Einleitung. Lübeck, Stralsund; und ausserhalb desselben Kreises, bis zu etwa 520 km diametraler Luftlinienlänge, liegen Budapest, Graz, Innsbruck, Lindau, Strass burg, Karlsruhe, Köln, Bremen, Kopenhagen, Danzig, Warschau. Die geographische Lage, in Verbindung mit recht vorzüglichen klima tischen und hydrographischen Verhältnissen, welche sieh auf die Nähe und Beschaffenheit- der Gebirge gründen, sind Dresdens Grundvesten für die Fortdauer seines in massigen Grenzen segensreichen Bestehens; und wenn auch Dresden niemals den grossen Handelsplätzen Norddeutschlands, den grossen Industrie orten Belgiens und Englands oder den glänzenden Weltresidenzen an kosmo politischer Bedeutung und Grösse gleichkommen dürfte, so besitzt es doch in der glücklichen Mischung eines nicht unbedeutenden Verkehrs auf Eisen bahnen und Schiffen, einer regen Industrie auf allerlei Gebieten, mit einem durch Natur- und Kunstgenüsse angezogenen Fremdenverkehr und einem geistig regsamen und strebsamen, dabei aber massvoll begrenzten und anspruchslosen Residenzleben weitere Grundbedingungen zu einem gedeihlichen Dasein. Dresden liegt in einer nach Ost und West zusammengezogenen becken- artigen Erweiterung des Elbthales, welche in Süd und Nord — im Gegensätze zu der unmittelbaren Nachbarschaft stromauf- und stromabwärts — von sanft ansteigenden thalbegrenzenden Höhenzügen gesäumt, wird. B. Topographischer Abriss von Dresden und Umgebung. Die Gestaltung von Dresden und dessen Umgebung ist durch den Lauf des Elbstroms bedingt, welcher dicht, oberhalb der Stadt aus seiner nord westlichen Hauptrichtung heraus nach Südwesten einbiegend, sodann innerhalb der Stadt seine Hauptrichtung derartig wieder gewinnt, dass die Augustusl»rücke und das Belvedere der Brühl'sehen Terrasse angenähert, symmetrisch zu der Halbirungslinie eines dem Strombogen nahezu entsprechenden Viertelkreises liegen. Mit dieser Flussbildung übereinstimmend liegt die jetzige „Altstadt“ am stetig sanft, ansteigenden zungenartigen Gelände des coneaven Ufers, die „Neustadt“ dagegen auf dem sandigen, angehegerten, Hachen Vorlande des convexen Ufers, aus welchem sich nördlich der Stadt die Berge der Dresdener Haide ohne weit vorgestreckt.e Terrainabdachung erheben. In jenem nach Süden zu ansteigenden Gelände der linken Elbseite sind ohne Schwierigkeit die Ausläufer des Erzgebirges zu erkennen. Die vom Thale aus sichtbare nächstgelegene grösste Erhebung lieisst. der Gohligberg. Durch das quergezogene Thal der Kaitzbach wird jenes Gelände in zwei Absätze getheilt, von denen der untere einen parallel zum Elbthal liegenden langen Bücken darstellt., welcher unter dem seltener genannt werdenden Namen „Thonberg“ die Dörfer Zschertnitz und Bäcknitz trägt, sich bis zum Berg keller erstreckt und nach Westen hin in die Berge des Plauen'schen Grundes verläuft, die das Thal des unterhalb der Marienbrücke, in die Elbe mündenden Weisseritzflusses säumen. Zwischen dem Thonberge und dem Weisseritz- flusse, zwischen Bergstrasse und Falkenstrasse streckt sich eine kiesige Land zunge bis zur Falkenstrassenbriieke über die Verbindimgseisenbahn; diese Zunge