7^""\ou-y V^-ubKoip»! i. AH Heil! Eine Plauderei aus der Schule des Radfahrens von Liudmig Ganghofep. erste Same keimte ELCH ein Siegeslauf, den das leicht und lautlos dahinjagende Zweirad innerhalb weniger Jahre durch die alte und neue Welt genommen! Wohl sind, genau gezählt, bis heute schon achtzig Jahre vergangen, seit für die Zukunft des Zweirades der — seit der badische Oberforstmeister Freiherr von Drais, dem das Schleichen im Staube und das träge Fahren mit Schustersrappen nicht be fragte, jene plumpe, hölzerne Maschine erfand, die man auf seinen Namen taufte: die Draisine. Und volle dreissig Jahre sind hinuntergeradelt ins Thal der Vergangenheit, seit die beiden Pariser Michaux und Lallement, weiterbauend auf einem glücklichen Ein fall des Engländers Johnson, die Welt mit dem «Flinkfuss» be schenkten, mit dem Velociped! Diese Erfindung machte nicht ge rade ein übermässiges Aufsehen, aber wenn auch jene Sorte von Philistern, welche lieber im ge polsterten Lehnstuhl ihr Mittags schläfchen abschnarcht, als eine Beule mit blauem Fleck riskiert, bedenklich und verneinend die superklugen Köpfe schüttelte, so fand das neue Vehikel dennoch zahlreiche Freunde, und es wur den Stimmen laut, welche dieser Erfindung eine grosse Zukunft pro phezeiten. Freilich liess diese Zu kunft zwanzig volle Jahre auf sich Entwicklung des warten; dann plötzlich aber kam der Umschwung — und diesem unerhörten Erfolg gegenüber wirkt es mit geradezu drastischer Komik, wenn wir in einer der letz ten Auflagen eines allbekannten Konversationslexikons den lapidaren Satz zu lesen bekommen: «Nach seiner Erfindung schrieb man dem Velociped eine grosse Bedeutung für die gesamten Verkehrsverhältnisse zu; nach und nach aber scheint die Begeisterung dafür etwas gedämpft zu sein!» Der Schreiber dieses Artikels hat sich augenscheinlich nur in dem vom Dampfe ab geleiteten Wort vergriffen. Nein, nicht gedämpft ist die Begeisterung — in tausend und abertausend froh gemuten Radlerherzen treibt und wirkt sie heute wie mit Dampf! Wohl ist es richtig, dass die Zweirades, um zur Strasse des un aufhaltsamen Erfolges zu gelangen, einen gefährlichen Umweg ein schlug und durch die Ausbildung des Hochrades sich in sportliche Spielerei zu verlieren drohte. Aber auch diese Missform — ein ge sunder Kern treibt ja seine Blüte auch durch die rauheste Schale — j erwarb sich Hunderte von Freun-'- den, das Hochracl suchte von der Rennbahn den Ausweg auf die Strasse, und j unge W agehälse unter nahmen auf dieser schwankenden, unheimlichen Drehspinne weite Touren. Nicht jeder von ihnen hat von solch einer Tour mit heilen Gliedern wieder den Heimweg ge-