ausserlialb des Protoplasmas zu leben. Ist es docli noch nicht lango her, dass man in den Flechten selbstandige Arten sah, obgleich sie Producte einer Synthese sind, welclie durcli relativ leicht verfolgbare Aneinander- lagerung ziemlich ansehnlicher Symbionten erzielt wird. Doch kommen bekanntlieh auch ohne Mithilfe fremder lebendiger Substanz erbliehe Variationen zu Stande. Sehr lekrreich sind in dieser Hinsicht manche Bacterien, denen man jederzeit durch gewisse Behand- lungen die Fahigkeit rauben kann bestimmte Stoffwechselproducte oder Sporen zu bilden. Diese Eigenschaften sind dann unter Umstcinden so vollstandig stabilisirt, dass unter den normalen Culturbedingungen vielleicht nie ein Riicksclilag eintritt. Die gewonnene Abart wird sicli demgemass auch unter den in der Natur gebotenen Culturbedingungen constant erhalten konnen, womit indess nicht ausgesclilossen ist, dass durch anderweitige Eingriffe eine Riickkehr zu den vorherigen Eigenschaften veranlasst wird. Uebrigens sind bekanntlieh gelegentliche Riickschlage auch lioheren Pflanzen nicht fremd. Es ist aber auch moglich gewissen Bacterien eine Variation der oben bezeickneten Art derart beizubringen, dass sie unter den normalen Culturbedingungen allmahlich, vielleicht aber erst nach tausenden von Generationen ausklingt. Wonn aber fur Erreicliung solclier Genera tions- zahlen bei hoheren Pflanzen tausende von Jahren nothig sind, dann kann ein Riickgang in dem Zeitraum eines Menschenalters iiberhaupt nicht beobachtet werden. Schon deslialb sind gerade die scknell lebenden und schnell sich vermelirenden niederen Organismen fur die principielle Entscheidung dieser und gar mancher Fragen von ganz unschatzbarem Werthe. Da aber die ausseren Ursachen nicht selbst formend, sondern nur veranlassend wirken (§ 3), so sind sie auch in gleichem Sinne nur Yeranlassung fiir solche Veranderungen, die zur Erwerbung erb- licher Eigenschaften fiihren. Dass die Erreichung solclier Variation ini Allgemeinen durch aussergewohnliche Lebensbediiigungen und Inan- spruchnalimen begiinstigt wird, ist recht wohl zu verstehen. Denn es