Bernardo Belotto genannt Canaletto

VERZEICHNIS DER BILDTAFELN (Die VG-Nrn. weisen auf das Verzeichnis bei Fritzsche hin, siehe Literaturverz. a. a. O.) ITALIEN Tafel 1 Der alte Ponte delle Navi in Verona 152.5 x 255,4 cm. (VG 51) Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldega lerie. Kat.-Nr. 605. Die Steinbrücke trägt in der Mitte einen Torturm, der gleichzeitig die Wohnung des Zöllners birgt. 1757 ist diese Brücke bei einer Überschwemmung zerstört wor den. (F. A. Bürger schildert in seinem „Lied vom braven Mann“ die Bettung der Zöllnerfamilie aus dem Torturm der Brücke, die zu beiden Seiten durch die Fluten weggerissen war. Einem mutigen, hochherzigen Bauern gelang die Rettung der Gefährdeten. Hinter ihnen stürzte der Turm zusammen.) Rechts am Ufer ragt die Kirche S. Fermo Maggiore heraus. Boote imter den Brückenbogen imd im Vordergrund berichten von lebhaftem Verkehr auf dem Fluß. Tafel 2 Ideale Stadtvedute mit Fluss, Rom genannt (nach Fritzsche). Vor 1747 144x218 cm. (VG 178) Ehemals Residenzschloß Dresden. Römische, paduanische und Dresdner Motive sind hier frei verwendet. Links die Ruine des römischen Saturn tempels. Die Bastionen vor dem Torturm und hinter der Brücke ähneln der Brühlschen Terrasse mit dem Belvedere, das 1747 durch einen Blitzschlag in die Kasematte zerstört wurde (Fritzsche a. a. O. S. 123). Eine Wassermühle im Vordergrund, Orientalen, Mön che, eine Wäscherin am Fluß, spielende Hunde beleben die Ansicht. Tafel 5 Schleuse zwischen Padua und Venedig. 1748 152.5 x252cm.Bez.:BERNARDO BELOTO-DET- CANALETT • FE • ANNO ■ 1748. (VG 52) Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldegale rie. Kat.-Nr. 605. Auf dieser Ansicht sind wieder Dichtung und Wirklich keit miteinander verknüpf. Der sonnenbeschienene, langgestreckte Palast nimmt zuerst den Blick gefangen. Dann wandern die Augen nach rechts zu dem weißen Haus mit flatternder Wäsche und jungen Leuten, führt dann zu den Tempelsäulen, an deren Fuß es sich Müde bequem gemacht haben. Wir gehen die flachen Stufen hinunter und lassen uns von dem Wirtshausschild an locken, schauen zu der wartenden Gondel hinab und interessieren uns für das holzgezimmerte Schleusentor, entdecken ein Stück Ruine neben dem Turm und lassen den Blick in die Ferne schweifen. Tafel 4 Venedig, Canale Grande mit Rialtobrücke 69 X 92 cm. 1956 Rom Gail. Nazionale d’Arte antica, Pal. Corsini. (VG 42) Der Ponte Rialto ist die älteste Brücke und war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die einzige über den Canale Grande. Als fester Steinbau spannt sie sich über das Wasser. Hinter der Brücke ist teilweise das Gebäude zu sehen, das im 16. Jahrhundert als Kaufhaus und Herberge der Deutschen erbaut wurde. Der Verkehr auf dem Wasser kommt dem auf den Hauptstraßen anderer Städte gleich. Tafel 5 Insel bei Venedig 59 x 52,5 cm. Leipzig, Museum der bildenden Künste. Inv.-Nr. 1090 Eine Anlegestelle an einer der venezianischen Inseln läßt die Bedeutung der Wasserwege für die Menschen dieser Inselstadt deutlich werden. Auch hier zieht der dunkle Rahmen den Blick auf die hellen Fassaden. Letztes Sonnenlicht erhellt noch die Köpfe der im dunklen Vordergrund Stehenden; der Himmel ist heiter und leicht bewölkt; man könnte fast an eine Abend stimmung denken. Tafel 6 Die Giudecca in Venedig 59 x 52,5 cm. Leipzig, Museum der bildenden Künste. Inv.-Nr. 1091. Gegenstück zu Tafel 5. Bereits auf diesem Gemälde Belottos aus der Zeit in Venedig, finden wir die Tendenz zu dunklem Vorder- und grell beleuchtetem Mittelgrund. Aus dem Schatten blickt man auf die im hellen Licht stehenden Fassaden. Das Wasser wird durch ein Ufer mit Anlegestelle für Boote und links durch den Teil eines großen Segelschiffes begrenzt. Erklären kann man diese dunkle Vorderzone durch Wolkenschatten, die ja oft merkwürdige Beleuchtungen her vor rufen. Diese dunkle Zone aber gibt den Kompositionen Belottos jenen Reiz, den wir auch auf seinen späteren Gemälden genießen können. Tafel 7 Treppe im Palasthof. Um 1765 105 x 146 cm. (VG 185) Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldega lerie. Kat.-Nr. 656. Eine zweiläufige Treppe führt hinauf zu einem Park mit architektonisch geschnittenen Bäumen, wie sie im Barock beliebt waren. Auch hier ist es die Perspektive, deren Beherrschung Belotto zeigen will. Reizvolle Staf-