später, als er wählerischer wurde, kam er noch immer voll warmer, ja oft leidenschaftlicher Anteil nahme allem entgegen, was immer auf den verschie densten Gebieten lebensvoll hervortrat. Selbst in der scheinbaren Unnahbarkeit später Jahre blieb er mit teilsam. Er blieb ein Menschensucher bis ans Ende. Und es will scheinen, als ob er auch ein Menschen finder gewesen wäre. Jugendgenossen wie die Stolbergs und die Jaco- bis, Anreger wie Lavater, kritische Freunde wie Merck und Herder, — ein seltener Charakter wie Carl-August, — ein Höhenmensch wie Schiller, — treue Helfer jeglichen Grades und Alters wie Knebel, Riemer, Meyer, Zelter, Eckermann in allen Lebens wendungen. Ist das nicht ein seltenes Schauspiel wertvoller Vereinigungen, deren glückhafte Stun den wir heute noch mitzuerleben versuchen? Aber täuschen diese glückhaften Stunden, die uns vielartige Mitteilungskunst erhalten hat, nicht etwas? — Das Verhältnis zu den Stolbergs und Jacobis ging in Trümmer, Lavaters fast als heilig verehrte Gestalt verzerrte sich, Merck rückte ferner und ferner, Herder wurde allmählich zu oftmals qual voller Nähe. Zwischen Carl-August und sich er richtete Goethe selber unerschütterlich eine Schranke dienenden Respekts, — alle jene treuen Helfer 13