. Denn nicht nur die Verknappung der Edelmetalle bedingt verhältnis mäßig lange Lieferzeiten, sondern die außerordentlich starke Beanspruchung der Schmuckfabriken ist es, die sie auf Monate hinaus beschäftigt. Dabei sind erfreulicher weise auch die Exportaufträge in hohem Maße ausschlag gebend — sind doch manche Firmen bis zu 40 °/ 0 ihrer Erzeugung daran beteiligt. Bei den Uhren werden uns wieder einige Neuheiten erwarten. Selbstverständlich sind auch neue Werkstoffe von Wichtigkeit. Ungleich stärker ist der Einfluß der Neuheiten beim Schmuck, auf dessen Gebiet sich auch die Ergänzung durch die neu hinzugekommenen Industrie orte der Ostmark und des Sudetenlandes auswirkt. Beim Schmuck hat das Handwerk eine wohltuende Neuausrichtung erreicht. Selbst die einfachsten Aus führungen haben nichts mehr mit den einfältigen Dingen zu tun, denen wir in der Inflationszeit begegneten. Neben den ornamentierten Schmuckstücken machen sich, offen bar unter dem Einfluß der Wiener Hersteller, auch recht phantasievolle Blumenmotive in naturalistischer Darstellung geltend. Dazu werden Schmucksteine, mattes und ge schliffenes Kristall herangezogen. Silbergerät wird ebenfalls in dem Bestreben her gestellt, aus dem Werksloff herauszuholen, was möglich ist. Aber auch bei Verwendung von Edelhölzern und Kunstharzstoffen für Griffe und Platten bleibt immer der Eindruck der Kostbarkeit gewahrt. Besonders reichhaltig ist wieder das Angebot in Kleinsilberwaren und Klein metallwaren. Bekannt sind uns schon die Bestecke aus Edelstählen. Das überaus harte Material stellt hohe Anforderungen an die bearbeitenden Maschinen, und so hat man nun mehr neue Muster geschaffen, die sich dem Material in glücklicher Weise anpassen. Leistungsfähige Firmen werden weiterhin Muster zeigen, die sie sowohl in Edelstahl als auch in üblicher Ausführung liefern. Edelstahl hat seinen Siegeszug auf die Uhrgehäuse ausgedehnt und von da aus auch die Uhrarmbänder er obert. Die Umstellung hat der Spezialindustrie einen starken Auftrieb gegeben. Ganz neu ist auf dieser Herbstmesse „Schmuck aus Edelstahl“. Der Urbegriff des Schmuckes war früher mit der Vorstellung von wertvollem Material verbunden. Imitationen haben diese Vorstellung sehr stark gemindert. Wenn nun der neue Edelstahlschmuck wahrheitsgetreu die Schönheit des eigenen Materials sprechen läßt und nicht versucht, ein edleres Material vorzutäuschen, so ist hier für den Kunden mit Kultur etwas Reizvolles ge schaffen. Um sich ein zutreffendes Urteil zu bilden, muß man diese Schmuckstücke gesehen haben. (1/2392) I