C2D 4 CiO Am 16. April 1861 wurde die Schule mit 10 Schülern eröffnet. Sie war eine Tagesschule mit ein jährigem Kurs. Der Eintritt war erst nach bestandener Lehre mit dem 18 Jahre gestattet. Der Unterricht währte von 8 bis 12 und von 2 bis 6 Uhr und umfaßte 6 Stunden Arithmetik, 4 Stunden Geometrie, 8 Stunden geom. Zeichnen und Projektionslehre, 4 Stunden Freihandzeichnen, 4 Stunden Gewerbelehre, 4 Stunden Physik, 4 Stunden deutsche Sprache, 1 Stunde gewerbliche Buch führung. Man trug sich mit großen Hoffnungen auf zahlreiche Benutzung und großartige Erfolge der Schule. Aber die Schüleranmeldungen blieben hinter allen Er wartungen zurück. Es traten auch im 2. Jahre wieder nur 10 Teil nehmer für den Unterricht ein. Deshalb beschloß die Vorsteher schaft, die Anstalt Michaelis 1862 wieder in die Hände des Ge werbevereins zurückzugeben und diesem vorzuschlagen, sie ein- gehen zu lassen. Der Verein führte sie jedoch bis Ostern 1863 fort, um den aufgenommenen Schülern Gelegenheit zu geben, den einmal begonnenen Kurs zu einem Abschluß zu bringen. Man erkannte es allgemein als wünschenswert an, die Schule zu erhalten, betrachtete es aber auch als Pflicht, die Kasse des Vereins nicht für diesen einen Zweck allein zu verwenden, da die Aus gaben bereits 3403 Thlr. 9 Ngr. betrugen, die zum allergrößten Teile aus dem Vermögen des Vereins entnommen worden waren. Da wurde im Januar 1863 in einer Vereinssitzung der für die Zukunft der Schule und ihre weitere Entwickelung bedeutsame Entschluß gefaßt: „den Vereinssekretär Direktor Clauß zu er suchen, die Gewerbeschule von Ostern 1863 an auf eigene Gefahr und Kosten möglichst in dem Sinne fortzuführen, in welchem sie von dem Gewerbevereine gegründet worden war und ihm das vorhandene Mobiliar und Inventar mindestens auf ein Jahr un entgeltlich zu überlassen". Direktor Clauß dankte für den ihm gewordenen ehrenvollen Auftrag, erklärte, daß er nicht goldene Berge dabei zu gewinnen hoffe, daß er aber, da ja der Antrag auf Gründung der Schule seinerzeit von ihm ausgegangen sei, es als eine Ehrenpflicht an sehe, die Anstalt aufrecht zu erhalten. Wollten die Dresdener Gewerbetreibenden ihm das bewiesene Vertrauen erhalten, so hoffe er, die Gewerbeschule nach einigen Jahren in ausgedehnterer Form wieder in die Hände des Vereins zurückgeben zu können. Man