Parce, Imperator! Schone uns, Sieger! Hic ratio tentandi aditus! Hiermit öffnet die Pforten! bleme wollten einer festlich anspruchsvollen, zugleich jedoch streng exklusiven Bildungs schicht als Zierat dienen. Sie gaben sich daher als eine Bilderschrift, die den ihr inne wohnenden Gedanken geistreich zu verblümen und mit gelehrten Anspielungen zu verbrämen wußte, so daß er nur für Eingeweihte zu ent rätseln war. Sie galten der persönlichen Reprä sentation und wurden — neben den Familien- l wappen — als bildnerische Wahlsprüche zur Schau getragen, weshalb man sie auch ais Devisen zu bezeichnen pflegte. Man trug sie als Agraffe auf dem Hut, auf Schärpen gestickt oder als Zierspange an Rock und Mantel, ja schließlich wurde alles Hausgerät mit solchen Rebussen beschnörkelt. Jedoch so weit verbreitet das Gesellschaftsspiel der Emblematik war, ihre merkwürdigen Bilder rätsel sind uns Heutigen nur noch aus alten Stammbüchern vertraut oder aus den Verlags signeten des Reformationsjahrhunderts, wofür wir nur den „Anker mit Delphin" des Vene zianer Druckers Aldus Manutius als Beispiel nennen. — Trotzdem birgt sich in der er loschenen Emblematik noch ein Lebensfunke, der vielleicht für die Kunstaufgaben unserer Gegenwart zu neuen Anregungen zu ent fachen ist. Wir meinen das verschollene Büch lein des französischen Heraldikers Claude Paradin „Heroische Devisen" (Lyon 1553), dessen Holzschnitte wie ein riesiger Trom- Nullis praesentior aether! Dem Äther am nächsten!