10 stekende Erscheinung zu gewinnen, lasst sich aus jener Zeit nickts von Belang anfuhren; <lie Forscher kaben sich ganz sachgemass mit der Er- mittelung der nakeren Umstande begnugt, und die Aufstellung allge- meinerer Bezielmng auf die bessere Kenntniss der Zukunft yerschoben. Eine geuauere Untersucbung der Vorgange bei der Verzuckerung der Starke wurde 1833 durch Biot und Persoz 1 ) angestellt, nacbdem der erstere in der Anwendung des Polarisationsapparats ein Mittel gefnnden hatte, die Vorgange gleicbsam auf der Tbat zu ertappen. Es ergab sicb, dass jede Aenderung in der Besckaffenheit der Starke mit einer Aende- rung der Drebung verbunden ist. Insbesondere stellte sich ein starker Sprung der Drebung beraus, wiihrend die Starke verfliissigt wurde, worauf wieder ein Riickgang eintrat. Dieser stark drebende Zwischenstoff wurde isoliert und nacb seiner Wirkung auf das polarisirte Licht Dextrin genannt. Ini iibrigen ergab sicb wieder, dass die W irkung mit steigender Temperatur und Sauremenge wachst, dass aber aucb bei niedriger Tempe ratur und kleiner Sauremenge die gleichen Produkte erbalten werden, nur in langerer Zeit. Aehnlicke Beobacbtungen sind uber die Einwirkung der Sauren auf Zucker mit entsprechender optiscber Inversion angestellt worden. Sie sind nacb anderer Ricktung von grosser Bedeutung geworden; fur das Ver- standniss des chemiscken Antheils dieser Erscheinungen haben sie in der uns hier besekaftigenden Zeit nichts beigetragen. IV. Die Verzuckerung der Starke durch Diastase und die organischen Fermente. Beobacbtungen daruber, dass der wasserige Auszug von ge- keimter Gerste (Malz) nicbt nur selbst siiss ist, sondern aucb weitere hin- zugesetzte Starke in losslicbe siisse Stoffe zu verwandeln vermag, liegen schon aus dem letzten Viertel des vorigen Jabrbunderts von Irvine (1785) vor. Dass es sich bierbei um einenYorgang bandelt, der der Yerzuckerung durch Saure ganz aknlick verlauft, wurde dann durch Kirckhof 1814, 1) Ann. Chim. Phys. 53, 73. 1833.