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Die Uhrmacherkunst
- Bandzählung
- 53.1928,2
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e.V., Bibliothek
- Digitalisat
- Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e.V.
- Lizenz-/Rechtehinweis
- CC BY-SA 4.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id318594536-192801008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id318594536-19280100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-318594536-19280100
- Sammlungen
- Technikgeschichte
- Uhrmacher-Zeitschriften
- Bemerkung
- Es fehlen die Seiten 59-66, 197, 198, 212, 263-266,471-476, 797-800, 1023-1026. In Ergänzung zu anderem unvollständigen Exemplar gescannt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 39 (21. September 1928)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Die Zukunft des Uhreneinzelhandels (Fortsetzung)
- Autor
- Hentschel
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDie Uhrmacherkunst
- BandBand 53.1928,2 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- AusgabeNr. 1 (1. Januar 1928) 1
- AusgabeNr. 2 (6. Januar 1928) 21
- AusgabeNr. 3 (13. Januar 1928) 37
- AusgabeNr. 4 (20. Januar 1928) 57
- AusgabeNr. 5 (27. Januar 1928) 75
- AusgabeNr. 6 (3. Februar 1928) 95
- AusgabeNr. 7 (10. Februar 1928) 115
- AusgabeNr. 8 (17. Februar 1928) 135
- AusgabeNr. 9 (24. Februar 1928) 155
- AusgabeNr. 10 (2. März 1928) 171
- AusgabeNr. 11 (9. März 1928) 187
- AusgabeNr. 12 (16. März 1928) 205
- AusgabeNr. 13 (23. März 1928) 225
- AusgabeNr. 14 (30. März 1928) 241
- AusgabeNr. 15 (6. April 1928) 259
- AusgabeNr. 16 (13. April 1928) 279
- AusgabeNr. 17 (20. April 1928) 297
- AusgabeNr. 18 (27. April 1928) 315
- AusgabeNr. 19 (4. Mai 1928) 337
- AusgabeNr. 20 (11. Mai 1928) 354
- AusgabeNr. 21 (18. Mai 1928) 387
- AusgabeNr. 22 (26. Mai 1928) 407
- AusgabeNr. 23 (1. Juni 1928) 429
- AusgabeNr. 24 (8. Juni 1928) 449
- AusgabeNr. 25 (15. Juni 1928) 467
- AusgabeNr. 26 (22. Juni 1928) 487
- AusgabeNr. 27 (29. Juni 1928) 507
- AusgabeNr. 28 (6. Juli 1928) 527
- AusgabeNr. 29 (13. Juli 1928) 549
- AusgabeNr. 30 (20. Juli 1928) 567
- AusgabeNr. 31 (27. Juli 1928) 585
- AusgabeNr. 32 (3. August 1928) 603
- AusgabeNr. 33 (10. August 1928) 621
- AusgabeNr. 34 (17. August 1928) 641
- AusgabeNr. 35 (24. August 1928) 671
- AusgabeNr. 36 (31. August 1928) 693
- AusgabeNr. 37 (7. September 1928) 713
- AusgabeNr. 38 (14. September 1928) 733
- AusgabeNr. 39 (21. September 1928) 753
- ArtikelDie Zukunft des Uhreneinzelhandels (Fortsetzung) 753
- ArtikelDie Wirzsche Hemmung mit konstanter Kraft und ihre Variationen ... 756
- ArtikelAstronomische Standuhr mit Schlagautomaten 759
- ArtikelUhrenzugaben sind sittenwidrig! 762
- ArtikelDer Außenhandel der Schweiz mit Uhren im August 1928 763
- ArtikelSteuer- und Aufwertungsfragen 764
- ArtikelSprechsaal 765
- ArtikelVerschiedenes 765
- ArtikelZentralverbands-Nachrichten 767
- ArtikelInnungs- und Vereinsnachrichten 768
- ArtikelGeschäftsnachrichten 770
- ArtikelEdelmetallmarkt 770
- AusgabeNr. 40 (28. September 1928) 771
- AusgabeNr. 41 (5. Oktober 1928) 793
- AusgabeNr. 42 (12. Oktober 1928) 811
- AusgabeNr. 43 (19. Oktober 1928) 833
- AusgabeNr. 44 (26. Oktober 1928) 853
- AusgabeNr. 45 (2. November 1928) 881
- AusgabeNr. 46 (9. November 1928) 901
- AusgabeNr. 47 (16. November 1928) 923
- AusgabeNr. 48 (23. November 1928) 947
- AusgabeNr. 49 (30. November 1928) 969
- AusgabeNr. 50 (7. Dezember 1928) 989
- AusgabeNr. 51 (14. Dezember 1928) 1005
- AusgabeNr. 52 (21. Dezember 1928) 1027
- BandBand 53.1928,2 -
- Titel
- Die Uhrmacherkunst
- Autor
- Links
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754 DIE UHRMACHERKUNST Nr. 39 Qualitätsmarke propagiert: der Fabrikant die Fabrik- oder der Händler die Handelsmarke, wenn nach den vorangeschickten Darlegungen die Bedeutung dieser Frage auch auf dem Qualitätsuhrengebiete, der eigentlichen Domäne des Uhrmachers, durchaus im Wachsen begriffen ist. Anders liegen, vom Standpunkte des Einzeluhrmachers aus gesehen, die Verhältnisse am Serienuhrenmarkte, damit hier das Gebiet der Einheits- bzw. Schablonenuhren einschließlich der Stapeluhren gemeint wird. So un persönlich wie Maschinenprodukte sind, so unpersönlich ihre Herstellungsweise, so unpersönlich gestaltet sich auch deren Vertrieb. Jeder, der nur einigermaßen mit Geld umzugehen versteht, weiß mehr oder weniger auch mit Markenartikeln = Serienuhren umzugehen. Der Verkauf von Markenartikeln bedingt keinen „Fachmann“, kaum einen „Kaufmann“, fasf nur einen „Finanzmann“. Ein Markenartikel ist nur noch Rechengröße kapitalistischer Operationen. Fachliches und kaufmännisches Können erübrigen sich beim Markenartikelverkaufe. Eilig betritt der Markenartikelkäufer das Geschäft, fordert diesen und nicht jenen Artikel, den er auf Grund der massen haften, detaillierten Ankündigungen zu kaufen beschlossen hat, zahlt und verschwindet. Ohne anzustoßen, kann beim Markenartikelverkaufe von einer automatischen Verkäufertätigkeit gesprochen werden. Ein Marken artikelverkäufer ist nur noch lebendiger Automat. Audi hier gibt es natürlich in den verschiedenen Branchen ziemliche, teilweise erhebliche Unterschiede. Man denke nur an den Verkauf von Maßschuhen, über haupt allen solchen Artikeln, die dem Kunden „angepaßt“ werden müssen, was auf Uhren schlechterdings nicht bezogen werden kann, da jede Uhr von jedermann sich benußen läßt. Immerhin wird der Verkäuferauiomat dem Serienuhrenkäufer schon einiges antworten und nicht nur rein mechanisch wie etwa der Zigarettenhändler, handeln müssen, der heute kaum noch von Nichtrauchern über die Ware ausgefragt wird. Im großen und ganzen aber werden so ziemlich alle die Ware betreffenden Kundenfragen, soweit sie nicht schon im Ankündigungs wege beantwortet werden, sich auf die Uhrenzuverlässig keit beziehen, die zu gutem Teile überzeugender noch als durch ehrlichste Versicherungen durch Garantie schein sich erledigen lassen. Der Garantieschein ist eine charakteristische Erscheinungsform der Entpersönlichung = Entseelung des Gesdiäftsverkehrs und hat in unserer garantiesüchtigen Zeit der allgemeinen Versachlichung noch eine große Zukunft. Solcher Serienuhrenverkauf ist natürlich nicht nach jedermanns Geschmack. Gerade der Uhrmacher, der im Unterschiede zu den Angehörigen anderer Branchen noch zu höherem Prozentsaße „Fachmann“ sein muß, wird eine tiefinnerliche Abneigung gegen jeden Serienuhrenverkauf hegen. Aber diese historisch bedingte Einstellung — man erinnere sich der Abstammung des Uhrmachers vom Uhrenhandwerker — enthält auch ein Bekenntnis, nämlich für die außerordentliche Vereinfachung, mit der Marken geschäfte sich abwickeln lassen. Seiner fast mechanischen Manipulationen wegen bietet der Serienuhrenverkauf dem „Fachmann“ keine Reize. In dieser vollständigen Reiz losigkeit des Serien- und insbesondere des Stapel uhrenverkaufes für den „Fachmann“ ist wohl eines der ursprünglichsten Motive für die Ablehnung der Marken propagierung durch den Uhrmacher zu suchen. Die anderen Handwerker, die weniger Kopfarbeit als die Uhrmacher zu verrichten hatten und demzufolge schon zu früherem Termine von der Maschine im Herstellungs und vom Markenartikel im Handelsgebiete abgelöst wurden, haben aus ähnlichen Motiven heraus den Anschluß an die neue Zeit verpaßt. Am heutigen Uhr macher liegt es, das Schicksal der Schuhmacher und seiner Leidensgefährten von sich abzuwenden. Die Ent persönlichung des Uhrengeschäftes kann „fachmännische“ Persönlichkeiten verbittern, aber wirkliche „Persönlich keiten“ wären sie nicht, wenn sie auf ihrem Plaße unter dem Zwange heutiger Verhältnisse sich nicht nach der entwicklungsgebotenen Handelsseite zu entfalten wüßten. Die heutige Zeit braucht andere Persönlichkeiten als die vergangene, Persönlichkeiten, die bei aller Hochschäßung ehrbaren Handwerks freudig an der unabänderlichen Versachlichung mifwirken, um die Arbeit zu vereinfachen, einen größeren Arbeitserfolg zu erzielen und neben der Berufsarbeit noch Zeit zur Entspannung vom Berufs einerlei, Zeit zur Arbeit am Menschen zu gewinnen. Gerade der Handel gewährt dem Persönlichkeits streben sehr weiten Spielraum, keinen geringeren als Kunst und Technik. Hellauer meint gar, daß „keine wirtschaftliche Tätigkeit so sehr erfüllt und bedingt vom Persönlichen ist wie der Handel“, und an anderer Stelle rühmt er ihn „als individualistisches Element, als Jung brunnen der Persönlichkeit und schon darum als Haupt- guelle der Natur.“ Wenn der schöpferische Künstler und Techniker auch für ihre Schaffensgebiete nicht Minderes in Anspruch nehmen werden, so besagt dieses Hohelied auf den Handel doch in klassischer Weise, welcher grenzenlose Entfaltungsraum wirklichen Persönlichkeiten auch im Handelsgebiete offensteht. Der Händler braucht sich auf seine Mission nur zu besinnen, der Uhrmacher darauf, daß der eingeborene Vereinfachungstrieb auch das Uhrenhandwerk in seine drei Bestand teile: Kunst, Technik und Handel, gespalten hat und es bei dem außerordentlich hohen Stande jeder dieser Disziplinen heute kaum noch jemandem glücken wird, auf allen Gebieten „Persönlichkeit“ zu sein. Die Arbeitsteilung, dieser gewaltigste Ausdruck eingeborenen Vereinfachungsstrebens macht es der Einzelpersönlichkeit mit jedem Arbeitsteilungsfortschritte immer unmöglicher, Vielfach-Persönlichkeit zu werden, die es mit dem reinen Künstler (Modellier), dem reinen Techniker (Konstrukteur) und dem reinen Händler (Kapitalisten) aufnehmen kann. Seine Abstammung vom Uhrenhandwerker läßt den Uhr macher immer wieder in Zwiespalt mit sich selbst geraten, einerseits aus dem angestammten Handwerksbestreben heraus, möglichst alles: Künstler, Techniker und Händler, in einer Person zu sein, andererseits entmutigt durch die tägliche Erfahrung, daß er als Künstler dem Modellier, als Techniker dem Konstrukteur und als Händler dem Kapitalisten unterlegen ist. Noch befindet sich der Uhrmacherstand im Gärungsprozesse, noch will kein Uhrmacher nur Künstler, nur Techniker, nur Händler sein, geschweige denn dafür gelten, als ob der Arbeits teilungsprozeß nicht schon längst eine chemisch reine Scheidung von Künstlern und Technikern = Fabrikanten auf der einen und Händlern und Reparateuren = Uhrmachern auf der anderen Seite eingeleitet hätte. Nur das Reparaturgewerbe und handelsbedingte Fachkenntnisse können heute noch verschleiern, was der Uhrmacher zu werden im Begriffe steht und werden muß, will er nicht auch als Uhreneinzelhändler im Qualitätsuhren geschäfte vom reinen Kaufmann und im Stapeluhren geschäfte vom reinen Finanzmann aus dem Sattel gehoben werden. Noch bedingt der heutige Entwickelungsstand, daß der Uhrmacher je nach Marktgröße an seinem Standorte zu gewissen Teilen Künstler, Techniker und Händler ist. In früher angedeutetem Umfange wird solche Verbindung auch weiterhin notwendig bleiben, aber jeder an seinem Plaße sowie seiner an-
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