und bieten sich tausend Beriihrungspunkte dar, welche das Spiel ihrer Verwandtschaften erleichtern.“ „Nach der ersten Bildung der Schwefelsaure blieb Stickoxydgas neben schwefliger Saure und sauerstoflarmerer Luft iibrig. Das Stickoxyd wird sich nothwendig in salpetrige Saure verwandeln, welche von neuem zu Gunsten einer neuen Menge schwefliger Saure zersetzt werden wird und so fort, bis alie schweflige Saure, oder aller atmospharische Sauerstoff, oder endlich alie beide verbraucht sind. . . . Somit ist die Salpeter- saure nur das Instrument der vollstandigen Oxydation des Schwefels; ihre Grundlage, das Stickoxyd, entnimmt den Sauer stoff der atmospharischen Luft, um ihn der schwefligen Saure in einem Zustande darzubieten, der ihr bequem ist (qui lui convienne).“ D6sormes und C16ment stiitzen ihre Theorie auf einen Versuch, der seitdem unzahlige ilale wiederholt worden ist; sie brachten in einem grossen Glaskolben die fraglichen Gase: schweflige Saure, Luft und eine geringe Menge Stickoxyd zusammen. „Man sieht das Oxyd roth werden und sich ausbreiten. Dann rollen weisse Kebel wie Wolken durch den Kolben und setzen sich iu Gestalt glanzender sternformiger Krystalle an den Wanden ab. Auf diese dicken Wirbel von Schwefelsaure folgt Klarheit; setzt man jetzt etwas Wasser hinzu, so losen sich die Krystalle der Saure unter grosser Wiirmeentwicklung, das Stickoxyd wird frei, ver- wandelt sich wieder in rothe Dampfe und dieselben Erscheinungen be- ginnen von neuem. u „Denkt man iiber die Gedankenreihe nach, die man zuriicklegen muss, um zu dem gebrauchlichen Yerfahren zu gelangen, und iiber den geringen Zusammenhang dieser Yorgange mit allen bekannten, so wird man es ais einen Gliicksfall anerkennen miissen, dass der Zufall gewisser- massen die ganzen Kosten der Erfindung getragen hat, und dass man sich ohne es zu wissen, im Besitze des vielleicht einzigen Verfahrens gefunden hat, um Schwefelsaure durch die Verbrennung des Schwefels in der Luft zu erhalten. u