28 erwiesen sich Gold und Palladium mit derselben Eigenschaft behaftet; Silber, Kupfer und ahnliche Metalle konnten niclit wirksam gemacht werden. Die Ursacke der Erscheinungen sucht Faraday ahnlich wie Liebig in der verdichtenden Wirkung, die alie festen Korper gegeniiber Gasen haben. Ais Beispiel dafur weist er darauf hin, dass alie porosen Korper, auch Metalle, eine grosse Menge Wasserdampf auf sich verdichten, dass Glas mit einer Luftschicht iiberzogen ist, die beim Barometermachen durch langeres Kochen entfernt werden muss. Ferner erwahnt er die Wirkung der „Keime“ auf iibersattigte Losungen. Diese verdichtende Eigenschaft ist auswahlenden Charakters, da gewisse Stoffe leichter verdichtet werden, ais andere. Wenn nun die beiden Gase in solchem verdichteten Zustande auf der Metalloberflache zusammentreffen, so konnen sie sich chemisch verbinden, wie dies Fliissigkeiten mit einander thun. Und da die Gase sich gegen einander wie der leere Raum verhalten, so verhindert der Sauerstoff auf dem Platin die Yerdichtung des hinzutretenden Wasser- stoffes nicht. „Die Reihenfolge von Yorgangen, wenn Platin auf Sauerstoff und Wasserstoff einwirkt und sie verbindet, kann hiernach folgendermaassen dargestellt werden. Durch den Yerlust der elastischen Kraft der Gase und die Anziehung des Metalls fur sie werden sie so verdichtet, dass sie in den Wirkungsbereich ihrer gegenseitigen Eigenschaften bei der be- treffenden Temperatur gebracht werden, da der Yerlust der elastischen Kraft sie nicht nur mehr in das Anziehungsgebiet des Metalls bringt, sondern auch in einen vortheilhafteren Zustand fur die Yereinigung, in- dem sie einen Theil der Kraft (von der ihre Elasticitat abhangt) aufhebt, welche sich sonst ihrer Vereinigung widersetzt. Da aber die Anziehung des Platins fur das gebildete Wasser nicht grosser ist, ais die fur die Gase, wenn iiberhaupt so gross (denn das Metall ist kaum hvgroskopisch), so wir der Dampf schnell in dem ubrigen Gase zerstreut; es konnen daher frische Theile des letzteren mit dem Metall in Beriihrung kommen, sich verbinden, und der neugebildete Dampf wird wieder fortgehen und neuen Gasmengen den Zutritt gestatten. Auf diese Art geht der Yorgang vor-