— 48 — Kurbel und hoher Uebersetzung auch in ein Maximum von Bewegung umsetzen. Das Bein verändert dadurch seine Lage nicht so sehr und seine Bewegungen sind langsamer (?) und daher auch weniger ermüdend als bei den bisherigen Rädern. Da ferner der Fahrer nicht so hoch sitzt, ist auch ein Sturz weniger riskiert und weniger häufig als früher; er lenkt bequem mit einer Hand, mit der anderen fängt er ebenso bequem Fliegen oder isst Aepfel. Die Bremse ist nicht min der originell, d. h. sie wird ersetzt durch einen Hemm schuh, welcher in sinnreicher aber nicht erklärter Weise an das Hinterrad angebracht wird. Der macht volle Gegen tritt lässt übrigens das Bremsen nur als äussersten Notbehelf erscheinen. ' Auf der letzten Genfer Ausstellung (Mai—Okt. 1896) sollen mit diesem fliegenden Sofa überzeugende Ver suche gemacht worden sein: Trotz der enormen (?) Uebersetzung von 4,522 m lief die vorerst aus Holz konstruierte Maschine sehr leicht. Das neueste r897er Modell ist aus Stahl und wiegt 12 Kilo. Der Sitz ist verstellbar, als Richtung der Beine wurde ein Winkel von circa 45 0 zur Horizontalen als die vor teilhafteste Lage erkannt. So soll die Erfindung im «Salon du Cycle» in Paris es bis zu einem — «Kuriositäts-Erfolg» gebracht haben, was uns nicht als Fortschritt erscheinen will. Bei dem Damenrad ist die Sache etwas kitz- licher und deshalb wird das schöne Geschlecht aus der horizontalen Stellung wieder mehr in die verti kale gebracht durch eine grössere Neigung des Sitzes nach vorn. Das soll namentlich bei starkem Gegen wind besser sein. Grössere Bequemlichkeit und Sicherheit, gerin gere Ermüdung bei gleicher Schnelligkeit und eine Reihe hygienischer Vorzüge soll dieses moderne Nor malrad vor unseren Fahrrädern voraus haben. Es bleibt somit nichts anderes übrig, als den glücklichen Erfinder unter Kontrolle anzuhalten, einige 1000 Kilometer auf seiner Normal-Chaise-longue durch die Welt zu — liegen. All Heil! v. S. Cyclometer, Wegmesser, «Mascotte» Ellis Menke, Frankfurt a. M.