rinnen gesehen hatte, welche den freigelegten Gletscherboden dnrchfurchen und die gleichen Gebilde am ausgezeichnetsten und zahlreichsten dort ent- wickelt fand, wo mit Moriinenschutt beladene Schmelzwasser einst vor- handener Gletscher in reichlicherer Menge und init lebhafter Strbin- unsr ihren Wetr nahmen. Er schrieb vor 20 Jahren in seiner Arbeit Uber O O die erosirenden Kriifte im Alpenlande 1 ): „Wie hier (am Gosauferner) diese eigenthumlichen Aushohlungen einzig und allein nur ais das Product der Zusamnienwirkung von Schmelzwassern des Ferners und dem ais Schleif- material dienenden Moranenschutte angesehen werden konnen, so wird fiir die gleichgestellten Bildungen iiberall da, wo sie nicht einem von Wasser noch jetzt durchspiilten Gerinne angehoren, mit Recht eine alte Glacial- erosion vorauszusetzen sein.“ Lange vor Simony hatte schon Charpentier auf die Karrenbildung durch Gletscher aufmerksam gemacht 2 ). Er sah unter Gletscherwolbungen die Karren im Werdeprocess und verglieh ihre Rinnen mit den Spalten im Eis, aus ivelchen das Wasser Tropfen fiir Tropfen, und zeitvveilig wohl auch in grosserer Menge herabrann. Unter den neueren Schweizer Geologen hat Renevier sicli sehr be- stimmt gegen die HeinFsche Erklarung ausgesprochen, ohne indessen einen Erfolg zu erzielen. Allem Anschein nacli sind versehiedene interessante Beobachtungen dieses Kenners der Kalkalpen von TVaadt und Mallis ebenso unbeachtet geblieben, wie diejenigen Simonvs, besonders sein Ab- schnitt Lapies in der Orographie de la partie des Hautes Alpes cal- : 'l Jahrbuch des osterreichisehen Alpenvereins MI. S. 30. Die Arbeit ist \on einem Bilde eines Kavrenfeldes in der Wiesalpe (Dachsteingebiet) naeh einer Original- zeiehnung Sinionys begleitet, -welches trotz der ungeniigenden ehromolithographisehen Reproduktion alie bis dahin vorhandeuen bildlichen Dai'stellungen der Erscheinung, das schon colorierte Blatt in dem XL1I. Neujahrsblatt der Ziirieher Xaturforsehenden Ge- sellschatt nicht ansgenommen, besonders in der W iedergabe des landschaftlichen Ein- druckes weit hinter sich liisst. Friednch Simony hat spater in seinen Beitragen zui Physiognomik der Alpen (Zeitschrift fiir wissenschaftliche Geogi-aphie Bd. V. 1885) auf T. IV. und in seinem grossen Verte das Dachsteingebiet (,1889) auf T. M. ernen be sonders charatteristischen Abschnitt aus demselben Karrenfeld in Phototypie dargeboten. 3 ) Essai sur les Glaciers S. 101. 3*