28. Jahrg. 1. Mai 1891 Heft 3 f'ür Fachmänner und Liebhaber. Herausgegeben von Prof. Dr. H. W. Vosrel, Vorsteher des photochemischen Laboratoriums der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin. Zeitschrift des Vereins zur Förderung der Photographie in Berlin, der Deutschen, Schlesischen und Braunschweiger Gesellschaft und des Correspondenz-\ ereins von Freunden der Photographie sowie der Photographischen Gesellschaft in Kiel. Jährlich erscheinen 24, vierteljährlich 6 ließe. Abonnementspreis pro Vierteljahr M. 3.— bei allen Buch handlungen und Postämtern. Anzeigen-Gebiihren siehe am Kopf des Anzeigenteils. Hydrochinon gegenüber Eikonogen. Q ber die Vorzüge der verschiedenen Trockenplattenentwickler ist schon viel gestritten worden, ohne dass die Meinungen sich völlig geklärt hätten. Die Mehrzahl der deutschen Fachphotographen liebt den F.isen- oxalatentwickler; in England und Amerika ziehen sie den rascher arbeitenden Pyroentwickler vor. Bei Amateuren ist dagegen der Hydrochinonentwickler neben Eikonogen stark in Gebrauch (den man durch Ätzkali zum Rapident wickler machen kann, was aber keineswegs immer ein Vorzug ist). Wir lieben den langsamen Entwickler, weil er uns eine viel bessere Kontrolle der Entwicklung erlaubt. Wir können damit 3—4 Negative neben einander entwickeln, ohne eins zu gefährden. Balagny, der seit Jahren mit Hydrochinon arbeitet, wirft zwar der langsamen „Sodaformel“ vor, dass sie hart arbeite und das Negativ färbe. Wir können dem nicht beistimmen. Balagny empfiehlt folgende neue Formel: Lösung I. Neutr. schwefligsaures Natron 250 g, Wasser 1 1 (LösunginderWärme),dann Zusatz von Hydrochinon ... 20 g. Lösung II. Ätzkali 100 g Wasser 900 ,, (Lösung leidet allmählich durch Anziehung von Kohlensäure aus der Luft). Dazu gelbes Blutlaugensalz . 50 g Wasser 100 ,, Dieser Zusatz soll Weichheit geben und die „Weissen“ retten. Photographische Mitteilungen. 28. Jahrg. 7