mitteln, die Stadt Dresden gewährte ebenfalls 200 Taler. Nun wurden die Lehrergehalte erhöht, die Lehrmittel vermehrt, ein besonderer Kassierer aus der Mitte der Schulkommission ernannt und ein Schulgeldeinnehmer angestellt. Die Schülerzahl wuchs in den verdienstreichen Jahren ganz bedeutend, da auch viele ältere Leute einen Teil ihrer Einnahmen auf ihre Ausbildung zu größerer Tüchtigkeit verwendeten. Es besuchten die Schule im Schuljahre 1871/72 370, 1872/73 427 und 1873/74 471 Schüler. Vom Jahre 1874 an minderte sich die Schülerzahl wieder. Es geschah dies zum Teil infolge des wirtschaftlichen Nieder ganges und der allgemeinen Verdienstlosigkeit, zum Teil infolge der Errichtung mehrerer anderer Vereins- und Fachschulen. Denn während bei Begründung die Gewerbeschule neben der Handels und einer Sonntagsschule die einzige Anstalt war, die für Fort bildung sorgte, gab es deren jetzt 25, teils städtische, teils von Vereinen, teils von Privaten geleitete. Auch die Verlegung der Kasernen in große Entfernung von der Schule war auf den Be such derselben nicht ohne Einfluß. Ganz besonders war aber durch die bei Einführung der obligatorischen Fortbildungsschulen an der Gewerbeschule getroffene Einrichtung, daß fortbildungsschul pflichtige Schüler an mindestens 8 Stunden wöchentlich teilnehmen mußten, ein Rückgang in der Besucherzahl herbeigeführt worden. Man hielt aber gerade diese Bestimmung für notwendig, um die Zahl der ganz jungen Leute nicht so überwiegend werden zu lassen, daß die älteren sich scheuen würden, am Unterrichte teil zunehmen. Mit dem Rückgang der Schülerzahl verminderten sich die Einnahmen; die Ausgaben hatten sich aber ganz bedeutend ver mehrt. Und als trotz einer Erhöhung des Schulgeldes und trotz der Zuschüsse, die die Schule von Staat, Stadt und Gewerbeverein erhielt, die Mittel zum Unterhalt der Schule nicht ausreichten, be schloß der Verein „in Erwägung, daß die Schule dem Vereine immer größere Opfer auferlege, er aber viele, ihn noch dringender beschäftigende Angelegenheiten, wie die Abzahlungen auf das Ge werbehaus, die Vermehrung der Bibliothek, die Veranstaltung von Preisausschreiben nicht aus den Augen lassen dürfe und daß die Leitung einer Schule besser durch eine Hand gelinge, als durch eine vielköpfige Kommission, die Gewerbeschule als Eigentum des Vereins aufzugeben".