wurden mit wenig Ausnahmen, wie Wilhelm von Humboldt, Boisseree, Zelter, neben des einen Gestalt zu freundlichen oder zu steifen Schatten. Und Schiller? Ja, selbst das Verhältnis zu Schiller erweist sich trotz aller Großartigkeit vor dem for schenden Blick manchmal mehr als eine bewunderns werte geistige Freundschaftskonstruktion, wie als ein natürlich quellender Freundschaftsstrom. Gerade das oft rührende Streben nach Gemeinschaft mit Schiller, mit diesem Mann, der doch auf einem ganz anderen, für ihn schwer zugänglichen Stern daheim war, ist mir immer als Beweis dieser Einsamkeit erschienen, die wächst und wächst, je mehr Men schen im späteren Leben an ihn heranzukommen suchen. Auch durch das herrliche Gut der Brief wechsel darf man sich nicht täuschen lassen. Ist nicht gerade die Kultur des Briefes ein Zeichen letzter menschlicher Einsamkeit? Aus dem Anfang der neunziger Jahre haben wir sein Bekenntnis: „Man kann sich keinen isolierteren Menschen denken, als ich damals war und lange Zeit blieb.“ Aber die Frauen! — Seine Gestalt ist umgeben von dem Märchenglanz, ein Liebling der Frauen gewesen zu sein. Für viele Deutsche lebt er in erster Linie gleichsam als Partner von Kätdhen Schönkopf,