19. Sitzung. Montag, den 31. März 1919. 737 (Abgeordneter Blüher.» (L) leiftungen besonders belastet werden, zum Erfolge zu verhelfen. (Bravo!) Vizepräsident Lipinski: Das Wort hat Herr Abgeordneter vr. Magner. Sekretär vi. Wagner (Dresden): Nach den zu treffenden Gründen, die wir von drei Herren soeben gehört haben, schließen wir uns dem Anträge Dietel in seinen beiden Teilen an. Ich kann allerdings nicht leugnen, daß seine Ausführungen mir insofern eine sehr arge Ent täuschung bereitet haben, als ich es nicht für möglich gehalten hätte, daß bei unseren neugebildeten Gcenzschutz- truppcn noch derartige Mißstände bestehen. (Zuruf: Das ist schon alt; das ist nicht neu!) jedes militärischen Autoritätsgedankens durch die Revo- lunon. Es ist schwer, nachdem dieses Fundament des deutschen Heeres in Scherben geschlagen ist, jetzt so schnell wieder eine neue feste Grundlage zu schaffen. Heilung kann nur erfolgen durch Wiederherstellung einer festen Kommandogcwalt, durch Verzicht auf den Beifall der Massen und durch eine rücksichtslose Energie. Ich hoffe, daß es dem Kriegsminister gelingen wird, wieder eine sächsische Armee zu schaffen, auf die wir uns verlasfen können. Vizepräsident Lipinski: Die Debatte ist ge schlossen. Wir kommen zur Abstimmung. Will die Kammer beschließen, daß die Druck sache Nr. 39 zur sofortigen Schlußberatung übernommen wird? M Ter Herr Minister hat in dieser Richtung eine, wie ich anerkennen muß, befriedigende Antwort gegeben. Nur eine kurze Bemerkung möchte ich hinzufügen. Der Herr Minister hat anerkannt, daß Zucht und Disziplin die Grundlagen jedes Heeres sind, und erllärt, daß er sich alle Mühe geben wolle, um auch in dieser Richtung das Fehlende nachzuholen. Ein eigenartiges Zeichen des jetzigen Systems war es aber, daß der Herr Minister für Mililärwesen einen Abgeordneten um seinen Rat fragt, wie das Heer noch weiter endgültig zur Ordnung gebracht werden könnte. Die jetzige Zuchilosigkeit ist nicht nur ein Fehler des vergangenen Krieges, sondern eine Folge früher begangener eigener Fehler der Sozial demokratie, dann aber auch eine Folge der gänzlichen Zertrümmerung der Kommandogewalt und der Beseitigung Das geschieht. Dann kommen wir zur Abstimmung über den Antrag Nr. 39 selbst. Will die Kammer dem Anträge gemäß be schließen? Das geschieht. Der Herr Abgeordnete vr. Niethammer bittet um Urlaub für Momag und Dienstag, weil er eine Reise nach Berlin unternehmen will. Der Urlaub wird ge nehmigt. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Ich schließe die Sitzung. (Schluß der Sitzung 7 Uhr 38 Minuten nachmittags) a t n r n !t le .e e, n e- er b- er r- Druck von B. G. Teubner in Dresden Letzte Absendung zur Post: am 5. April 1919. (I. Abonnement.) 105