V VOM SCHACHSPIEL: BILDUNG UND GLEICHNIS Die Erfindung des Schachspiels ist so in Sagen und märchenhafte Erzählungen gehüllt, daß sein Alter nicht mit Sicherheit bestimmt werden kann“ - so schreibt noch 1924 einer der führenden Forscher, Bachmann, über die histo rische Entwicklung 56 . Die älteste, mit Sicher heit überlieferte Form ist ein Spiel zu Vieren: vier Heere zogen zu zweit gegen die beiden anderen zu Felde; die Kombinadon der vier Spieler wurde anscheinend mit dem Würfel be stimmt. Es bestand eine ausgeprägte Harmonie zwischen der Art der Figuren und ihrer Bewe gung, die zunächst nur höchstens bis zum drit ten Felde mit jedem Zuge reichte. Wesentlicher Bestandteil des Spielbrettes war dazu noch der „Fluß“, dessen Durchquerung die Freiheit der Bewegung bei einzelnen Figuren vermehrte. Dieser Fluß hat sich beim späteren Zweischach bis heute nur in China (und Sibirien) erhalten, wo er die 64 Felder in zwei Hälften trennt, zwi schen denen ein freier Raum von etwa doppelter 74