28. Jahrg. 1. September 1891 Heft 11 für Fachmänner und Liebhaber. Herausgegeben von Prof. Dr. H. W. Vogel, Vorsteher des photochemischen Laboratoriums der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin. Zeitschrift des Vereins zur Förderung der Photographie in Berlin, der Deutschen, Schlesischen und Iiraunschweiger Gesellschaft und des Corresponclenz-V ereins von Freunden der Photographie, der Photographischen Gesellschaft in Kiel sowie des Amateur-Photographen-Vereins in Frankfurt a. M. Jährlich erscheinen '24, vierteljährlich 6 Hefte. Abonnementspreis pro Vierteljahr 31. 3.— bei allen Buch handlungen und Portämtern. Anzeigen-Gebühren siehe am Kopf des Anzeigenteils. Über Plattenvergrösserung. /h*s ist schon oft darüber gespöttelt worden, dass die Formate der Platten für VlX die Geheimkameras immer kleiner und kleiner werden. Die jüngste Vor richtung der Art (Cravattenkamera, s. p. 132) führt sogar Platten von i'/„ cm im Quadrat. Die Kleinheit der mit vielen Momentapparäten erzielten Bilder hat den Wunsch nach Vergrösserung rege gemacht, und ist man demselben durch Konstruktion billiger Vergrösserungsapparate mit Petroleumlicht ent gegengekommen. Die damit erhaltenen Vergrösserungen auf Bromsilberpapier haben freilich bis jetzt den Übelstand eines kalten Tones und öfter einer gewissen Härte. Man ist an den Glanz und an den Ton des jetzt noch all gemein üblichen Eiweisspapieres so gewöhnt, dass man denselben auch bei Vergrösserungen schmerzlich vermisst. Nun ist es bekanntlich nicht schwer, Vergrösserungen auf Eiweisspapier auf einem kleinen Umwege zu erhalten. Nämlich durch Plattenvergrösserung. Man kopiert das kleine Negativ auf eine ebenso grosse Trockenplatte im Kopierrahmen bei Lampenlicht und erhält durch Entwickelung ein Positiv, welches bei kleinen Platten, die besser anliegen als grosse, hinreichend scharf ist. Dieses kleine Positiv wird mittelst Ver- grösserungskamera auf grössere Trockenplatten auf das doppelte oder drei fache vergrössert und dadurch ein Negativ gewonnen, welches, wenn das Original nur hinreichend schaff war, demselben in keiner Weise nachsteht. Als Beweis dafür geben wir mit diesem Hefte im Text p. 176 einen Zink hochdruck nach einer Kopie eines Originalnegativs und in dessen Grösse (9X12 cm), ferner auf besonderem Blatt einen Lichtdruck des nach derselben Photographische Mitteilungen. 28. Jahrg. ^3