— 30 Ucber die Ursache dieser besonderen Wirkungen stellt Faraday keine eingeliendere Ansieht auf, und meint nur, sie wiirde wahrscheinlich mit der Diffusionsgeschwindigkeit durch verschiedene poroseKorper zusammen- hangen: eine Yermuthung, die sehwerlich Aussicht auf Bestatigung hat. Yergleicht man diese Yersuche mit den alteren von Henry, so tritt ein bedeutender Untersehied beziiglich der hindernden Wirkung der ver- schiedenen Gase in die Erscheinung. Offenbar ist die grossere Leichtig- keit, mit der sich die von Henry angewendeten Platinschwamm-Thonkugeln erhitzten, der Grund gewesen, warum die Yerzogerungserscheinungen, die bei Faradays relativ langsam wirkenden Platten so deutlich waren, dort sicli nur wenige geltend machten. Noch auffalliger werden vermuthlich die Unterschiede sein, wenn man auch das gereinigte Platinblech ver- hindert, eine hohere Temperatur anzunehmen. VII. Untersuchungen von Mitscherlich. An dem zu jener Zeit viel behandelten Problem der Aetherbildung aus Schwefelsaure und Alkokol entwickelte dann E. Mitscherlich im Jahre 1834 den Begriff der Contact- wirkung, d. h. der Wirkung eines Stoffes durch seine blosse Gegenwart. Er beschrieb hierzu einen Versuch, der seitdem klassisch geworden ist. Zu einem bei 140° bis 150° siedenden Gemisch von Schwefelsaure, Alkohol und Wasser wird Alkohol in dem Maasse zugetropft, ais Fliissigkeit ab- destillirt. Es geht dann ein Gemisch von Aether und Wasser mit etwas Alkohol iiber, deren Gesammtzusammensetzung der des zutropfenden Alko- hols entspricht; die Zusammensetzung der nachbleibenden Fliissigkeit bleibt demgemass auch unverandert. Der Yersuch kann beliebig lange fortge- setzt werden, und es wird dabei dauernd Alkohol in Aether und Wasser gespalten, ohne dass der Stoff, welcher die Spaltung bewirkt, die Schwefel saure, eine Aenderung erfahrt. ,,Man hat die Aetherbildung dadurch zu erklaren versucht, dass die Schwefelsaure durch ihre Verwandtschaft zum Wasser die Verbindung des einen Maasses Wasserstoffgases und 1 / 2 Maasses Sauerstoffgases bewirke, indem sie sich mit dem gebildeten Wasser verbinde. Aus dem angefuhr- ten Yersuche folgt jedoch, dass Wasser fortdauernd mit dem Aether iiber-