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Germania
- Bandzählung
- 1.1894/95
- Erscheinungsdatum
- 1895
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Germ.univ.158.m-1.1894/95
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id411898116-189500009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id411898116-18950000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-411898116-18950000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 9
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Germania
- Autor
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GERMANIA. 288 Druckerei an. Bei seinem Weggange nach Harde- wyck verkaufte er dieselbe an Franz Sas. Es wurde so der Grund zu einer Universitätsdruckerei gelegt. Später gab es auch eine Universitätsbuch handlung in Duisburg. Benefizien und Sdpendien besafs die Universität 1799 nicht. Die Freitisch kasse war so gering, dafs nur ein Freitisch ver geben werden konnte. Die Fonds der Universität bestanden 1799 in 1200 Dukaten jährlicher Renten, einem Kapitale von 45 049 Berliner Thalern, die 1694 Thaler an Zinsen brachten, und einigen Län dereien. Die theologische Fakultät verfügte noch über einen besonderen Fond von 2327 Thalern und die Freitischkasse. Der Lehrkörper der Duisburger oder Teuto burger Universität war nie sehr zahlreich. In der ältesten Zeit findet ein starker Wechsel in dem Lehrpersonal statt. Die Professoren ver- liefsen meist nach kurzer Zeit Duisburg; sie wandten sich meist nach holländischen Universi täten. Bei Eröffnung der Universität waren acht Professoren vorhanden, nämlich: Johann Klauberg, Professor der Beredsamkeit, M. Hnudius (Theologe), Hermann Rhamacker (Jurist), J. Schulting (Philo- loge), J. B Daniels, (Mediziner), Johann Weyer- strafs (Jurist). Das Gehalt der Professoren betrug 450 Gulden oder 200 Reichsthaler. Später wechselte die Zahl der Professoren zwischen sechs und zwölf. Vereinzelt werden auch aufser- ordentliche Professoren und Privat-Dozenten er wähnt. Am stärksten war stets die theologische Fakultät, die einen streng orthodoxen reformierten Standpunkt hatte. Die Regierung machte ihr ihres orthodoxen Standpunktes wegen oft Vor haltungen. Im Jahre 1784 erklärte sich die Fakultät gegen die Gründung einer Freimaurer loge in Duisburg und t8o8 gegen die Abhaltung von Theateraufführungen in Duisburg. Wohl auf Anstiften der theologischen Fakultät sprach sich der Senat 1799 g e g en die Duelle aus. Als Ab schreckungsmittel schlug er vor, dals die Duellanten mehrere Tage nacheinander öffentlich am Schand- pfahl ausgestellt würden. Bedeutende Leute waren unter den Theologen nicht. Doch sollen der Kuriosität wegen einige epochemachende Arbeiten mitgeteilt werden. So schrieb der Theologe Peter Janssen (1744) eine Abhandlung über das Thema: »Dafs die Kleider und Schuhe der Is raeliten die 40 Jahre, welche sie auf der Wander schaft in der Wüste zubrachten, nicht verschlissen sind.« Ammendorf (1749) veröffentlichte Auf sätze über die wichtigen Fragen: Ob im Para diese zur Bequemlichkeit der ersten Menschen eine Wohnung gebaut gewesen sei; — Ob die Herberge zu Bethlehem, worin Christus geboren, ein freies Gasthaus gewesen sei. Im Jahre 1799 lehrten 6 Professoren und ein Privatdozent, 1818 3 Professoren an der Universität. Die Gehälter waren im 17. und 18. Jahr hundert sehr gering und wurden wegen Mangels an Geld nicht einmal regelmäßig, oft sogar in nicht vollgültigen Münzen bezahlt. Die Professoren gerieten so in Schulden. Sie mußten ihre aka demischen Pflichten versäumen und ihre Vor lesungen vernachlässigen, um durch schrift- stellererische Arbeiten Geld zu verdienen. Es ist vorgekommen, dafs den Professoren die Zah lung des Gehaltes ganz verweigert wurde, weil sie keine Vorlesungen hielten. Professor Borheck hat nachweislich 6—7 Jahre keine Vorlesungen gehalten. Für Pensionen und den Unterhalt von Witwen und Waisen war schlecht gesorgt. 1665 war den Witwen der Professoren und Beamten der Universität zwar das Gnadenjahr zugestanden; aber erst 1750 wurde eine Reliktenkasse er richtet. Die Professoren waren von Einquartierung, Kontributionen und Accise frei, aber diese Ge rechtsame wurden nicht beachtet. 1808 wurden sie sogar zu dem Wachtdienst herangezogen. Die Gehälter schwankten 1775 zwischen 128 und 434 Thalern. Die Theologen stehen sich am besten, die Philosophen am schlechtesten. So erhält der Professor der Theologie, Ch. Loh mann, der erst 4 1 / 2 Jahr im Dienst der Univer sität ist, 434 Thaler, der Professor der Philosophie, Melchior, nach 2ojähriger Dienstzeit nur 128 Thaler. Die Mediziner und Juristen erhalten 270 Thaler. 1799 erhält der Theologe Grimm 590 Thaler, durch Nebeneinkünfte als Rektor und Dekan steigt das Gehalt auf 794 Thaler; der Theologe Krummacher bezieht 531 Thaler; der Jurist Krafft steht sich mit Nebeneinkünften auf 651 Thaler, der Jurist Bierdemann mit Neben einkünften auf 600 Thalern, der Mediziner gleichen Namens ebenso 539 Thaler, der Mediziner Carstanjen ebenso 484 Thaler, der Privatdozent Günther erhält 50 Thaler. 1799 sind also die Gehälter verhältnismäfsig hoch. Die ordentlichen Pro fessoren waren im Besitz der Accisefreiheit. Alle
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