viel Licht auf die Theorie der Flamme geworfen und zu so iiberaus inter- essanten, wichtigen und unerwarteten Ergebnissen gefiihrt haben. In eine Gestalt, die grosses Aufsehen erregte, und alsbald eine Reihe weiterer Versuche hervorrief, wurden diese Erscheinungen durch Dobereiners Entdeekung der freiwilligen Entziindung des Wasserstoffgases durch Platinschwamm bei gewolmlicher Temperatur gebracht. Der Zu- sammenhang dieser Entdeekung mit den friiheren Versuchen von Davy und seinen Nachfolgern ist aus einer Mittheilung vom Jahre 1822, ein Jahr vor jener Endteckung, ersichtlich. Hier beschreibt Dobereiner 1 ) den Versuch, in ein Glasrohrchen Sand zu bringen, diesen mit Alkohol zu befeuchten, und dariiber folgende Stoffe in schwach erwarmtem Zustande zu bringen: Locker zusammenhangender Platinstaub, wie er bei der Zer- setzung des Platinsalmiaks erhalten wird, gepulverter Braunstein, Nickel- staub oder Nickeloxyd, Kobaltstaub oder Kobaltoxyd, Uranoxyd, Zinnoxvd. Die Pulver werden unter solchen Umstanden gliihend und bleiben so, bis der Alkohol verbraucht ist, oder Sauerstoffmangel eintritt. Die genannten Metalle oder Oxyde miissen ais lockeres Pulver vorhanden sein, wie man sie durch Gliihen der Oxalate fur sich oder an der Luft erhalt. An diese Beobachtungen schloss sich dann ziemlich unmittelbar die beruhmte Entdeekung der freiwilligen Entziindung des Wasserstoffgases durch schwammformiges Platin. Dobereiner machte die erste Mittheilung dariiber in Schweiggers Journal fiir Chemie und Physik 38, 321, 1823 unter dem Titel: Neu entdeckte merkwiirdige Eigenschaften des Platinsuboxyds, des oxydirten Schwefel-Platins und des me- tallischen Platinstaubes. Er hatte sich schon friiher iiberzeugt, dass die erstgenannten Platinpraparate (die wesentlich aus metallischem Platin bestehen) Alkohol in Essigsaure verwandeln. Auch zeigte sie die Eigen- schaft, Wasserstoff aufzunehmen. „Das mit Wasserstoff beladene Piatin- praparat hat die Eigenschaft, dass es begierig Sauerstoffgas anzieht, soviel ais zur Sattigung des in ihm enthaltenen Wasserstoffs erforderlich ist. 1) Schweigg. 34, 91. 1822. 3*