[aus Anlass seiner fünfzigjährigen Tätigkeit als Mitarbeiter und Herausgeber des Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart]
Künstlerbiographie in Jugoslawien Von Fr. Stele, Ljubljana,'Jugoslawien Die jugoslawische Künstlerbiographie ist im „Allgemeinen Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart" schwach vertreten. Es muß aber dabei schon im voraus festgestellt werden, daß dies nicht vielleicht auf Rechnung der Haupt redaktion zu buchen ist, sondern vielmehr durch objektive Umstände, die diesbezüg lich bis zum ersten Weltkriege bei den Jugoslawen maßgebend waren, zu erklären ist. Es standen ja dem Lexikographen nur zwei als regelmäßige Information über das Leben südslawischer Künstler aufzufassende Sammlungen von Künstlerbiographien von J. Kukuljevic und das „Biographische Lexikon des Kaisert. Österreich“ von C. v. Wurz bach zur Verfügung, die aber beide hauptsächlich nur die in den Grenzen der österr.- ung. Monarchie tätigen Jugoslawen erfaßten. Als mich im Jahre 1913 mein unvergeßlicher Lehrer Max Dvorak für die Mitarbeiter schaft beim Allgemeinen Künstlerlexikon für die slowenischen Künstlerbiographien engagierte, standen wir bereits am \ orabend des ersten \\ eltkrieges. I nd so ist es er klärlich. daß diese Mitarbeiterschaft erst nach dem Kriege verwirklicht werden konnte und der erste im Lexikon vertretene Name aus meiner Feder. .Jakac Bozidar, erst im XVIII. Bd. im Jahre 1925 erscheinen konnte. Doch beschränkte sich meine Mitarbeit auch damals noch ausschließlich auf die slowenischen Künstler. Die Redaktion sowie auch ich haben alles getan, um einen qualifizierten Mitarbeiter für den serbischen und kroatischen Teil zu gewinnen; aber es gelang uns nicht. Auf eindringliches Ersuchen der Redaktion habe ich mich endlich entschlossen, so gut wie möglich auch diesen Teil zu bearbeiten. So erschien endlich im Jahre 1927 im XXL Bd. der erste kroatische Künst lername aus meiner Feder, Kokoljic (C'ocoglia) Trifun. Von nun an sind im Lexikon, wenigstens dem Namen nach, alle wichtigeren jugoslawischen Künstler angeführt wor den. Dies sticht desto schroffer von der Lage in den ersten zwanzig Bänden ab, da bis dahin nur selten ein jugoslawischer Name zu Worte kam und sogar viele der wichtigsten nicht aufgenommen worden sind. Dies ist besonders zu bedauern bei Künstlern wie den