Dresden im Allgemeinen. 9 Beispielsweise ist versucht, worden, die Geschwindigkeit, des von der Königsbrücker Strasse nach dem Elbstrome abfliessenden Grundwassers zu be stimmen; es ergab sieh, dass 85 Tage nothwendig sind, ehe das Grundwasser vom Brunnen Königshriicker Strasse 42 bis zu dem Elbstrome abtliesst, Die Beschaffenheit des Dresdener Grundwassers lässt sich nach „hart, und weich“ wie folgt unterscheiden: a) Neu- und Antonstadt: weiches Grundwasser. b) östlich der Chemnitzer-, Falken- und Annenstrasse: hart. c) die Stadttheile westlich von obiger Linie: ziemlich weich. Die Grundwässer der Neustadt sind im Wesentlichen das Product der auf die Dresdener Haide fallenden atmosphärischen Einflüsse. Der aus reinem Sand bestehende Boden der Haide saugt die Meteorwässer und wasserbildenden Dünste auf. so dass der nach dem Elbthale fliessende unterirdische Strom immer neue Nahrung erhält, Die reinen, von Erde und Kalksalzen und sonstigen Beimischungen freien Sandschicliten, welche dieses Wasser auf seinem Wege durchdringt, erhöhen nur wenig seine Härtegrade. Auf dem linken Elbufer lassen sieh zwei grosse Grundwasserströme unter scheiden; der eine bewegt sich auf dem östlich des Hahneberges gelegenen Terrain, der andere in dem ehemaligen, westlich des Hahneberges gelegenen Weisseritzbetfe. Die Grundwasser des ersteren Districtes passiren sämmtlich die Plänerschichten der darüber liegenden Höhen und sind deswegen hart, während westlich des Hahneberges der unterirdische Grundwasserstrom des Weisseritzgebietes durch mächtige Kieslager nach der Elbe abtliesst, Dass sich auf der Palmstrasse und Gerbergasse, also innerhalb des mit weichem Grundwasser versehenen Gebietes Brunnen mit hartem Wasser vor finden, ist die Wirkung der kalkhaltigen Abgänge der Gerbereien. Dass ferner einige Brunnen der Bauhofstrasse, Wölfnitzstrasse etc. hartes Hasser geben, erklärt sieh durch die in der Nähe der Brunnen liegenden Senkgruben. Zwischen den sehr hart und sehr weich befundenen Dresdener Grund- wässern giebt. es selbstverständlich eine sehr grosse Anzahl solcher, welche hinsichtlich ihrer Härte oder 'Weichheit mitten inne liegen; im Wesentlichen ist jedoch die ad a, b und c festgestellte Unterscheidung massgebend. A erunreinigungen erfährt das Grundwasser auf mannichfache Weise, und zwar äussern sich dieselben dadurch, dass die chemische Untersuchung im Wasser salpetersaure oder salpetrigsaure Salze. Blei, Kupfer oder ähnliche Metalle, überreichliche Erd- und Kalksalze. Eisen. Sulfide etc, nachweist. Die Untersuchung des Grundwassers auf salpetersaure und salpetrigsaure Salze ist die wichtigste, weil das Vorhandensein von dergleichen Salzen auf unreine Zuflüsse aus Schleussen. Senkgruben etc. sehliessen lässt, Die für die Dresdener Grundwässer amtlich vorgenommene Untersuchung hat gezeigt, dass in der früher von den Festungswerken umschlossenen Alt stadt in der Hauptsache kein gutes Grundwasser vorhanden ist, während in den Vorstädten theilweise sehr gutes, zumeist wenigstens mittelgutes Grundwasser sich vorlindet, Ausnahme hiervon bilden, wie früher schon bemerkt, die