674 Man hat daher gegen diese gesetzliche Disposition den Conventions-Zwanzig-Guldeu- Fnß in der Allgemeinheit als Wechselzahlung und als Basis der Regulirung der Course an der Leipziger Börse annehmen müssen, und für die Zahlungen sind nur noch wenig ein Theil in der Hauptsache aber nur vorhanden. Die Preußische Münze fangt übrigens selbst da, wo man den Conventions-Fuß nicht in seiner Reinheit erhalten hat, in Baiern, Böhmen, Baden, Frankfurt a. M. :c. an, i Umlauf zu gewinnen. Auch in Mcklenburg, was eigentlich den Liebischcn Courantfuß (die Mark zu 1I-Z- Thlr.) als Zahlwerth, zum Theil aber nach dem Leipziger Fuß geprägt hat, hat das Preußische Geld überhand genommen. Die Reihenfolge der verschiedenen ausländischen Münzsorten, wie sie in dem Sächsischen größeren Geldverkehre das Conventionsgeld nach und nach verdrängt haben, ist in der Hauptsache folgende: Schon unmittelbar nach Einführung des Conventionsfußes erhielt sich eine fremde accreditirte Gcldsorte, an den Laubthalern im Lande. Als während der Französischen Kriege und der von den südlichen Küsten an beginnenden Coutinentalsperre aller Handel aus Süddcutschland nach dem Norden sich in Hamburg vereinigte, so stiegen die Ham burger Papiere, besonders in Leipzig, auf eine solche Höhe, daß es weit rathsamer ward, die nach Hamburg von Leipzig aus zu machenden Zahlungen in Silber, als durch Pa piere zu leisten, und da nun das Barrensilber höher im Preist und minder bequem, als die Sächsischen Specics war, so gingen, seit dem Jahre 1796. schon, die Species in Massen nach Hamburg, dagegen ihre Stelle, vermöge der aus Süddeutschland eingehen den baaren Rimessen nur durch Kronenthaler und 20 Zbr. ersetzt ward; dadurch kam diese, damals dem Conventionsgelde gleich geachtete Münzsorte in den gemeinen Umlauf. Die Niederländischen Kronenthaler (welche ihrerseits wieder die abgegriffenen Laub- thaler verdrängt hatten) erhielten in den meisten deutschen Staaten durch politische Ver hältnisse einen, ihren innern Gehalt um mehr denn zwei vom Hundert überschätzenden gesetzmäßigen Werth, und wurden daher in den Niederlanden, in Holland, in den am Rhein gelegenen Staaten, der wichrigste Artikel einer vortheilhaften Münzausprägung, zu welcher die Sächsischen groben Münzsorten, wegen der Art ihrer Beschickung, wegen ihres wohlfeileren Preises im Handel und wegen der Zuverlässigkeit ihres Gehalts das gesuchteste Material lieferten. Die Petersburgische Münze, welche die großen Anleihen in Russische Münzen um- ? zuprägcn hatte, verschlang aufs Neue die Sächs. Münzen. Den fremden Kronenthalem und 20 Zer. hatten sich inzwischen im Verkehr in den Jahren 1800. bis 1806. die 3. 7. und 17 äcr. beigesellt; von 1807. bis 1810. war wegen der politischen Lage Preu ßens das Preuß. Courant verhältnißmäßig zu sehr entwerthet, um Eingang zu haben, allein seit 1811., wie bemerkt, die abgenutzten Laubthaler seltener wurden, und der Kro- ncnthaler 1 Thlr. 12 Gr. — - galt, ward in den Sächsischen Fabrikstädten das Preuß.