Photo: Dr. Paul Wolff Es bereitet hohe Freude, in den einzelnen Stücken dieser Kleinpropaganda allen den schönen älteren und jüngeren, wie ganz neuen Schriften der Bauerschen Gießerei zu begegnen. Da ist die zu neuem Leben erweckte „Bodoni", die vom Gründer des Hauses, Johann Christian Bauer, geschnittene „Fraktur", die „Bernhard-Fraktur", die E. R. Weiß-Schriften in ihrer vornehmen Verhaltenheit, die Rennersche „Futura", die mit Recht als „praesens, perfecta, sempiterna" gepriesen wird, die zeiterfüllte „Beton" von Heinrich Jost, der wohl auch an der Formung der „Kleinpropaganda" maßgeblich beteiligt ist, die eigenwillige „Element" von Max Bittrof, die kühne, rassige „Gotika", die aufwühlend schmissige „Quick" und andere. Mit Genuß forscht das Auge der Verwandschaftsgebundenheit der Einzelglieder der verschiedenen Typen familien nach und bewundert die Folgerichtigkeit der Gestaltenfolge der Buchstaben. Lettern, die wirklich schöpferischen Händen entstammen, erschließen auf dem einfachsten, durch die Druckerpresse gelaufenen Blatt Papier ihr Wesen, ihre Seele. Auch für die „Schrift des Druckers" gilt, was der auf einem der Prospekte der Kleinpropaganda der Bauerschen Gießerei als Kronzeuge angerufene Alexander von Humboldt einmal aussprach: „Die Schrift wurde die Trägerin des Edelsten, was in den beiden großen Sphären, der Intelligenz und der Gefühle, des forschenden Sinnes und der schaffen den Einbildungskraft, die Menschheit errungen und als eine unvergängliche Wohltat der späteren Nachwelt vererbt hat."