31 Beugen zerbricht der Stahlstreif, der bei langsamen Yorgehen eine weit- gehende Kriimmung zulasst. Auch ist wohl zu verstehen, dass fiir kiirzere Zeit die meckanische oder auslosende Wirkung einer hoken Temperatur, des Nahrungsmangels u. s. w. ertragen wird, die bei langerer Dauer schadlich und todtlich wirkt. Schon dann ist das Absterben unvermeidlich das endliche Resultat, wenn die gebotenen Bedingungen Wachsthum ruid Yermehrung uicht gestatten. Unter allen Umstanden aber, das sei nockmals betont, ist sorgfaltig zu beachten, dass alles Geschehen durch die specifischen Eigenschaften des Organismus bestimmt wird. Yon diesen hangt es ab ob iiberhaupt Thatigkeit moglich ist und in welckem Sinue sich diese gestaltet, und ebenso werden durcli die inneren Eigenschaften die Erfolge bestimmt, welclie aussere Einwirkungen hervorrufen, gleichviel, ob es sicli um mechanisclie oder auslosende Wechselwirkungen handelt. Eine bestimmte Constellation ausserer Verbaltnisse ist aber fur die Existenz und fur die Aetion sfahigkeit der Pflanze unerlasslich und inner- lialb der physiologisch zulassigen Grenzen iufluiren die ausseren Bedin gungen nach Mass und Zeit auf alie Thatigkeit und Gestaltuiig des Orga nismus. Diese allgemeinsten Beziehungen gelten iibrigens fiir Ursache und die Qualitat der Yeranderung in jedem beliebigen Korper. Denn von den Eigenschaften, die einem Sttick Eisen oder einer Maschine inne- wohnen liangt es ebenfalls ab, ob iiberhaupt und in welchem Sinne physi- kalisclie oder chemische Eingriffe wirken. Dementsprechend ist aber auch jede Yeranderung in dem Geschehen ein untriigliches Zeichen, dass in irgend einer Weise eine Yerschiebung der bisherigen Gleichgewichtsbe- dingungen eintrat. Im allgemeinen wird in der thatigen Pflanze, sowie in der Bildungs- geschichte unseres Planeten, weit weniger durch plotzliche und deshalb mehr in die Augen springende Eruptionen und Actionen erreicht, ais durch langsames AValten und Schaffeu, das, wenn es auch im Augenblick unmerklich ist, doch vermoge der Stetigkeit mit der Zeit die gewaltigsten Leistungen zu vollbringen vermag. 1 $