17 - enges Drahtnetz die Flamme der Lampe nicht durchtreten liess, so dass wenn sie in ein explosives Gemisch von Grubengras und Luft gebracht worden war, keine Entziindung erfolgte. Dagegen trat der Uebelstand ein, dass die Lampe erlosch, und um dies zu vermeiden, brachte Davy einen Platindrath etwas oberhalb der Flamme an, in der Hoffnung, dass er ein augenblickliches Verloschen unschadlich machen wiirde, indem an dem gliihenden Drath die aufsteigenden Oeldampfe sich alsbald wieder ent- ziinden kOnnten. Dies gelang zwar nicht, wohl aber bemerkte Davy zu seiner Ueberraschung, dass der Platindrath gliihend blieb, wenn die Lampe durch eine Umgebung mit „schlagendem Wetter' 1 ausgeloscht war, und iiberzeugte sich, dass das verbrennliche Gasgemisch unter diesen Um- standen am Platindrath verbrannte und diesen gliihend hielt. Er gab diesem Versuche alsbald eine leicht auszufiihrende Gestalt, indem er eine Locke von Platindrath nach dem Erhitzen in ein Glas hangte, in welchem sich etwas Aether befand: der Drath blieb im Aetherdampfe gliihend. Auch Alkohol lasst sich anwenden, doch muss er etwas er- warmt werden. Ausser Platin erwies sich nur noch Palladium brauchbar: Davy schreibt ihre Wirkung dem Umstande zu, dass beide Metalle schlechte Wiirme- leiter sind und geringe Warmecapacitat haben; etwas besonderes scheint er in der Erscheinung nicht gefunden zu haben. Der hiibselie Versuch wurde alsbald vielfach wiederholt, ohne dass indessen die Sache um einen belangreichen Schritt vorwarts gefiihrt worden ware. Doch ist er, und eine alsbald zu erwahnende Beobachtung von Edmund Davy, der unmittelbare Vorganger von Dobereiners Ent- deckung gewesen. Die Versuche von Edmund Davy 1 ) beziehen sich auf einen Korper, den er durch Einwirkung von Alkohol auf Platinsulfat erhalten hatte, und der im wesentlichen aus (dem damals noch unbekannten) Platinmolir be- stand. Gelegentlich der Beschreibung seiner Eigenschaften heisst es: 1) Phil. Mag. 56, 330. 1820. 3