VII. Das Damenfahren von Frau A. Rother-Berlin Vorsitzende des Damen-Radfahr-Klubs «Berlin» in Berlin. F'' Gretchen als Spinnradlerin.*) «Meine Ruh ist hin» — Zur Illustration dieses Hauptkapitels hat eine Anzahl von Damen der Gesellschaft durch Ueber- lassung von Bildern als Radfahrerinnen in dankens wertester Weise beigetragen. Diese Mitarbeiterinnen beanspruchen damit keinen Namen in der Sportswelt — deshalb erscheinen sie auch inkognito — wohl aber dürfen wir sie als Vertreterinnen des guten Ge schmacks im Radfahrsport ehren, und dies durch ihre Reproduktion gethan zu haben, betrachtet das vor liegende Werk als selbstsprechendes Verdienst, *) Aus dem Witzblatt «Ulk», Beilage zum «Berliner Tageblatt** Das Damenradeln ist das Länder zwingende Moment der modernen Frauenbewegung. v. S. ENN unter der erlauchten Zahl der Mitarbeiter dieses Werkes auch eine einfache deutsche Hausfrau das Wort zu ergreifen wagt, so mag ihr folgen des zur Entschuldigung dienen: Seit Frauen anfingen, sich unserm schö nen Sport zuzuwenden, begann auch die Presse sich mit dem Damenfahren zu beschäftigen. Gut gemeint war wohl das meiste, was wir zu hören bekamen, aber vielfach so ohne jede Kenntnis der Damenradelei selbst und mit so vollkommener Un wissenheit über die einschlägigen Verhältnisse geschrieben, dass die guten Lehren auf die Radle- rinnen oft einen ganz ändern, vom Verfasser kaum beabsichtigten Eindruck machtem Versuchte man in der Fachpresse zu erwidern, so wurde man ent weder gar nicht, oder bis zur Entstellung gekürzt abgedruckt oder bekam wenigstens einige mitleidige Bemerkungen, mit auf den Weg. In der nächsten Nummer schlug einen dann die angegriffene hoch weise Sportsautorität ganz mäuseleintot. Wollte man gar replizieren, so war die Sache «genügend erörtert». Das ist ja jetzt anders geworden, seit wir eigene tüchtige Organe für den Damenfahrsport besitzen. Aber jedes Fachblatt bleibt doch mehr im Kreise der Sportsgenossen, während dies Werk sich an die grosse Oeffentlichkeit wendet und jedem, der sich auch nur entfernt für das Rad interessiert, Auf klärung geben will. Deshalb bin ich und mit mir wohl die sämtlichen Kameradinnen, auch wenn sie in manchen Detailfragen anderer Ansicht sind wie ich, dem Herrn Herausgeber für die an eine Frau er gangene Aufforderung zur Mitarbeit an diesem schönen Werke herzlich dankbar. Ob es mir gelingen wird, dem reichen Stoff die rechte Form zu geben, muss ich ab warten. Eins darf ich aber den Lesern er- sichern: Jedes Wort der Arbeit beruht auf eigener Erfahrung und Selbsterlebtem. Radfahrerlatein ist mir verhasst, Quellen, die ich missverstehen könnte, habe ich nicht. Wo ich mir erlaube einen Rat zu erteilen, hat sich das empfohlene Verfahren wenigstens für mich als praktisch erwiesen. Die Teilnahme der Frauen an den meisten Sports, ist neueren Datums. Nur den Reitsport