— 147 — genau in derselben Weise in der Nacht vom 26. auf 27. November wiederholt. Das Thermometer zeigte hierbei — 5 0 C., der Boden war hart gefroren. Der südlich um München geschickte Befehl erreichte dies mal Ramersdorf schon nach 59 Minuten, der nördlich abgesandte in 1 St. 5 Min. Es wurde somit trotz der Dunkelheit der Kilometer in fast nur 2 Minuten gefahren. Am 23. November 1895 f an d ei ne weitere Relais fahrt auf grössere Distanz statt. Auf der Strecke München—Argeisried—Stegen am Ammersee—Grei fenberg— Landsberg am Lech — Truppenübungsplatz Lechfeld — Augsburg —Mering — Fürstenfeldbruck— zurück München war eine Radfahrer-Relaiskette derart oblag. Die Gesamtstrecke beträgt 165 Kilometer: eine Entfernung, gleich der von Strassburg nach Metz oder der halben Entfernung von Metz nach Paris, für Infanterie 7—8 Tagemärsche. Ein 8 Uhr 30 Min. morgens in München abgelassenes Schriftstück traf 7 Uhr abends mit dem Kontrollvermerk sämtlicher Offiziere wieder richtig am Abgangsorte ein. In An betracht des grösstenteils stark bergigen Geländes, des Umstandes, dass nach Mittag Schneegestöber ein trat und von 5 Uhr abends an in der Dunkelheit gefahren wurde, darf das Zurücklegen von rund 16 Kilo meter in der Stunde als bemerkenswerte Leistung angesehen werden. Abgesehen davon, dass ein Fahrer zwischen Greifenberg und Landsberg vom richtigen Das bayerische Radfahr-Detaohement. — Offiziere und Unteroffiziere» Nach Momentaufnahmen von M. Stuffler in München. aufgestellt, dass alle 10—12 Kilometer ein Radfahrer postiert war. Die vorgenannten Orte waren durch Jlugsburg ^^-^^^^Meririg Fü r.denfeld bruck München, Stegela ri ed -’üretfenbe rg Landsberg Offiziere besetzt, denen die Kontrolle der Fahrer und die Abfertigung einer durchlaufenden Depesche « Truppen ubungs platz-Leeig'etd Wege abkam und Landsberg erst nach 10 Kilometer Umweg erreichte, erlitt die Fahrt weder durch Un fälle noch durch Beschädigungen der Maschinen irgend welche Störung.*) Die Leistungen und Ergebnisse des Kurses fanden steigende Beachtung höheren Orts und in den Kreisen der Armee. Die Folge hiervon war, dass das General kommando beschloss, für die Manöver 1896 ver suchsweise ein Radfahrdetachement zu for mieren. Zu dessen Ausbildung wurde wiederum ein 4 wöchentlicher Kursus unmittelbar vor den Manövern *) Zwei besonders trainierte Fahrer des Kurses erklärten sich bereit, die ganze Strecke unabhängig von der Relaisfahrt allein zurückzulegen. Diese fuhren gleichzeitig mit dem ersten Relaisfahrer (8 Uhr 30 Min.) ab, hielten sich, von einer halb stündigen Mittagpause abgesehen, nirgends auf und trafen schon 5 Uhr abends wieder ein. Ihre Durchschnittsleistung ist über 20 Kilometer in der Stunde. 10»