An die Jugend! Die Aufgabe der vorigen Generation war, die Bourgeoisie zu stürzen. Damals war die Hauptsache die Kritik, die Weckung des Hasses in den Massen, die Entwicklung des Klassenbewußtseins, der Zusammenschluß der Kräfte. Die neue Generation hat es mit einer viel komplizierteren Auf* gäbe zu tun. Es genügt nicht, daß Ihr alle Eure Kräfte zusammenschließt, um die Arbeiter* und Bauernregierung gegen den Feldzug der Kapitalisten zu stützen. Das ist Eure Sache. Das habt Ihr begriffen, darüber ist sich jeder Kommunist klar, daß dies nicht ausreicht. Ihr habt die kommunistische Gesellschaft neu aufzubauen. Die erste Hälfte der Arbeit ist in vieler Hin* sicht getan. Das Alte ist zerstört, wie es zerstört sein mußte, es stellt einen Haufen von Trümmern dar, wie es zertrümmert sein sollte. Der Boden ist gesäubert, und auf diesem Boden muß die kommunistische Generation die kommunistische Gesellschaft aufbauen. Vor Euch steht die Aufgabe des Aufbaues. Und Ihr könnt diese Aufgabe bemeistern nur, wenn Ihr das ganze heutige Wissen erfaßt und den Kommunismus aus fertig erlernten Formeln, Ratschlägen, Rezepten, Vorschriften und Programmen zu jenem lebendigen Etwas gestaltet, das Eure unmittelbare Arbeit bindet und den Kommunismus zur Richtschnur Eurer praktischen Arbeit macht. Die alte Gesellschaft basierte auf dem Prinzip: entweder du räuberst den ändern aus, oder er räubert dich aus; entweder du arbeitest für den ändern oder der andere für dich; du bist entweder Sklavenhalter oder Sklave. Und es ist begreiflich, daß die in dieser Gesellschaft großgewordenen Menschen sozusagen mit der Muttermilch die Psychologie, die Gewöhn* heiten und die Begriffe einsaugen; wonach es galt: entweder Sklavenhalter oder Sklave oder Kleineigentümer, Angestellter, Beamter, Intellektueller, kurzum ein Mensch, der sich bloß um seine eigene Sache kümmert und den der Andere nichts angeht. N. Lenin.